Chromebook Plus: Google bringt AI-Funktionen und Gemini auf ChromeOS

Nicolas La Rocco
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Chromebook Plus: Google bringt AI-Funktionen und Gemini auf ChromeOS
Bild: Google

Googles AI-Welle schwappt mit einem ChromeOS-Update jetzt auch auf die Chromebooks verschiedener Hersteller, genauer gesagt auf die im letzten Herbst vorgestellten Chromebook Plus mit besserer Hardware-Ausstattung. Features wie Gemini (Advanced), KI-generierte Wallpaper oder der Magische Editor für Google Fotos ziehen damit ein.

Das sind Chromebook Plus

Um sich Chromebook Plus nennen und ein entsprechendes Logo auf dem A-Cover (Deckel) tragen zu dürfen, muss in dem Chromebook mindestens ein Intel-Core- der 12. oder 13. Generation oder AMD-Ryzen-Prozessor der 5000er oder 7000er Generation stecken. Mindestens 8 GB RAM und 128 GB eMMC- oder SSD-Speicher werden ebenso von der neuen Klasse Chromebooks verlangt. Google setzt von den OEMs zudem den Einsatz einer Webcam mit mindestens 1080p-Auflösung und Temporal Noise Reduction für eine bessere Bildqualität sowie einen Bildschirm mit mindestens 1080p-Auflösung und IPS-Panel oder einer alternativen Technologie für vergleichbar gute Blickwinkel voraus.

AI formuliert Texte für den Anwender

Für diese Klasse von Chromebooks gibt es jetzt ein ChromeOS-Update mit (für diese Plattform) neuen AI-Funktionen. Eine davon nennt sich „Formuliere für mich“ und soll Googles AI überall dort zum Einsatz bringen, wo vom Nutzer für das Verfassen von Texten Unterstützung verlangt wird. Per Rechtsklick lassen sich von der KI entsprechende Vorschläge abrufen. Mit der Funktion lassen sich Texte kürzen, umformulieren oder in ein bestimmtes Format bringen, auch die Tonalität lässt sich anpassen. Die Funktion ist vorerst allerdings nur auf Englisch verfügbar, im dritten Quartal soll laut Google Deutsch nachgereicht werden.

Formuliere für mich
Formuliere für mich (Bild: Google)

Generative AI Wallpapers

Die zum Beispiel von Pixel-Smartphones bekannten AI-Wallpaper beziehungsweise Hintergrundbilder ziehen jetzt auch in ChromeOS ein. Nutzen lassen sich diese unter anderem auf dem Desktop, aber auch für Videotelefonate in Google Meet stehen sie zur Verfügung.

Magischer Editor wie auf dem Pixel-Smartphone

Vom Smartphone auf das Notebook schafft es auch Googles Magischer Editor, der Generative AI nutzt, um Objektive zu verschieben, ausgeschnittene Bereiche wieder aufzufüllen oder die Größe von ausgewählten Bereichen zu verändern. Was er kann, hat sich die Redaktion bereits im Herbst auf dem Pixel 8 (Pro) angesehen.

Gemini (Advanced) für ChromeOS

Googles AI-Chat-Assistent Gemini kommt ebenso auf Chromebooks und lässt sich direkt vom Startbildschirm aus aktivieren. Dabei kommt standardmäßig die kostenlose Version mit dem Modell Gemini 1.0 Pro zum Einsatz, die beim Schreiben, Planen, Lernen und anderen Dingen unterstützen kann und Google-Apps integriert.

Gemini in ChromeOS
Gemini in ChromeOS (Bild: Google)

Beim Neukauf eines Chromebook Plus gibt es zudem einen zweimonatigen kostenlosen Zugriff auf Gemini Advanced mit dem neuen Modell Gemini 1.5 Pro, das bis zu 1 Million Tokens als Input akzeptiert. Außerdem lassen sich dort Dokumente aus Google Docs, PDFs und mehr hochladen, um Zusammenfassungen, Antworten und Feedback zu erhalten. Auch Tabellen können hochgeladen werden, um eine Datenbereinigung durchzuführen oder darauf basierend Diagramme und Statistiken zu erstellen.

Nutzer von Gemini Advanced erhalten zudem vorangingen Zugriff auf neue und exklusive Funktionen, können Python-Code direkt in Gemini Advanced bearbeiten und ausführen, erhalten 2 TB Speicherplatz bei Google One in der Cloud und können Gemini auch in Produkten wie Gmail und Docs (nur Englisch) nutzen. Nach Ablauf der zwei kostenfreien Monate kostet Gemini Advanced allerdings 21,99 Euro pro Monat.

Updates für Chromebooks ohne „Plus“

Ein Update ohne die neuen AI-Features erhalten aber auch Besitzer regulärer Chromebooks ohne den Zusatz „Plus“. Zum Beispiel lässt sich das Chromebook jetzt etwas einfacher mit Hilfe eines Android-Smartphones einrichten, indem ein QR-Code auf dem Notebook gescannt wird, um die Anmeldedaten für das Wi-Fi und Google-Konto ohne Passworteingabe zu übertragen.

Google Tasks sind unter ChromeOS fortan über das Datum des Kalenders in der unteren rechten Ecke des Startbildschirms erreichbar. Mit dem Smartphone hinzugefügte Aufgaben lassen sich damit nahtlos vom Chromebook aus weiter bearbeiten. Neu ist außerdem die GIF-Bildschirmaufzeichnung für animierte Bildschirmaufnahmen.

Google Tasks
Google Tasks (Bild: Google)

Spieler erhalten unter ChromeOS ein Gaming Dashboard, über das sich unter anderem eine Zuordnung der Steuerungen vornehmen lässt, sodass sich beliebige Smartphone-Spiele zocken und die Steuerung der Tastatur zuordnen lässt. Auch für die Videoaufzeichnung von Spielen oder Screenshots ist das Gaming Dashboard zuständig. Weil Chromebooks gemessen an der Hardware eher weniger für natives Gaming geeignet sind, beziehen sich die Funktionen vor allem auf das Spielen über Cloud-Dienste.

Gaming Dashboard
Gaming Dashboard (Bild: Google)

ComputerBase hat Informationen zu diesem Artikel von Google unter NDA erhalten. Die einzige Vorgabe war der frühestmögliche Veröffentlichungszeitpunkt.

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