BIOS-Updates mit Default Settings: Heute ist Stichtag, doch viele Mainboards gehen noch leer aus

Jan-Frederik Timm
97 Kommentare
BIOS-Updates mit Default Settings: Heute ist Stichtag, doch viele Mainboards gehen noch leer aus

Heute ist Stichtag: Bis zum 31. Mai 2024 sollten Anbieter von Mainboards für die 13. und 14. Gen Core BIOS-Updates bereitstellen, die – so empfiehlt es Intel – ab Werk bestimmte „Intel Default Settings“ laden und „Power Delivery Profiles“ anbieten statt Grenzwerte zu ignorieren. Doch was genau haben die OEMs getan?

Nur ASRock mit Update für 700er und 600er Chipsätze

ASRock, Asus, Gigabyte und MSI – alle vier großen Mainboard-Hersteller bieten zur Stunde BIOS-Updates an, die als Antwort auf Intels neue Empfehlungen (Details) zu sehen sind. Allerdings ist das zur Stunde bei Weitem noch nicht für alle Modelle der Fall.

Nur ASRock bietet Updates sowohl für die 600er als auch die 700er-Chipsätze an, bei Asus, Gigabyte und MSI gibt es die Updates einer Stichprobe der Redaktion zufolge wiederum erst für die 700er-Serie – und auch dort bei Weitem nicht für alle Modelle.

Gigabyte und Asus haben noch einmal „optimiert“

Gigabyte hatte BIOS-Updates zwischenzeitig noch einmal offline genommen, nachdem der Hersteller „default“ mit Intels Power-Delivery-Baseline-Profil gefahren war, was K-CPUs sogar unterhalb der offiziellen Spezifikationen betrieb. Seit Mitte Mai sind für die 700er-Chipsätze allerdings wieder Updates verfügbar, die „optimierte Performance Settings“ liefern sollen.

Für die 600er-Serie datieren die aktuellsten BIOS-Varianten bei Gigabyte wiederum weiterhin auf den Dezember 2023, der im Frühjahr vorgestellte Core i9-14900KS (Test) wird davon noch gar nicht unterstützt.

Empfohlen: Intels Default Settings und darauf aufsetzen drei Power-Delivery-Profiles (Stand Mai 2024)
Empfohlen: Intels Default Settings und darauf aufsetzen drei Power-Delivery-Profiles (Stand Mai 2024) (Bild: Intel)

Bei Asus kamen am 30. Mai für 700er-Platinen noch einmal angepasste Updates, die die „Performance Preferences“ einführen, die die von Intel definierten Performance- und Extreme-Power-Delivery-Profiles übernehmen und darüber hinaus weitere Asus-OC-Settings als Preset bereitstellen.

Bis dato fuhr Asus ab Werk noch mit offenen Settings („Let's BIOS Optimize“), erst durch die manuelle Auswahl des „Intel Baseline Profiles“ wurden von Intel gewünschte Grenzwerte gesetzt – allerdings nicht konform zu Intels offiziellem Baseline Power Delivery Profil, das für K-CPUs laut Intel ohnehin gar nicht zur Anwendung kommen soll. Details liefert die Meldung Instabile Intel-K-CPUs: Intel empfiehlt „Default Settings“, nicht aber „die Baseline“.

MSI hatte bereits früher im Mai BIOS-Updates bereitgestellt, die als Default Intels „Performance“-Power-Delivery-Profile nutzen, darüber hinaus aber zwei MSI-OC-Profile verwenden, die Grenzwerte aushebeln – die von Intel dafür vorgesehene Warnung inklusive.

Welche Settings bieten die OEMs auf welchem System an?

Verschiedene Chipsatz-Serien und Chipsatz-Klassen, K- und Non-K-CPUs oder gar KS-Modelle sowie uneindeutige Vorgaben und deren unterschiedliche Umsetzung durch OEMs – die Bandbreite der von Intels neuen Vorgaben Empfehlungen potentiell betroffenen LGA-1700-Mainboards ist groß, die Bandbreite der verschiedenen Umsetzungen noch größer. Einen Gesamtüberblick über die aktuellen Umsetzungen zu erstellen ist letztendlich nur im Team möglich.

ComputerBase möchte auch zu diesem Thema gerne die Community einbinden und bittet daher um Rückmeldungen, welche Einstellungen die aktuellen BIOS-Versionen der Hersteller auf welchem Mainboard mit welcher CPU ab Werk laden und alternativ anbieten. Screenshots der BIOS-Oberfläche (in der Regel über „F12“ bei angeschlossenem FAT32-USB-Stick initiierbar) sind gern gesehen.

Sofern es die Rückmeldungen zulassen, wird die Redaktion daraus eine tabellarische Übersicht erstellen.

Mehr Hintergründe im Podcast

Die Diskussion um instabile K-CPUs, Intels Reaktion und die verwirrenden Empfehlungen zu „Default Settings“ und „Power Delivery Profiles“ waren vor zwei Wochen auch Thema im Podcast der Redaktion (ab Minute 8:00):