So viel wie im gesamten Vorjahr: Samsung will Gewinn im 1. Quartal verzehnfachen
Der südkoreanische Elektronikkonzern Samsung Electronics hat eine Prognose auf das Geschäftsergebnis im ersten Quartal 2024 abgegeben. Demnach soll der Umsatz gegenüber dem Vorjahr lediglich um 11 Prozent steigen, der operative Gewinn könnte aber zehn Mal höher liegen – den massiv gestiegenen Speicherpreisen sei dank.
Vor rund einem Jahr hatte Samsung für das erste Quartal 2023 einen Umsatz in Höhe von 63,75 Billionen Südkoreanischen Won (KRW) und einen operativen Gewinn von nur 0,64 Billionen KRW vermeldet. Die Prognose für das erste Quartal 2024 umfasst wiederum einen Umsatz von etwa 71 Billionen KRW und einen massiv gestiegenen operativen Gewinn von rund 6,6 Billionen KRW. Dieser würde damit im ersten Quartal 2024 in etwa so hoch ausfallen wie im gesamten Kalenderjahr 2023, in dem Samsung auf 6,57 Billionen KRW kam.
Nach aktuellem Wechselkurs würde der Umsatz also von zuvor 43,4 auf etwa 48,3 Milliarden Euro steigen, der operative Gewinn läge wiederum bei knapp 4,5 Milliarden Euro statt den rund 0,4 Milliarden Euro ein Jahr zuvor.
Noch ist der vollständige Quartalsbericht abzuwarten, der laut Samsungs Zeitplan am 30. April 2024 veröffentlicht wird. Darin wird sich dann genau zeigen, welche der Sparten besonders profitabel gewirtschaftet und somit zu diesem Gewinnschub maßgeblich beigetragen haben. Eines ist aber jetzt schon klar: Die Speichersparte wird zu den großen Gewinnern zählen.
Speicherprodukte sind teuer und gefragt
Denn während die Preise für DRAM und NAND-Flash vor einem Jahr noch extrem niedrig waren, haben diese nicht zuletzt durch die Produktionskürzungen der Hersteller in den vergangenen Monaten erheblich angezogen. Bereits im vierten Quartal 2023 setzten die DRAM-Hersteller 30 Prozent mehr um als im Quartal davor, bei Samsung ging es sogar um 51 Prozent herauf. Beim NAND-Flash stieg der Umsatz von Samsung im gleichen Zeitraum um 45 Prozent, während die gesamte Branche rund 25 Prozent mehr einnahm. Bei beiden Speichertypen profitierte Samsung also besonders stark vom Aufschwung im sogenannten Schweinezyklus der Speicherbranche.
KI verlangt nach viel HBM
Jetzt kommt allerdings noch der globale KI-Boom hinzu, der IT-Größen zum Ausrüsten riesiger Rechenzentren treibt. Dabei ist nicht nur DRAM und NAND-Flash gefragt, sondern insbesondere auch der High Bandwidth Memory (HBM), der die KI-Beschleuniger antreibt. Für den HBM-Bereich wird daher ein riesiges Wachstum durch die hohe Nachfrage erwartet. Daher wollen Hersteller wie Samsung, SK Hynix und neuerdings Micron ihre HBM-Produktion auch deutlich aufstocken.
Das Jahr 2024 wird für die Speicherbranche nach dem großen Speichercrash definitiv ein rosiges Jahr werden.