Engpässe durch KI-Boom: Samsung soll SSD-Preise um 25 Prozent anheben
Das globale Aufrüsten der Rechenzentren für KI-Anwendungen sorgt auch bei SSDs für eine hohe Nachfrage. Die dafür benötigten Enterprise-SSDs sollen inzwischen knapp geworden sein. Der führende Anbieter Samsung reagiere mit massiven Preiserhöhungen, heißt es aus Südkorea.
Wie Business Korea unter Berufung auf Branchenquellen berichtet, ist davon auszugehen, dass Samsung die Preise für Enterprise-SSDs im zweiten Quartal 2024 um satte 20 bis 25 Prozent anheben wird. Ursprünglich seien Preissteigerungen um rund 15 Prozent angedacht gewesen, doch übertreffe die Nachfrage aufgrund des „AI Boom“ die Erwartungen.
Tech-Riesen rüsten auf
Ob nun Nvidia, Tesla, Microsoft, HPE oder Dell – die großen Tech-Unternehmen investieren massiv in den Ausbau von Rechenzentren für KI-Anwendungen. Ein jüngstes und sehr teures Beispiel ist Microsofts Projekt „Stargate“, das 100 Milliarden US-Dollar verschlingen soll. Auch wenn vor allem die benötigten KI-Beschleuniger in aller Munde sind, darf nicht vergessen werden, dass eben auch andere Komponenten wie SSDs, CPUs und RAM für die Server benötigt werden. Bei Enterprise-SSDs komme es derzeit sogar zu Engpässen.
Client-SSDs verteuern sich nicht so sehr
Da Samsung mit mehr als 40 Prozent Marktanteil die Führungsposition im Markt mit Enterprise-SSDs besitzt, ist der Einfluss dieser Entscheidung groß. Passend dazu berichtet TrendForce über im gleichen Maße steigende Preise für Server-SSDs aller Hersteller. Die Wafer mit Flash-Speicherchips sollen sich wiederum nur um 5 bis 10 Prozent verteuern. Bei Client-SSDs und Smartphone-Speicher werden Preissteigerungen von „nur“ 10 bis 15 Prozent im zweiten Quartal erwartet.
Allgemein sind die Preise für Flash-Speicherprodukte wie SSDs seit dem vergangenen Herbst drastisch gestiegen, da sich die Speicherchips stark verteuert haben. Alle Hersteller von NAND-Flash inklusive Samsung haben ihre Produktion gedrosselt, um dem vorherigen Preisverfall Einhalt zu gebieten. Allmählich wird die Fertigung aber wieder aufgestockt, um letztlich von der steigenden Nachfrage bei zugleich hohem Preisniveau zu profitieren. Haben die Hersteller letztes Jahr noch Verluste eingefahren, verdienen sie inzwischen wieder fürstlich. Die Branche setzte im 4. Quartal 2023 im Durchschnitt knapp 25 Prozent mehr um als im Quartal davor.