Plus von 1,5 Prozent: PC-Markt erholt sich leicht nach Talfahrt im letzten Jahr
Leichte Entspannung auf dem PC-Markt: Den Marktforschern von IDC zufolge fuhr das Segment im ersten Quartal einen kleinen Zugewinn gegenüber den Absatzzahlen vor einem Jahr ein. Angesichts der schlechten Zahlen im letzten Jahr war dies aber keine schwer zu nehmende Hürde. Dieses Jahr sollen AI-PCs den Markt weiter ankurbeln.
Die Marktforscher melden für das abgelaufene erste Quartal ein Plus von 1,5 Prozent für den gesamten PC-Markt im Vergleich zum ersten Quartal 2023. Insgesamt wurden im ersten Quartal dieses Jahres 59,8 Millionen PC-Systeme abgesetzt, das sind 900.000 mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Damit habe der PC-Markt jetzt wieder das Niveau vor der COVID-19-Pandemie erreicht, als großflächig neue Systeme angeschafft wurden, um die Remote- und Home-Office-Arbeit zu ermöglichen. Das wiederum hatte zu einer starken Verzerrung des Marktes geführt, da kurz darauf die große Talfahrt begann, die jedoch ein Vorreiter zur Rückkehr auf das vorherige Normalniveau war.
Erstes Quartal 2023 war leicht zu schlagen
Dieses Normalniveau ist mit den aktuellen Zahlen jetzt wieder erreicht worden, denn im ersten Quartal 2019 wurden mit 60,5 Millionen PC-Systemen in etwa so viele wie jetzt im ersten Quartal 2024 abgesetzt. Die Verbesserung gegenüber dem ersten Quartal 2023 war allerdings nicht besonders schwer zu meistern, konstatiert auch IDC, denn vor einem Jahr hatte es einen Einbruch um 28,7 Prozent gegeben, der zum schlechtesten Quartal seit Erfassung der Daten geführt hatte.
AI-PCs sollen den Markt ankurbeln
Auf das aktuell laufende Jahr blicken die Marktforscher optimistisch, da viele Upgrades auf neue AI-PCs erwartet werden. Diese Systeme kommen mit Prozessoren mit dedizierter NPU, die KI-gestützte Anwendungen wie den Windows Copilot und vergleichbare Lösungen effizient beschleunigen können. Mit Windows 11 24H2 dürfte das Betriebssystem weiter in diese Richtung optimiert werden, sodass Upgrades auf entsprechend neue PCs erwartet werden. AI-PCs sollen laut IDC außerdem mit einem höheren Preis einhergehen, was den Umsatz der größten Anbieter ankurbeln dürfte.
Lenovo führt das Segment an
Das Feld führt in der aktuellen Statistik weiterhin Lenovo mit 13,7 Millionen Auslieferungen an. Das schlechte Quartal vor einem Jahr lässt den Zugewinn von jetzt 7,8 Prozent hoch ausfallen. Dahinter folgt HP mit 12 Millionen ausgelieferten PC-Systemen, auf Platz drei landet Dell mit 9,3 Millionen Stück. Apple kam im ersten Quartal auf 4,8 Millionen ausgelieferte Systeme, was einem Plus von 14,6 Prozent entspricht, das jedoch ebenfalls durch schlechte Vorjahreszahlen begünstigt wird. Acer und Asus teilen sich dahinter den fünften Platz mit annäherndem Gleichstand von 3,7 und 3,6 Millionen PCs.
1Q24 Auslieferungen | 1Q24 Marktanteil | 1Q23 Auslieferungen | 1Q23 Marktanteil | Veränderung | |
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Lenovo | 13,7 | 23,0 % | 12,7 | 21,6 % | +7,8 % |
HP | 12,0 | 20,1 % | 12,0 | 20,4 % | +0,2 % |
Dell | 9,3 | 15,5 % | 9,5 | 16,1 % | -2,2 % |
Apple | 4,8 | 8,1 % | 4,2 | 7,1 % | +14,6 % |
Acer | 3,7 | 6,2 % | 3,4 | 5,7 % | +9,2 % |
Asus | 3,6 | 6,1 % | 3,8 | 6,4 % | -4,5 % |
Andere | 12,6 | 21,1 % | 13,3 | 22,6 % | -5,0 % |
Insgesamt | 59,8 | 100,0 % | 58,9 | 100,0 % | +1,5 % |
Auslieferungen in Millionen Stück, Quelle: IDC |
China schwächelt und präferiert Notebooks
Sorgen bereitet den Marktforschern allerdings die Deflation in China, die direkte Auswirkungen auf den dortigen PC-Markt habe. Der üblicherweise größte Markt hat derzeit mit einem Absatzproblem zu kämpfen, sodass dort erneut ein Rückgang verzeichnet wurde, während in Amerika, Europa, dem Mittleren Osten und Afrika jeweils Zugewinne verbucht wurden. Druck auf den chinesischen Markt sollen derzeit auch Notebooks ausüben, die sich als präferierter Formfaktor etablieren.