Corsair One (i500) im Test: Hölzerner Reboot mit heißer 4090 und gezügeltem 14900K
Seit 2017 bietet Corsair mit der One-Serie extrem kompakte und dennoch potente Komplettsysteme an, die nach anfänglichen Schwierigkeiten zum hohen Preis auch akustisch überzeugten. Mit dem Corsair One i500 erfolgt jetzt ein hölzerner Reboot der Serie: RTX 4090, i9-14900K, nackte VRM und das Problem der ersten Tage inklusive.
Zur Computex 2024 hat Corsair mit dem Corsair One i500 Metal Dark eine schwarze Variante mit Metall- statt Holzfront vorgestellt. Die sonstigen technischen Eckdaten bleiben unverändert. Die dritte Variante des Corsair One i500 soll in Kürze verfügbar sein.
Der Corsair One i500 im Überblick
Der neue One i500 ist nicht einfach ein weiteres Upgrade der seit 2017 von Corsair bekannten Kompakt-Komplettsystem-Serie mit schnellerer Hardware, sondern kommt einem vollständigen Reboot gleich:
- Das Gehäuse ist deutlich gewachsen.
- Statt Mini-ITX kommt Macro-ATX (mATX) zum Einsatz.
- Das interne Layout wurde angepasst.
- Die Kühlung wurde vollständig neu ausgelegt.
- Die Front ziert ein Paneel aus Holz.
- Die Seiten sind mit Stoff-Staubfiltern verkleidet.
Nichtsdestoweniger ist der Corsair One i500 mit seinen Rundungen und der Kühlfinnenstruktur an Deckel und Boden weiterhin als Corsair One erkennbar.
Technische Eckdaten im Überblick
Weil es im neuen, deutlich größeren Setup möglich war, ziehen mit dem Corsair One i500 jetzt auch die von Nvidia bereits vor anderthalb Jahren vorgestellten GeForce RTX 4000 in Form der beiden Topmodelle GeForce RTX 4090 und GeForce RTX 4080 Super ein.
Als Prozessor setzt Corsair in allen vier Varianten auf den Intel Core i9-14900K. Die Wahl begründet der Hersteller mit der Ausrichtung des One i500: Er richte sich mehr an Kreative denn an Spieler, die 24 Kerne des Core i9 wären hier von Vorteil.
Benchmarks zeigen allerdings, dass ein Ryzen 9 7950X in Anwendungen ebenbürtig ist – erst recht, wenn man bedenkt, wie der Core i9-14900K im Corsair One i500 konfiguriert wurde; doch dazu später mehr. Spieler wiederum dürften in einem Ryzen 7 7800X3D die bessere, weil viel effizientere Wahl sehen – ob auch ein Corsair One a500 noch erscheint?
Die CPU sitzt im Corsair One i500 erneut auf einem Mainboard von MSI: dem B760M Mortar WiFi. BIOS-Updates gibt es für die „Corsair“-Edition, die sich nur in genau diesem Punkt von der Retail-Variante unterscheidet, von Corsair und nicht von MSI.
Davon abgesehen setzt der One i500 auf DDR5-6000 und damit auf ab Werk übertakteten Speicher (Intel sieht offiziell DDR5-5600 vor) sowie eine 2 TB große NVMe-SSD (PCI Express 4.0). Beim Speicher können sich Kunden immer sicher sein, dass er von Corsair kommt, bei der SSD wiederum behält sich der Hersteller Lieferantenwechsel vor. Im Testsystem steckte wie damals im i300 die Samsung PM9A1.
Modellnummer | CS-9020036 (Testsystem) |
CS-9020037 | CS-9020038 | CS-9020039 |
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Design | Wood Dark | Wood Bright | Wood Dark | Wood Bright |
CPU | Intel Core i9-14900K 200 (dauerhaft)/240 (kurzfristig) Watt |
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Chipsatz | Intel B760M | |||
RAM (4 Slots) | 64GB (2× 32 GB) Corsair DDR5-6000 |
32GB (2× 16 GB) Corsair DDR5-6000 |
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GPU | Nvidia GeForce RTX 4090 (450 Watt) | Nvidia GeForce RTX 4080 Super (320 Watt) | ||
SSD | 2 TB NVMe (PCI Express 4.0) | |||
Netzteil | Corsair SFX-L 1000 Watt 80 Plus Gold | |||
Netzwerk | 2,5-Gbit/s-Ethernet, Wi-Fi 6E, Bluetooth 5.3 | |||
Anschlüsse Front | 2 × USB Typ A (5 Gbit/s), 1 × USB Typ C (10 Gbit/s), 3,5-mm-Klinke |
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Anschlüsse Rückseite | 4 × USB Typ A (5 Gbit/s), 3 × USB Typ A (10 Gbit/s), 1 × USB Typ C (20 Gbit/s), 1 × HD Audio, 1 × DisplayPort, 1 × HDMI |
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Anschlüsse GeForce | 3 × DisplayPort, 1 × HDMI | |||
Betriebssystem | Windows 11 Home | |||
Abmessungen (H × B × T) | 391 mm × 185 mm × 300 mm | |||
Garantie | 2 Jahre | |||
UVP | 5.499,99 Euro | 4.199,99 Euro |
Klassisch mATX statt ausgefallen Micro-ITX
Bis dato setzte der Corair One auf eine Mini-ITX-Plattform: Mainboard und GPU standen aufrecht parallel im Gehäuse, wobei die Grafikkarte per Riser-Kabel auf der Rückseite der Platine untergebracht war. Auf der einen Seite im Gehäuse befanden sich damit CPU, Speicher und RAM, auf der anderen die Grafikkarte.
Der Corsair One i500 bietet im größeren Gehäuse jetzt Platz für eine Micro-ATX-Plattform. Das Mainboard sitzt dabei klassisch auf der rechten Seite und die Grafikkarte waagerecht im PCIe-Express-Slot. Das Netzteil, ein Corsair SF1000L mit 1.000 Watt im SFX-L-Format, findet sich am Boden wieder.
Wer den Corsair One i500 auf der linken Seite öffnet, findet damit im Endeffekt einen ganz normalen Ein-Kammer-ATX-PC wieder. Das hat durchaus seine Vorteile, was Wartung oder Erweiterung betrifft.
Das neue Kühlsystem mit Doppel-AiO
Mit dem Plattformwechsel und der geänderten Anordnung im Gehäuse hat sich auch das Kühlsystem im Vergleich zu den Vorgängern radikal verändert. Bis dato existierte ein großer 140-mm-Lüfter im Deckel, der Luft durch die beiden Seitenwände und damit durch die beiden 240-mm-Radiatoren zog, die CPU und GPU kühlten. Darüber hinaus gab es im Corsair One i300 zuletzt zwei weitere Ventilatoren direkt auf der Grafikkarte für die VRM, einen Lüfter auf den VRM des Mainboards und ein Exemplar im semipassiven Netzteil.
Der Corsair One i500 bietet nun zwei saugende 120-mm-Lüfter im Deckel, die Luft aus dem Gehäuse durch den 240-mm-Radiator der All-in-One-Wasserkühlung ziehen, die GPU und VRAM der Grafikkarte kühlt. Die CPU wiederum verfügt über eine 120-mm-AiO-Kühlung, deren Radiator an der rechten Gehäuseseite sitzt. Der darauf installierte Ventilator saugt frische Außenluft an, die warme Abluft des Radiators wird in den Innenraum geführt und muss das System über den 240-mm-Radiator der GPU-AiO im Deckel verlassen.
Kühle Außenluft wird dem System über zwei weitere 120-mm-Lüfter zugeführt: einer sitzt neben dem CPU-Radiator-Lüfter und bedenkt damit das Volumen oberhalb der Grafikkarte, der andere darunter unter der Grafikkarte. Ihm kommt offensichtlich auch die Aufgabe zuteil, die VRM der Grafikkarte mit Frischluft zu versorgen, auch wenn das nur indirekt der Fall ist.
Rückschritt bei der Grafikkarten-VRM-Kühlung
Denn die VRM (Spannungswandler) der um ihren Luftkühler beraubten Grafikkarte kühlt Corsair im i500 anders als im i300 nicht mehr mittels eigener aktiver Kühler – nicht mal passive Kühlkörper hat der Hersteller verbaut.
Abschließend gesellt sich zu den fünf 120-mm-Lüftern der Ventilator im semipassiven Netzteil Corsair SF1000L, das seine Frischluft über den Gehäuseboden erhält und die Abluft direkt aus dem System führt.
RGB-Beleuchtung mit Touchbedienung
Ein Upgrade hat auch die RGB-Beleuchtung des Corsair One erfahren: Neben den beiden Zierleisten an der Gehäusefront verfügt der neue One über eine „Unterbodenbeleuchtung“. Darüber hinaus gibt es weiße LEDs als „Leselampe“ auf der Rückseite zur Beleuchtung des I/O-Panels.
Konfiguriert werden kann die RGB-Beleuchtung entweder über das „Corsair One Dashboard“ (iCUE gibt es für den Corsair One nicht) oder direkt am System über die vertikale Metallleiste an der Gehäusefront.
Benchmarks
Wie schnell eine GeForce RTX 4090 oder ein Core i9-14900K ist, hat ComputerBase in der Vergangenheit zur Genüge getestet. Nachfolgend ging es damit vorrangig um die Einordnung des Corsair One i500 in das bekannte Leistungsgefüge.
Zur Beurteilung der Spiele-Leistung wurden zu diesem Zweck drei Titel aus dem aktuellen GPU-Testparcours herangezogen und mit aktuellem GeForce 552.22 vermessen. Bei den Anwendungen stand stellvertretend der Cinebench R23 Pate.
Gaming-Leistung
Die GeForce RTX 4090 kommt im Corsair One i500 mit den bekannten 450 Watt daher. Konkret handelt es sich im Testmuster um eine Palit GameRock ohne deren Kühler. Der Lieferant könnte sich aber mit der Zeit auch ändern.
Selbst unter Dauerlast kann die GPU die 450 Watt abrufen, der GPU-Takt in Metro Exodus: Enhanced Edition (UHD, Extreme-Details) pendelt sich bei 2.535 MHz ein.
Zusammen mit dem Core i9-14900K erreicht der Corsair One i500 in seiner Top-Ausstattung damit die von ihm zu erwartende Leistung auf dem Niveau des GPU-Testsystems mit Ryzen 9 7950X3D (DDR5-5400CL40) und GeForce RTX 4090 Founders Edition.
Kreativ-Leistung
Corsair hat den Core i9-14900K im One i500 gegenüber den von Intel bis dato kommunizierten Spezifikationen von PL1 = PL2 = 253 Watt leicht eingebremst. Die Entscheidung wurde dabei unabhängig von der zuletzt aufgekommenen Diskussion um Intels K-CPUs der 13. und 14. Generation getroffen – höchstwahrscheinlich mit Blick auf die 120-mm-AiO-Wasserkühlung, die das System für den Prozessor bietet.
In Cinebench R23 bedeutet das konkret, dass das System viereinhalb Multi-Core-Durchläufe mit 240 Watt Verbrauch absolviert, bevor der Rückschritt auf 200 Watt erfolgt. Der durchschnittliche Takt der acht P-Cores fällt daraufhin von etwas über 4,9 auf ca. 4,6 GHz.
Die Leistung der CPU liegt in kurzfristigen Lasten damit höher als unter Dauerlast: Im Cinebench R23 sind es 6 Prozent Unterschied. Ein Core i9-14900 mit 253/253-Watt-Limit ist kurzfristig 4 und langfristig 10 Prozent schneller.
Kühlsystem
Die Leistung des Corsair One i500 entspricht den Erwartungen. Doch wie warm wird dabei die Hardware und wie laut das Kühlsystem?
Temperaturen
Mit Blick auf die vom System gemeldeten Temperaturen lässt sich Entwarnung geben: Sowohl unter Spiele-Dauerlast bei 450 Watt Verbrauch auf der Grafikkarte als auch in Prime95 mit dauerhaft 200 Watt liegen die Temperaturen weit entfernt von kritischen Grenzwerten. Besonders deutlich wird der Vorteil durch den Wechsel der Plattform respektive des Kühlsystems bei SSD, RAM und Mainboard-VRM: Diese Komponenten wurden im alten Corsair One i300 unter Last wesentlich wärmer als jetzt im Corsair One i500.
Keine Auskunft gibt das System wiederum über die VRM der Grafikkarte, die, wie zuvor erwähnt, weder über eine aktive noch über eine passive Kühlung verfügen, sondern lediglich indirekt durch den Luftstrom des fünften 120-mm-Lüfters versorgt werden.
Das rächt sich insbesondere bei den VRM, die zwischen GPU und I/O-Blende, also links versetzt des 120-mm-Lüfters liegen: Nach einer Stunde Metro Exodus Enhanced (UHD) misst die Flir-Wärmebildkamera bis zu 95 °C Oberflächentemperatur (Flir One, Oberflächen unbehandelt). Auf der anderen Seite sind es 60 bis 80 °C.
Bei 21 °C Raumtemperatur war zwar in Folge dessen kein Problem zu erkennen, doch mit dem Wissen, wie Corsair im Vorgänger bewusst gegen sehr hohe VRM-Temperaturen vorgegangen ist, ist der jetzt verfolgte Ansatz absolut unverständlich.
Das Gehäuse des Corsair One i500 erhitzt sich unter Last quasi nur am Deckel: Dort werden nach Spiele-Dauerlast 48 °C gemessen, an der Holzfront sind es 35 °C.
Lautstärke
Anfänglich noch nicht vollends überzeugend und in den ersten zwei Generationen im Leerlauf auch noch von einer 2,5-Zoll-HDD geplagt, hatte sich der Corsair One über die Jahre zu einem selbst unter Volllast in Bezug auf die Lautstärke sehr überzeugenden Ultra-Kompakt-PC gemausert. Dass der Hersteller den Sprung auf die RTX 4090 mit nochmal 100 Watt mehr Leistungsaufnahme nicht mehr im alten Design vollzog, war dennoch nachvollziehbar.
Zugleich waren die Erwartungen hoch: Mehr Verlustleistung im größeren, vollständig überarbeiteten neuen Gehäuse – das sollte doch bei der bekannten Lautstärke möglich sein? Doch dem ist nicht so.
Im Leerlauf agiert der Corsair One i500 zwar weiterhin sehr leise und unter CPU-Volllast nicht lauter als das alte System im Spiele-Betrieb, doch im Vergleich CPU-Last zu CPU-Last und insbesondere Spiele-Last zu Spiele-Last ist das neue System deutlich lauter als das alte.
Weil man die Pumpe kaum, sondern vorrangig Luftrauschen hören kann, ist die Tonart zwar nicht unangenehm, aber mit 10 dB Aufschlag ist das System am Ende deutlich lauter. Der Übeltäter sind die mit über 2.000 U/min agierenden, saugend auf dem 240-mm-Radiator im Deckel montierten Lüfter. Das System verfügt übrigens nur über eine Lüfterkurve.
Szenario | Links | Front | Rechts | Oben |
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Corsair One i500 (2024), Lüfterprofil „Default“ | ||||
Leerlauf Windows | 32 dB | 31 dB | 32 dB | 32 dB |
60 Minuten Prime95 | 46 dB | 41 dB | 44 dB | 46 dB |
60 Minuten Metro Exodus Enhanced (UHD) | 51 dB | 51 dB | 47 dB | 50 dB |
Corsair One i300 (2021), Lüfterprofil „Default“ | ||||
Leerlauf Windows | < 30 dB | < 30 dB | < 30 dB | < 30 dB |
60 Minuten Prime95 | 37 dB | 36 dB | 40 dB | 38 dB |
60 Minuten Metro Exodus Enhanced (UHD) | 41 dB | 39 dB | 42 dB | 42 dB |
Corsair One a200 (2021), Lüfterprofil „Default“ | ||||
Leerlauf Windows (HDD an/aus) | < 30 dB | < 30 dB | < 30 dB | < 30 dB |
60 Minuten Prime95 | 35 dB | 34 dB | 34 dB | 36 dB |
60 Minuten Anno 2205 | 40 dB | 38 dB | 39 dB | 41 dB |
Corsair One a100 (2020) | ||||
Leerlauf Windows (HDD aus) | < 30 dB | < 30 dB | < 30 dB | < 30 dB |
Leerlauf Windows (HDD an) | 31 dB | 30dB | 32dB | 32dB |
60 Minuten Prime95 | 33 dB | 34 dB | 37 dB | 36 dB |
60 Minuten Anno 2205 | 43 dB | 41 dB | 43 dB | 43 dB |
Corsair One i160 (2019) | ||||
Leerlauf Windows (HDD aus) | < 30 dB | < 30 dB | < 30 dB | < 30 dB |
60 Minuten Prime95 | 31 dB | 31 dB | 33 dB | 35 dB |
60 Minuten Anno 2205 | 39 dB | 38 dB | 41 dB | 42 dB |
Corsair One Elite (2018) | ||||
Leerlauf Windows (HDD aus) | 31 dB | < 30 dB | < 30 dB | < 30 dB |
60 Minuten Prime95 | 33 dB | 33 dB | 33 dB | 35 dB |
60 Minuten Anno 2205 | 42 dB | 40 dB | 41 dB | 42 dB |
Corsair One Pro (2017) | ||||
Leerlauf Windows (HDD aus) | 33 dB | < 30 dB | < 30 dB | < 30 dB |
60 Minuten Prime95 | 36 dB | 33 dB | 33 dB | 35 dB |
60 Minuten Anno 2205 | 45 dB | 41 dB | 41 dB | 44 dB |
Alle Messungen orthogonal zur Oberfläche, 40 cm Abstand |
Aufrüsten und Warten
Das neue Gehäuse und der mATX-Ansatz mit der ohne Riser-Card installierten Grafikkarte machen die Wartung, den Austausch oder das Aufrüsten des Corsair One einfacher als je zuvor. Innerhalb der Garantie eigenhändig aufrüsten dürften Käufer den RAM und die Massenspeicher (ein M.2-Slot ist frei und ein Montageplatz inklusive vorverlegter Kabel für 2,5-Zoll-Laufwerke auf der Rückseite vorhanden). Wer tiefer einsteigt (CPU, GPU), verliert wiederum die Garantie.
Da Intels LGA 1700 ausläuft (Arrow Lake als Core Ultra 200 wird Ende 2024 auf den LGA 1851 setzen) und der Einbau einer um den Kühler beraubten und mit der AiO von Corsair versehenen Grafikkarte extrem umständlich und ohne Kenntnis des Platinenlayouts einer „RTX 5090“ ohnehin in den Sternen steht, ist das Thema Aufrüsten in diesem Zusammenhang auf den zweiten Blick lediglich theoretischer Natur.
Corsair stellt allerdings Upgrade-Kits in Aussicht. Details dazu stehen aber noch aus.
Fazit
Sieben Jahre nach dem Auftakt verpasst Corsair dem One mit der Version i500 eine Frischzellenkur, die mit aktueller Hardware im überarbeiteten Gehäuse mit zurzeit angesagter Holzfront und Touch-RGB-Bedienung einhergeht. Außer der Tatsache, dass das System weiterhin höher als tiefer ist, hat der Hersteller dabei kaum einen Stein auf dem anderen gelassen. Doch das Ergebnis dieser Mühen überzeugt nicht.
Dass Corsair in Anbetracht der zuletzt weiter gestiegenen Verlustleistung von High-End-Komponenten nicht ewig am alten Gehäuse und dessen Konzept festhalten kann, lag auf der Hand, und das Unternehmen hat den Wechsel zum Griff ganz oben ins Leistungsregal genutzt.
Mit GeForce RTX 4080 Super und GeForce RTX 4090 können Käufer zwischen den beiden derzeit schnellsten GeForce-RTX-Grafikkarten wählen. Der Core i9-14900K ist eine aktuelle High-End-CPU, deren Wahl Spieler sicherlich überrascht. Doch Corsair verweist auf das Haupteinsatzgebiet des neuen One i500: auf Schreibtischen von Kreativschaffenden. Ein Ryzen 9 7950X dürfte bei 200 Watt allerdings eher schneller denn langsamer sein. So oder so liefert der Corsair One i500 die Performance, die von der im Testsystem verbauten Hardware zu erwarten war.
Enttäuschend schneidet der neue Corsair One i500 wiederum bei der Lautstärke ab: Mit dem Wechsel auf das größere Gehäuse durfte die Hoffnung einhergehen, dass die leistungsstärkere Hardware trotz des gestiegenen Verbrauchs nicht von einem höheren Geräuschpegel begleitet wird. Doch dem ist nicht so: 10 dB lauter als der Vorgänger agiert der neue Corsair One i500 unter Spiele-Dauerlast. Eine Enttäuschung.
So leistungsfähig, so optisch ansprechend, so hochwertig verarbeitet der neue Corsair One i500 damit am Ende ist: Zum Preis von 5.499,99 Euro hätte das System in Bezug auf die Lautstärke besser abschneiden müssen. Erst recht, wenn man bedenkt, dass ein um ein Vielfaches kompakteres DAN Cases C4-SFX v1 mit luftgekühlter RTX 4090 um fast 10 dB leiser agiert.
Dass Corsair der Spannungsversorgung der RTX 4090 darüber hinaus nicht mal passive Kühlkörper spendiert hat, während die RTX 3080 Ti vor zwei Jahren noch mit zwei aktiven VRM-Kühlern bestückt worden war, passt mit Blick auf das Premium-Preisschild ebenfalls nicht ins Bild.
Leistungsfähig, ultrakompakt und dennoch sehr leise waren die Attribute des Corsair One der letzten Jahre. Mit dem Reboot hat der One mindestens zwei davon eingebüßt und patzt auch in der B-Note.
ComputerBase hat den One i500 von Corsair leihweise unter NDA zum Testen erhalten. Eine Einflussnahme des Herstellers auf den Testbericht fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht. Die einzige Vorgabe war der frühestmögliche Veröffentlichungszeitpunkt.
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