Intels Quartalszahlen: Viel mehr Privatkundenumsatz ist nur eine Seite der Medaille
Intel hat das 1. Quartal im Fiskaljahr 2024 zum 30. März abermals mit deutlich steigenden Umsätzen in der Client Computing Group (CCG) abgeschlossen: 31 Prozent mehr Umsatz wurde mit CPUs und Chipsätzen für Desktop-PCs und Notebooks verdient. Weil Intel im Server nur einstellig wuchs, fiel die Aktie trotzdem deutlich.
Der Gesamtüberblick
Mit 12,7 Mrd. US-Dollar stieg der Umsatz bei Intel im Vergleich zum 1. Quartal von vor einem Jahr um neun Prozent, der vor einem Jahr nach US-GAAP ausgewiesene Verlust von knapp 3 Mrd. US-Dollar wurde auf 438 Millionen US-Dollar reduziert. Die letzten drei Quartale hatte Intel sogar Gewinne ausgewiesen.
Deutliches Wachstum bei Privatkunden
Getragen wurde das Umsatzwachstum von neun Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal fast vollständig von Intels Privatkundengeschäft, das abermals über 30 Prozent zulegte (Desktop: 31 %, Notebook: 37 %). Auch der Gewinn dieser Sparte stieg von 1,2 auf 2,6 Mrd. US-Dollar (Non-GAAP) deutlich, weil auch die Brutto-Marge von 20 auf 35 Prozent stieg.
Kaum Wachstum mit (AI-)Servern
Im Vergleich dazu ging es im Geschäftsfeld „Data Center and AI“ mit nur fünf Prozent Wachstum kaum voran: 3,0 statt 2,9 Mrd. US-Dollar erwirtschaftete Intel in diesem Umfeld, in dem Firmen wie Nvidia, aber auch deren OEM-Partner insbesondere mit GPU-AI-Servern aktuell so viel Umsatz machen und Geld verdienen wie noch nie. Bei Intel tritt der Umsatz der Sparte mit um die 3,0 Mrd. US-Dollar hingegen seit einem Jahr auf der Stelle. Immerhin stellte CEO Gelsinger allein für den GPU-AI-Beschleuniger Gaudi3 noch für dieses Jahr 500 Millionen US-Dollar Umsatz in Aussicht.
Intel Foundry wartet auf den Durchbruch
Sogar unter Vorjahr lag der Umsatz der Foundry-Sparte, also Intels Auftragsfertigergeschäft: 4,4 statt 4,8 Mrd. US-Dollar wurden umgesetzt bei 2,5 Mrd. US-Dollar Verlust – die Investitionen in dieses Zukunftsgeschäft wiegen weiterhin schwer.
Verhaltener Ausblick
Beide Aspekte belasteten die Aktie, doch noch schwerer wog, dass das 2. Quartal im Fiskaljahr nicht unbedingt besser laufen wird: 12,5 bis 13,5 Milliarden US-Dollar prognostizierte Intel und sieht damit sogar einen fallenden Umsatz im Rahmen der Möglichkeit – für ein 2. Quartal wäre das ein sehr untypischer Verlauf. Analysten hatten laut Reuters mit 13,57 Mrd. US-Dollar im Durchschnitt mehr erwartet als Intel maximal für möglich hält. Die Aktie fiel nach Bekanntgabe der Zahlen vorerst um acht Prozent. Zulegen sollen alle Produktsegmente, so Gelsinger, im 2. Halbjahr.