Huawei Pura 70 Ultra: Smartphone-Flaggschiff fährt die Kamera aus dem Gehäuse

Ohne Keynote oder großes Tamtam hat Huawei heute in China die Pura-70-Serie mit vier neuen Smartphones als Nachfolger der über viele Jahre unter dem Namen P-Serie laufenden Geräte vorgestellt. Wie bei den Vorgängern liegt der Fokus vor allem auf den Kameras. Zum Prozessor schweigt sich Huawei vermutlich nicht ohne Grund aus.

Pura 70, Pura 70 Pro, Pura 70 Pro+ und Pura 70 Ultra bilden die neue Smartphone-Familie, die heute zunächst ausschließlich für den chinesischen Markt vorgestellt wurde. Ob die Geräte auch nach Europa kommen werden, ist noch nicht bekannt. Die Preise in China bewegen sich umgerechnet von etwa 700 Euro bis rund 1.400 Euro.

Kamera fährt aus dem Gehäuse

Bei den neuen Smartphones wirft Huawei praktisch alles in die Waagschale, was das Unternehmen aus technischer Sicht derzeit zu bieten hat – vor allem bei den Kameras. Alle Ausführungen kommen mit drei Kameras für Weitwinkel, Ultraweitwinkel und Teleobjektiv, mit steigendem Preis wachsen aber deren Fähigkeiten in Bereichen wie Sensorgröße, Stabilisierung, variabler Blende oder optischer Vergrößerung.

Besonders hervor sticht dabei das Flaggschiff Pura 70 Ultra, dessen primäre Kamera nicht nur über eine variable Blende von f/1.6 bis f/4.0 verfügt, sondern auch eine Sensorstabilisierung und einen OIS bietet. Der Sensor mit 50 MP gehört zur sogenannten 1-Zoll-Klasse und bietet damit besonders große Pixel, die vor allem bei schlechten Lichtbedingungen von Vorteil sein können. Zur Besonderheit macht die Kamera vor allem aber auch die Drehmechanik, sobald die Kamera gestartet wird. Das Objektiv fährt dabei wie bei einer echten Kompaktkamera ein kleines Stück aus dem Gehäuse und wird dabei von einem „professionellen mechanischen Klang“ begleitet. Laut Hersteller sei die Kamera für mindestens 300.000 dieser Vorgänge ausgelegt, auch der IP68-Schutz bleibt dem Pura 70 Ultra erhalten.

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Huawei verpackt die Technik in teils aufwendig gestalteten Gehäusen mit außergewöhnlichen Mustern wie angedeuteten Nähten und Materialien mit einer Struktur, die vor allem den chinesischen Markt ansprechen dürften. Doch auch auf dem Zenit in Deutschland war Huawei stets für interessante Farben und Muster bekannt. Das Pura 70 Ultra kommt in den Farben Grün, Braun, Weiß und Schwarz mit rückseitiger Lederstruktur.

Schnelle OLED-Displays mit 6,6 und 6,8 Zoll

Die Vorderseite nimmt bei Pura 70 Pro, Pura 70 Pro+ und Pura 70 Ultra ein 6,8 Zoll großes OLED-Display ein, beim Pura 70 misst es 6,6 Zoll. LTPO-Technik für 1 bis 120 Hz kommen bei allen vier Modellen zum Einsatz, außerdem verspricht Huawei hohe Spitzenhelligkeiten von bis zu 2.500 nits.

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Schweigen über den verbauten Prozessor

Was sich unter der Haube der Smartphones abspielt, ist hingegen weniger bekannt. Huawei schweigt sich zum verbauten System-on-a-Chip aus, was vermuten lässt, dass hier erneut eine Eigenentwicklung der eigenen Chipsparte HiSilicon zum Einsatz kommt, die man aber nicht ins Rampenlicht rücken möchte. Letztes Jahr überraschte Huawei beim Mate 60 Pro mit dem Kirin 9000S, der trotz US-Sanktionen beim chinesischen Auftragsfertiger SMIC in einem optimierten 7-nm-Verfahren produziert wird und dabei neben Arm-Kernen auch ein integriertes 5G-Modem bietet. Für die Pura-70-Serie könnte HiSilicon jetzt einen weiteren Schritt in der Fertigung nach vorne gemacht haben.

Viel Speicher und große Akkus

In den technischen Daten genannt werden hingegen RAM und Speicher, wobei sich der Arbeitsspeicher des Pura 70 und Pura 70 Pro auf 12 GB und der des Pura 70 Pro+ und Pura 70 Ultra auf 16 GB beläuft. Für den Anwender stehen mindestens 256 GB zur Verfügung, alle vier Varianten bietet Huawei aber auch mit bis zu 1 TB ohne Möglichkeit der Erweiterung an. Weitere Merkmale der Smartphones sind große Akkus, schnelles (drahtloses) Laden mit maximal 100 Watt und moderne Konnektivität. Die Geräte können in China auch über die zwei chinesischen Satellitensystem BeiDou und Tiantong kommunizieren.

Bei der Software vertraut Huawei in China auf das eigene HarmonyOS 4.2, das unter anderem um KI-Funktionen für die Bildbearbeitung und Navigation erweitert wurde.