CSS for Client: Arm unterstützt SoC-Partner für schnellere Fertigstellung
Stetig komplexere CPU- und GPU-Designs und anspruchsvollere Fertigungsverfahren bei anhaltend hohem jährlichen Taktzyklus für die Neuveröffentlichung von SoCs und Smartphones machen deren Entwicklung kompliziert. Arm unterstützt die Abnehmer bei der „CSS for Client“ deshalb mit physischen Implementierungen von CPU und GPU.
Dieses Jahr laufen die Neuveröffentlichungen von Arm nicht mehr unter dem Kürzel TCS (Total Client Solutions), sondern heißen angelehnt an die Neoverse-Server-Lösungen neuerdings CSS for Client (Compute Subsystems for Client) beziehungsweise CSS for Client 2024.
Neue CPU- und GPU-Designs und mehr
In den CSS for Client des Jahrgangs 2024 stecken unter anderem die neuen CPU-Kerne Cortex-X925, Cortex-A725 und Cortex-A520 Refresh sowie die neuen GPUs Immortalis-G925, Mali-G725 und Mali-G625. Dazu gehören auch Lösungen wie die DSU-120, in der die CPU-Kerne versammelt sind, der CoreLink-Interconnect sowie Bibliotheken und Tools für Entwickler. Das Unternehmen verspricht Leistungs- und Effizienzsteigerungen, wie die verlinkten Artikel weiterführend im Detail erläutern.
Referenzplattform mit 2+4+2-CPU-Aufbau
Arm hat wieder eine Referenzplattform zusammengestellt, um die Vorteile der neuen Generation im Vergleich zur alten (TCS23) zu verdeutlichen. Diese nutzt einen 2+4+2- statt 1+5+2-CPU-Aufbau, eine Immortalis-G925 mit 14 Kernen anstelle der Immortalis-G720 mit 12 Kernen, 16 MB statt 8 MB SLC und ist für die Fertigung in 3 nm statt 4 nm optimiert. Damit sieht sich Arm über alle Anwendungsbereiche besser aufgestellt, insbesondere bei AI- und ML-Workloads sowie beim Spielen.
Physische Implementierungen für SoC-Partner
Mit steigender Komplexität der Designs von Arm wird es aber steig komplizierter für die SoC-Partner, ihre Chips mit der IP von Arm im jährlichen Taktzyklus fertigzustellen und zu veröffentlichen, damit diese in neuen Smartphones und anderen mobilen Endgeräten zum Einsatz kommen können. Deshalb will Arm gemeinsam mit den SoC-Partner die Registertransferebene (Register Transfer Level, RTL) entwickeln und physische Implementierungen von CPU und GPU anbieten, die direkt für den Tape-out bei mehreren Foundry-Partnern bereit sind. Das soll die Zeit von der Verifikation beim SoC-Partner bis zur Massenproduktion in der Foundry verkürzen.
Fertigung bei Intel, Samsung und TSMC
Bei der CSS for Client 2024 führt Arm eine Multi-Foundry-Strategie und arbeitet mit den Intel Foundry Services, Samsung Electronics und TSMC zusammen. Suk Lee, Vice President und General Manager of the Ecosystem Technology Office, Intel Foundry Services, erklärte zur heutigen Ankündigung, dass man bei Intel 18A bereits kooperiere und dieses Fertigungsverfahren auch für SoCs der neuen Generation CSS for Client anbieten möchte. Bei Samsung Electronics durfte sich Jongwook Kye, Executive Vice President und Head of Foundry Design Platform Development, zu Wort melden und die Fertigung in 3 nm GAA verkünden. Dan Kochpatcharin, Head of the Ecosystem and Alliance Management Division, nannte für TSMC zwar keinen exakten Node, erklärte die neue CSS for Client aber zum Paradebeispiel der Zusammenarbeit zwischen Arm und TSMC.
MediaTek Dimensity 9400
Abnehmer der neuesten Arm-IP gibt es ebenso bereits: MediaTek will noch dieses Jahr beim Dimensity 9400 darauf setzen, erklärte JC Hsu, Corporate Senior Vice President. Vivo als Smartphone-Hersteller bekundete Interesse an der Plattform.
Arm-Roadmap für das Jahr 2025
Einen kleinen Ausblick auf die Lösungen des kommenden Jahres gab es von Arm ebenfalls. Die CSS for Client 2025 führt einen neuen Prime-Core mit dem Codenamen Travis ein, hinzu kommen der Big-Core Gelas und der Little-Core Nevis. Die CPU-Kerne sind in der DSU namens Pilatus versammelt. Bei der GPU wird der Nachfolger der aktuellen Umsetzung unter dem Namen Immortalis-Drage von Arm entwickelt.
ComputerBase hat Informationen zu diesem Artikel von Arm unter NDA im Rahmen einer Veranstaltung des Herstellers in Austin, Texas erhalten. Die Kosten für An-, Abreise und drei Hotelübernachtungen wurden von dem Unternehmen getragen. Eine Einflussnahme des Herstellers oder eine Verpflichtung zur Berichterstattung bestand nicht. Die einzige Vorgabe aus dem NDA war der frühestmögliche Veröffentlichungszeitpunkt.