Enshrouded im Test: 28 Grafikkarten von Nvidia, AMD & Intel im Benchmark
ComputerBase hat 28 Grafikkarten (13 × Nvidia, 12 × AMD, 3 × Intel) in Enshrouded getestet. Anhand diverser Benchmarks in Full HD, WQHD und Ultra HD zeigt die Redaktion die Performance des Survival-Action-Rollenspiels im Early Access mit maximaler Grafikpracht und einer stark reduzierten Detailstufe.
Enshrouded: Survival-Action aus Deutschland im Early Access
Die deutschen Entwickler von Keen Games sind mit Enshrouded erfolgreich in den Early Access gestartet. Das Survival-Action-Rollenspiel kommt bei Spielern gut an und ist auch technisch interessant. Alleine schon, da es auf eine In-House-Engine namens Holistic und die selten genutzte Vulkan-API setzt.
Darüber hinaus weist das grafische Grundgerüst eine Besonderheit auf. Denn während die Grafik an sich klassisch mit Polygonen dargestellt wird, besteht die Grundstruktur der Levels aus Voxeln, da es so einfacher ist, sie durch den Spieler dynamisch zu verändern, was bei Polygon-Grafik eigentlich immer nur an vom Entwickler vorgesehenen Stellen möglich ist. Diese Limitierung gibt es in Enshrouded durch die Voxelstruktur nicht.
Die Spielwelt in Enshrouded kann dabei nicht nur durch den Spieler geändert werden, denn noch dazu sieht sie recht schick aus. Natürlich handelt es sich nicht um eine größere AAA-Produktion. Optisch macht das Game mit der großen Sichtweite, dem schicken volumetrischen Nebel und der Beleuchtung aber dennoch etwas her. Als Survival-Titel kann sich Enshrouded durchaus sehen lassen.
DLSS & FSR sind der optische Retter für Enshrouded
Raytracing unterstützt Enshrouded zwar nicht, dafür ist mit DLSS und FSR allerdings modernes temporales Upsampling in der Super-Resolution-Ausführung vertreten. Und das ist auch gut so, denn da das Spiel als Kantenglättung einzig über FXAA verfügt und damit unabhängig von der Auflösung aufgrund der zahlreichen Vegetation ein Flimmermeer erzeugt, ist Upsampling eine schier riesige Hilfe.
Sowohl mit DLSS als auch mit FSR läuft Enshrouded nicht nur besser als mit der nativen Auflösung, sondern sieht dabei auch noch massiv besser aus. Selbst in Full HD vollbringen DLSS und FSR wahre Wunder und beruhigen das Bild effektiv (wenn auch nicht perfekt) und stellen mit FXAA nicht sichtbare Details wieder her. Ja, auch FSR SR sollte in Full HD unbedingt aktiviert werden, was etwas ist, das man in anderen Spielen aus optischen Gründen eigentlich nie empfiehlt. Gerade in niedrigen Auflösungen hat DLSS gegenüber FSR zwar gut sichtbare Vorteile, verglichen mit der spieleigenen Kantenglättung ist das aber alles Meckern auf extrem hohem Niveau (was die Unterschiede zwischen der AMD- und der Nvidia-Technik jedoch nicht kleinreden soll).
13 × Nvidia, 12 × AMD und 3 × Intel im Benchmark,
Und wie läuft Enshrouded auf dem PC? Das zeigt ComputerBase in diesem Artikel anhand von insgesamt 28 Grafikkarten. Bis zu 13 GeForce-, 12 Radeon- und 3 Arc-Beschleuniger müssen in Full HD, WQHD und Ultra HD beweisen, wie viele FPS sie auf den Bildschirm zaubern können.
Verschiedene Early-Access- und sonstige Spiele im Test
- Helldivers 2
- Enshrouded (dieser Artikel)
- Palworld (folgt noch)
- Hunt: Showdown (folgt noch)
- No Rest for the Wicked (folgt noch)
- Manor Lords (folgt noch)
Diese Grafikkarten befinden sich im Test
Insgesamt 28 Grafikkarten nutzt ComputerBase in der Testreihe – 13 stammen von Nvidia, 12 von AMD und 3 von Intel. Obschon der Fokus CB-üblich auf der aktuellen GPU-Generation liegt, kommen auch diverse Modelle der vorherigen Baureihe zum Einsatz. Langsame Low-End-Vertreter sind ebenfalls mit von der Partie. Eine genaue Auflistung der verwendeten Modelle zeigt folgende Tabelle.
AMD | Nvidia | Intel |
---|---|---|
Radeon RX 7900 XTX | GeForce RTX 4090 | Arc A770 |
Radeon RX 7900 XT | GeForce RTX 4080 Super | Arc A750 |
Radeon RX 7900 GRE | GeForce RTX 4070 Ti Super | Arc A380 |
Radeon RX 7800 XT | GeForce RTX 4070 Super | |
Radeon RX 7700 XT | GeForce RTX 4070 | |
Radeon RX 7600 XT | GeForce RTX 4060 Ti 8 GB | |
Radeon RX 7600 | GeForce RTX 4060 | |
Radeon RX 6800 XT | GeForce RTX 3080 | |
Radeon RX 6700 XT | GeForce RTX 3060 Ti | |
Radeon RX 6650 XT | GeForce RTX 3060 | |
Radeon RX 6600 | GeForce RTX 3050 8 GB | |
Radeon RX 6500 XT | GeForce GTX 1660 Super | |
GeForce GTX 1650 Super |
So testet ComputerBase Enshrouded (Testszene, Einstellungen & FPS)
Die Testszene von Enshrouded findet in der Open World in einem Außenareal zu Beginn des Spiels statt und weist neben einer großen Sichtweite eine Vielzahl von Vegetation auf, die die Framerate nach unten drückt. Darüber hinaus gibt es einige Gebäude zu sehen. Die Testsequenz ist wenig spektakulär, fordert die Grafikkarte aber sehr, während der Prozessor quasi keine Rolle spielt.
Die CB-Empfehlung: Viele FPS gibt es einfach nicht
Enshrouded ist kein schnelles Spiel, was auch gut so ist. Denn viele Bilder pro Sekunde gibt es aktuell einfach nicht – völlig gleich welchen Schalter man bereit ist zu drücken. 60 FPS sind je nach Hardware zwar zu erreichen, spätestens in höheren Auflösungen fällt dies jedoch schwer. Da blitzschnelle Reaktionen in Enshrouded allerdings nicht nötig sind, reichen schon 50 FPS für ein ordentliches, wenn auch längst kein optimales Spielerlebnis.
Ohne Upsampling geht es nicht
Nicht nur aus optischen Gründen ist Upsampling in jeder Auflösung ein Must-have, dasselbe gilt für die Performance. Ohne DLSS und FSR ist die Framerate oft selbst auf schnellen Grafikkarten so gering, dass es sogar für geringe Auflösungen bereits einen schnellen 3D-Beschleuniger braucht. Aus beiden Gründen nutzt ComputerBase in allen drei Auflösungen DLSS (GeForce) oder FSR (Radeon, Arc) in der Quality-Einstellung. Darüber hinaus wird das Maximale-Qualität-Preset hinzugeschaltet, die Upsampling-Stufe aber separat gesetzt.
Auflösung | Grafikdetails |
---|---|
1.920 × 1.080 | Maximale-Qualität-Preset, DLSS/FSR Quality |
2.560 × 1.440 | Maximale-Qualität-Preset, DLSS/FSR Quality |
3.840 × 2.160 | Maximale-Qualität-Preset, DLSS/FSR Quality |
Das Testsystem
Alle Benchmarks wurden auf einem AMD Ryzen 9 7950X3D (Test) durchgeführt, der mit den Standardeinstellungen betrieben wurde. Als Mainboard war das Asus ROG Crosshair X670E Hero (BIOS 1415) verbaut.
Die CPU wurde von einem Noctua NH-D15S mit zentral installiertem 140-mm-Lüfter gekühlt. 48 GB Speicher (G.Skill TridentZ Neo, 2 × 24 GB, DDR5-6000, CL36-36-36-72) standen dem Prozessor zur Verfügung. Windows 11 23H2 mit sämtlichen Updates und aktiviertem HVCI war auf einer NVMe-M.2-SSD mit PCIe 4.0 installiert. Dasselbe galt für das Spiel. Resizable BAR wurde auf unterstützten Grafikkarten sowohl bei AMD als auch bei Nvidia und Intel genutzt.
Treiberversion | |
---|---|
AMD Radeon | Adrenalin 24.3.1 |
Nvidia GeForce | GeForce 552.22 |
Intel Arc | 5444 |
Benchmarks in Enshrouded
Benchmarks in Full HD
Enshrouded zeigt bereits in Full HD eine hohe Anforderung an die Grafikkarte – trotz des aktivierten Upsamplings! 50 FPS gibt es aber dennoch erst ab einer GeForce RTX 3060 Ti, GeForce RTX 4060 Ti, Radeon RX 7700 XT oder Radeon RX 6800. Damit fällt nicht nur die vorherige, sondern auch die aktuelle Einsteigerklasse unten durch, GeForce RTX 4060 und Radeon RX 7600 (XT) kommen an diesen Wert nicht heran. Aber immerhin: Mit Hilfe von DLSS bzw. FSR „Balanced“ überspringen dann sogar die beiden Modelle die 50 FPS.
Intels Arc-Grafikkarten erreichen die 50 FPS entsprechend auch nicht, die Arc A770 scheitert knapp daran. Hier muss zudem erwähnt werden, dass auf Intel-Beschleunigern die maximale Texturqualität nicht funktioniert. So startet das Spiel gar nicht erst, wenn sie vorher mit einer anderen Grafikkarte ausgewählt wurde. Wird dagegen mit einer geringeren Qualität gestartet, gibt es keine Probleme, bis im Game dann wieder die vollen Texturen hinzugeschaltet werden. Denn dann läuft Enshrouded plötzlich mit einer extrem schlechten Texturqualität.
Wer nicht nur 50 FPS, sondern deutlich fluffigere 80 FPS haben möchte, muss selbst in 1.920 × 1.080 zu einer schnellen Grafikkarte greifen. Erst ab einer GeForce RTX 4070 Super, GeForce RTX 3080 Ti oder Radeon RX 7900 XT wird dieser Wert erreicht.
Benchmarks in WQHD
In 2.560 × 1.440 steigen die Anforderungen etwas weiter an. Die 50-FPS-Marke wird ab einer GeForce RTX 4070, GeForce RTX 3070 Ti, Radeon RX 6800 XT oder Radeon RX 7700 XT erzielt. An den deutlich besseren 80 FPS scheitern die meisten Grafikkarten dann, erst ab einer GeForce RTX 4070 Ti Super oder Radeon RX 7900 XT sind solche Frameraten bei den ausgewählten Qualitätseinstellungen erreichbar.
Benchmarks in Ultra HD
Ultra HD ist ein Härtetest für sämtliche Grafikkarten, denn bereits die 50 FPS sind für die meisten Modelle nicht mehr zu erreichen. In dem Fall (beziehungsweise wenn die Framerate generell erhöht werden soll) empfiehlt es sich unabhängig von dem 3D-Beschleuniger nicht, die Grafikoptionen zu reduzieren, sondern stattdessen DLSS bzw. FSR aggressiver einzustellen. DLSS/FSR „Performance“ sieht in Ultra HD immer noch ordentlich aus und ist der nativen Auflösung weiterhin klar überlegen. Damit sind dann selbst langsamere Grafikkarten wie die Radeon RX 7800 XT oder GeForce RTX 4070 gut dazu in der Lage, Enshrouded mit 50 FPS oder mehr darzustellen.
Zurück zu den 50 FPS, die in 3.840× 2.160 ab einer GeForce RTX 4070 Super, GeForce RTX 3090 Ti oder Radeon RX 7900 XT möglich sind. 80 FPS werden nur noch von einer GeForce RTX 4090 geliefert, während 60 FPS ab einer GeForce RTX 4070 Ti Super oder Radeon RX 7900 XT drin sind.
Die Grafikkarten-Empfehlungen der Redaktion
Die folgende Tabelle zeigt die Grafikkarten-Empfehlungen für Enshrouded auf einen Blick. Ab dem erwähnten Modell läuft es ordentlich, wobei mehr FPS nochmal ein spürbar besseres Spielgefühl ermöglichen.
>= 50 FPS | >= 70 FPS | >= 90 FPS | |
---|---|---|---|
1.920 × 1.080 | ab GeForce RTX 3060 Ti ab GeForce RTX 4060 Ti ab Radeon RX 6800 ab Radeon RX 7700 XT |
ab GeForce RTX 3080 ab GeForce RTX 4070 ab Radeon RX 6900 XT XT ab Radeon RX 7900 GRE |
GeForce RTX 3090 Ti ab GeForce RTX 4070 Super ab Radeon 7900 XT |
2.560 × 1.440 | ab GeForce RTX 3070 Ti ab GeForce RTX 4070 ab Radeon RX 6800 XT ab Radeon RX 7700 XT |
GeForce RTX 3090 Ti ab GeForce RTX 4070 Super ab Radeon RX 7900 GRE |
ab GeForce RTX 4080 Radeon RX 7900 XTX |
3.840 × 2.160 | ab GeForce RTX 3080 Ti ab GeForce RTX 4070 Super ab Radeon RX 7900 XT |
ab GeForce RTX 4080 | GeForce RTX 4090 |
Benchmarks mit stark reduzierten Grafikdetails
Die Empfehlung der Redaktion lautet, in Enshrouded zuerst das Upsampling auszureizen, bevor es an die Grafikdetails geht. Vor allem in höheren Auflösungen schaut auch der Performance-Modus noch gut aus und im Vergleich zur nativen Auflösung ist dieser selbst in Full HD immer noch klar überlegen. Da die Leistungsvorteile durch aggressives Upsampling groß sind, sollte zuerst dieser Weg gegangen werden.
Alternativ kann anstelle des Maximale-Qualität-Presets das Ausgeglichen-Preset genutzt werden. Optisch fällt dort ein deutlich aggressiveres LOD auf, wodurch in Bewegung störend Objekte aus dem Nichts vor einem auftauchen oder ihre Detailstufe ändern. Auf Screenshots ist dieser Effekt nicht gut zu sehen.
Davon abgesehen wird mit „Ausgeglichen“ die Sichtweite deutlich reduziert. Vor allem die Vegetation leidet bereits bei geringer Entfernung stark und verschwindet stellenweise gänzlich. Davon abgesehen fallen die Texturen etwas simpler aus, manche geometrische Oberflächen werden einfacher und die Beleuchtung wird dezenter, wodurch manche Szenen flach wirken.
Benchmarks in Full HD („Mittel“)
Durch das Ausgeglichen-Preset sind auch langsamere Grafikkarten dazu in der Lage, in Kombination mit Upsampling 50 FPS in Enshrouded zu liefern. Ab einer GeForce RTX 3060 oder Radeon RX 6600 wird das Ziel dann erreicht. Die GeForce RTX 3050 erzielt die Marke dementsprechend nicht, dasselbe gilt für die Radeon RX 6500 XT. Mit Hilfe der reduzierten Grafikdetails kommen sogar die Intel-Grafikkarten auf einen grünen Zweig: Sowohl die Arc A770 als auch die Arc A750 kommen in Full HD auf gut spielbare Werte.
Und wie viel schneller sind die Grafikkarten dann genau? Die GeForce RTX 3060 läuft durch die Maßnahmen mit 62 statt 38 FPS, was einem Leistungsplus von 64 Prozent entspricht. Die Radeon RX 6650 XT kommt auf 70 statt 41 FPS und damit höhere 69 Prozent.
Schlussworte
Enshrouded bietet eine recht schicke Optik, auch wenn die Qualität bei weitem keine AAA-Optik bietet. AAA-Anforderungen werden aber durchaus an die Grafikkarte gestellt, hier braucht es selbst mit Upsampling ein ziemlich schnelles Modell – und in hohen Auflösungen wie Ultra HD kann die Grafikkarte kaum schnell genug sein. Dasselbe gilt, wenn es deutlich mehr als 60 FPS sein sollen, was schnell eine Herausforderung für sämtliche Beschleuniger wird. Hier wird es mit der Zeit hoffentlich noch größere Optimierungen geben.
Im Duell AMD gegen Nvidia zeigen GeForce-Modelle eine bessere Leistung als die direkten Gegenspieler, wobei das nicht durchweg gilt. Die zwei schnellsten AMD-Grafikkarten, die Radeon RX 7900 XTX und die Radeon RX 7900 XT, halten nämlich gut mit den konkurrierenden Nvidia-GPUs mit, die darunter angesiedelten AMD-Exemplare inklusive des Vorgängers RDNA 2 dagegen weniger. Sonderlich groß ist der Unterschied zwar nicht, doch ist er durchweg vorhanden.
DLSS und FSR bringen mehr FPS und eine bessere Grafik
Upsampling zeigt sich in Enshrouded aus zweierlei Gründen als Must-have. Nur mit DLSS und FSR kommt die Framerate auf einen grünen Zweig und darüber hinaus flimmert das Spiel mit nativer Auflösung massiv, da kein TAA geboten wird. Entsprechend sieht selbst FSR mit dem Performance-Preset in Full HD besser aus als die native Auflösung – etwas, das in Full HD sonst nie der Fall ist.
Wer dann immer noch mehr FPS haben möchte, kann die Geschwindigkeit effektiv mit Hilfe der Grafikoptionen weiter in die Höhe schrauben, wobei dies jedoch sichtbar negative Auswirkungen hat. Dennoch ist das vor allem bei einer sehr langsamen Grafikkarte sinnvoll und zudem auch notwendig.
ComputerBase arbeitet an einer kleinen Artikelserie, die sich unter anderem um die Performance von Early-Access-Titeln kümmert. Die folgende Liste zeigt sämtliche Spiele, für die ComputerBase Benchmarks durchführen wird.
- Helldivers 2
- Enshrouded (dieser Artikel)
- Palworld (folgt noch)
- Hunt: Showdown (folgt noch)
- No Rest for the Wicked (folgt noch)
- Manor Lords (folgt noch)
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