Apples KI-Strategie: Partnerschaft mit OpenAI soll im Juni angekündigt werden
Dass Apple mittlerweile von Google, Meta und OpenAI im Bereich der künstlichen Intelligenz abgehängt wurde, ist in der Branche kein Geheimnis mehr. In den kommenden Wochen setzt der Milliarden-Konzern aber wohl zur Aufholjagd an: Eine Partnerschaft mit OpenAI soll zur WWDC 2024 den Startschuss abfeuern.
Apple fährt zweigleisig
Die Zusammenarbeit soll parallel zu eigenen KI-Funktionen stattfinden, die Apple „proactive intelligence“ nennt. Das iPhone soll damit in der Lage sein, einige kleinere Aufgaben zu erledigen. Dazu gehören: Benachrichtigungen und Nachrichtenbeiträge zusammenfassen sowie kleinere KI-Funktionen für das Bearbeiten von Fotos. Auch Siri soll On-Device durch eine natürlichere Betonung besser werden. Doch die Funktionen sollen deutlich hinter Adobes Firefly oder Chatbot-Assistenten zurückbleiben. Deswegen holt sich der Konzern nun Hilfe von außerhalb.
OpenAI bekommt Zuschlag
Wie Marc Gurman von Bloomberg erfahren hat, wird Apple für weitere KI-Funktionen mit OpenAI zusammenarbeiten. Denn ein eigener Chatbot fehlt dem Konzern noch im Repertoire, auch wenn er intern mit „Ajax“ bereits mit einem arbeiten soll. Hier soll OpenAI einspringen und bereitet längst Serverkapazitäten für „später im Jahr“ vor.
Google vorerst außen vor
Früheren Berichten zufolge hat Apple auch mit Google über dessen KI-Modell Gemini in Verhandlungen gestanden. Die Partnerschaft mit Google sei allerdings noch nicht zustande gekommen, meint Gurman. Stattdessen hat OpenAI den Zuschlag bekommen und wird mit dem Unternehmen zusammenarbeiten. Eine zukünftige Partnerschaft wird allerdings nicht ausgeschlossen.
Ankündigung zur WWDC?
Eine Ankündigung erwartet Bloomberg zur WWDC 2024 am 10. Juni. Das würde passen: Dort ist ohnehin mit der Vorstellung von iOS 18 und damit auch mit der „proactive intelligence“ zu rechnen. Die Integration von OpenAIs KI-Modellen könnte dann hier auch direkt Farbe zeigen und konkreter vorgestellt werden.
Apple deutlich abgehängt
Die Hilfe von außerhalb hat Apple auch nötig: Während Alphabet generative KI in die Suchmaschine Google einbaut, Meta einen eigenen Assistenten aufbaut und OpenAI mit ChatGPT 4o erst kürzlich ein Modell zur Echtzeitkommunikation vorgestellt hat, so konnte Apple in den vergangenen Jahren nur einen Rückstand an KI-Funktionen aufbauen.
Zwar setzt der Konzern schon längere Zeit mit kleinere Funktionen wie Objekt- oder Texterkennung in Bildern auf maschinelles Lernen, aber ein großer Schritt mit generativer KI bleibt Nutzern eines iPhones, iPads oder MacBooks noch verwehrt. Den Rückstand haben nach dem Bericht von Bloomberg einige Manager intern auch bereits zugegeben.
Wohl auch diese Selbsterkenntnis wird zur im Juni stattfindenden WWDC 2024 möglicherweise Abhilfe schaffen: Erst kürzlich stellte der Konzern etwa eine Steuerung per Augen vor, die auf KI setzen wird und die Gerüchteküche rund um iOS 18 brodelt bereits so heftig wie seit Jahren nicht mehr. Gar vom größten Update seit Jahren ist die Rede, neben KI in Safari soll auch das Design überarbeitet werden. Aber ob das reicht, um den Rückstand aufzuholen, werden erst die kommenden Monate zeigen.