ASRock DeskMini X600 im Test: 1,92-Liter-Mini-STX-System für AMD Ryzen 7000(X) und 8000G

Volker Rißka
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ASRock DeskMini X600 im Test: 1,92-Liter-Mini-STX-System für AMD Ryzen 7000(X) und 8000G

Lange hat es gedauert, nun ist es da: ASRocks DeskMini X600 ist das Kleinst-Barebone für alle modernen AMD Ryzen mit 65 Watt TDP. Das Konzept überzeugt im Test, sei es beim Betrieb mit einer modernen Ryzen-8000G-APU oder einer Ryzen-7000-CPU, die fast immer auch eine iGPU bietet. Den Kühler sollten Käufer aber tauschen.

Acht Jahre ASRock DeskMini

Der DeskMini von ASRock ist eine Erfolgsgeschichte. ComputerBase begleitet diese Modelle seit dem Beginn im Jahr 2016 und der Serie DeskMini 110 (Test). Nicht aber nur für Intel waren sie aufgelegt, AMDs Variante folgte rasch und war nicht weniger erfolgreich. Die letzten Exemplare für den Sockel AM4 hießen DeskMini A300 und DeskMini X300 (Test). Als DeskMini X600 werden sie nun endlich auch für den Sockel AM5 angeboten.

DeskMini X600 (AM5) vs. DeskMini A300/X300 (AM4)

Wer einen DeskMini kennt, wird auf den ersten Blick keine Änderungen feststellen. Das ist auch so gewollt, denn diese Serie hat eine ziemlich große Fangemeinde. Der Spruch Schuster, bleib bei deinen Leisten! dürfte ASRock stets geleitet haben. Und so muss man letztlich auch sehr genau hinsehen, um die Unterschiede zum Vorgänger DeskMini X300 (Test) aus dem Jahr 2020 auszumachen – doch davon gibt es am Ende doch einige.

ASRock DeskMini X600 im Test
ASRock DeskMini X600 im Test

Neuer Sockel, neuer RAM, neue Schnittstellen

Der Sockel AM5 kann nun natürlich nicht nur Ryzen 7000 und 8000G ansprechen, mit einher geht auch die Unterstützung für eine PCIe-5.0-SSD und noch eine weitere PCIe-4.0-SSD mit vollen vier Lanes auf der Rückseite der Platine, die allesamt von den Lanes im (I/O-)Die des Prozessors gespeist werden. Aber auch der Wechsel auf einen anderen Speicherstandard erfolgt nun: DDR4 gibt es hier nicht mehr, nur noch DDR5 als SO-DIMM. Offiziell gelten die AMD-Spezifikationen, Unterstützung gibt es aber auch für Overclocking-Module bis hin zu DDR5-6400 und mit einer Kapazität von 2 × 48 GByte.

ASRock DeskMini X600 im Test
ASRock DeskMini X600 im Test

Viele begleitende Schnittstellen haben ebenfalls Upgrades erfahren. Aus dem Soundchip ALC233 und dem LAN-Chip RTL 8111H beim X300 sind im X600 die neueren Varianten ALC269 und Dragon RTL8125BG geworden. Letzteres bedeutet den Anstieg von zuvor 1 auf 2,5 Gbit/s Ethernet-Bandbreite. Bei den Grafikausgängen gibt es erneut die Dreifaltigkeit: D-Sub, HDMI 2.1 und DisplayPort 1.4.

Wi-Fi ist wie gewohnt optional, der Slot beim im Handel ebenfalls stehenden DeskMini X600W ist in der Regel mit einem Intel-AC-3168-Modell belegt. Die USB-Ports, egal ob mit A- oder C-Stecker, arbeiten alle nach Standard 3.2 Gen 1. Wirklich schnell ist das Mitte 2024 nicht und bleibt einmal mehr auch unter den Möglichkeiten.

ASRock verkauft die große Lösung mit einem 120-Watt-Netzteil, das ein wenig geschrumpft ist, und zielt dabei auf den Einsatz von 65-Watt-CPUs/APUs (es wird jedoch auch eine 90-Watt-Lösung geben), während der Wettbewerb nur 35-Watt-CPUs vorsieht.

ASRock DeskMini X600 im Test
ASRock DeskMini X600 im Test

Technische Eckdaten im Überblick

Die Ausstattung des ASRock DeskMini X600 als Barebone
ASRock DeskMini X600
Preis (UVP): vsl. ab Mitte Juni verfügbar
CPU:
Integrierte GPU:
Chipsatz:
AMD Ryzen 7000/8000, Sockel AM5, maximal 65 Watt (+Turbo = 88 Watt)
Radeon (iGPU)
In der CPU integriert
Grafikkarte: iGPU des Prozessors
Support für Betrieb von 3 Displays gleichzeitig
Arbeitsspeicher: Nicht enthalten,
2 × DDR5-6400+, SO-DIMM,
EXPO-Support, max. 96 GByte
Massenspeicher: Nicht enthalten,
2 × M.2 2280
2 × 2,5 Zoll SATA 3 für 2,5-Zoll-SSD/HDD (max 9,5mm Höhe)
Interne Anschlüsse: 1 × M.2 2280 (PCIe x4 Gen 5)
1 × M.2 2280 (PCIe x4 Gen 4)
1 × M.2 2230 für WiFi (Modul aber nur optional)
2 × SATA3 6.0 Gb/s
Externe Anschlüsse: 3 × USB-A 3.2 Gen 1
1 × USB-C 3.2 Gen 1
1 × 2,5-Gigabit-LAN (RTL8125BG)
1 × HDMI
1 × DisplayPort 1.4
1 × D-Sub
1 × Headset (Realtek ALC269)
Abmessungen: 155 × 155 × 80 mm (1,92 l)
Lieferumfang: Externes 90/120-Watt-Netzteil + Stromkabel, Quick-Start-Guide, diverse Zusatzschrauben
Optionales Zubehör: Addressable RGB-LED-Strip, Wi-Fi-Kit (Intel AX210 oder Intel AC3168),
Vesa-Mounting-Kit, CPU-Kühler, USB-Hub + Kabel, zusätzliche Audio-Kabel

Preis und Verfügbarkeit

Den ASRock DeskMini gibt es wie üblich primär als Barebone, also mit Gehäuse, Mainboard und Netzteil. Einige Shops übernehmen dabei aber auch gern die Aufgaben der Systemintegration. Hier lässt sich das Produkt gleich entsprechend konfigurieren.

Einer dieser Händler ist beispielsweise JZelectronic, der mit einem Account im ComputerBase-Forum übrigens seit vielen Jahren bei diesen Themen mit Rat und Tat für Fragen und Informationen zur Verfügung steht. Bereits Mitte April erklärt er, dass der DeskMini X600 so ungefähr auf dem Preisniveau des DeskMini B660 als Intel-Modell landen dürfte. Rund 200 Euro kostet der aktuell und ist damit 45 Euro teurer als ein dreieinhalb Jahre alter DeskMini X300, bleibt allerdings günstiger als der größere DeskMeet X600 für 225 Euro. Einen offiziellen Preis für den neuen DeskMini X600 gibt es noch nicht. Erst im Juni soll das Modell verfügbar sein.