RTX A400 und A1000: Nvidia bringt Ampere im SFF-Format in Workstations
Für ein Upgrade der Workstation muss die Wahl nicht immer direkt auf die neuesten Ada-Lovelace-Grafikkarten fallen, auch bei Ampere gibt es weiterhin Nachschub von Nvidia. RTX A400 und A1000 sind günstige SFF-Grafikkarten für RTX-beschleunigte Workloads wie Raytracing oder AI und sollen ältere Turing-Karten ablösen.
RTX A400 und A1000 treten in die Fußstapfen von T400 und T1000, die noch auf der Turing-Architektur basieren. Turing bietet in den meisten Ausbaustufen zwar bereits RT- und Tensor-Cores, wie etwa bei der GeForce-20-Serie für Consumer, jedoch nicht bei den kleinsten ehemals unter „Quadro“ laufenden Workstation-Lösungen.
Deshalb bringen RTX A400 und A1000 jetzt erstmals „RTX“ und alle darunter versammelten Features für Raytracing, KI-Upscaling und AI-Beschleunigung in das anvisierte Segment der untersten Workstation-Preisklasse. Offizielle Preisempfehlungen gibt Nvidia nicht aus, weil die Partner den tatsächlichen Preis festlegen, jedoch nennt Nvidia einen „Estimated Street Price“ (ESP) von 165 US-Dollar für die RTX A400 und 365 US-Dollar für die RTX A1000. Die Grafikkarten sind somit unterhalb der Lösungen auf Basis der Ada-Lovelace-Architektur angesetzt, die mit der RTX 2000 bei 625 US-Dollar starten. Schaut man in den Preisvergleich, sind die Vorgänger T400 ab 146 Euro und T1000 ab 389 Euro zu bekommen.
Erstmals „RTX“ für 400er und 1000er Modell
Gedacht sind die Grafikkarten für Workstations, in die unter anderem nur Grafikkarten in der Größe „Small Form Factor“ (SFF) passen. RTX A400 und A1000 kommen in Single-Slot-Abmessungen von 2,7 × 6,4 Zoll und beschränken ihre Total Board Power auf 50 Watt, sodass keine zusätzliche Stromversorgung benötigt wird. Beide Grafikkarten werden mittels PCIe 4.0 x8 in das System eingebunden. Neu für die RTX A400 sind vier Ausgänge des Typs Mini DisplayPort 1.4a, nachdem die T400 nur drei davon besaß. Bei der RTX A1000 gibt es analog zur T1000 ebenfalls viermal Mini DisplayPort 1.4a, das für maximal 4.096 × 2.160 Pixel bei 120 Hz oder 5.120 × 2.880 Pixel bei 60 Hz ausgelegt ist.
Single-Precision-Leistung mehr als verdoppelt
Kam die T400 noch mit 384 CUDA-Cores, sind es jetzt 768 Kerne der neueren Ampere-Architektur bei der RTX A400. Von den RT-Cores gibt es 6, bei den Tensor-Cores sind es 24. Die Single-Precision-Leistung der Grafikkarte steigt von 1,09 auf 2,7 TFLOPS. Die RTX A1000 ist hingegen mit 2.304 CUDA-Cores bestückt, RT- und Tensor-Cores gibt es 18 respektive 72. Die Single-Precision-Leistung liegt jetzt bei 6,7 statt 2,5 TFLOPS. Die Grafikkarten sind mit 4 GB GDDR6 (A400) und 8 GB GDDR6 (A1000) ausgerüstet.
Mehr Leistung für AI, 2D- und 3D-CAD und Video
Beispiele für die Leistung in der Praxis nennt Nvidia bei der RTX A1000 anhand von Stable Diffusion, das auf der neuen Lösung mehr als dreimal so schnell laufe. Auch für Grafik- und Rendering-Workloads etwa in 2D- und 3D-CAD-Anwendungen falle die Leistung bis zu dreimal so hoch aus. Die RTX A1000 könne zudem 38 Prozent mehr Encoding-Streams verarbeiten und liefere eine doppelt so hohe Decoding-Performance im Bereich der Videoverarbeitung. Beide Lösungen kommen zudem mit einem AV1-Decoder, jedoch nicht mit AV1-Encoder.
Die Verfügbarkeit der RTX A1000 gibt Nvidia mit ab sofort über globale Distributionspartner wie PNY und Ryoyo Electric an. Die RTX A400 soll im Mai über Vertriebspartner und im Laufe des Sommers in Komplettsystemen folgen.
Auf Nachfrage ließ Nvidia die Redaktion wissen, dass das Unternehmen selbst zwar keine unverbindlichen Preisempfehlungen für die Grafikkarten nennt, weil die Vertriebspartner die tatsächlichen Preise festlegen, doch liege der „Estimated Street Price“ (ESP) bei 165 US-Dollar für die RTX A400 und 365 US-Dollar für die RTX A1000. Der Artikel wurde in den entsprechenden Passagen dahingehend angepasst.