PocketBook Era Color im Test: Fazit

Der Hersteller PocketBook macht mit dem Era Color da weiter, wo er mit dem Era aufgehört hat, und führt das Konzept des Premium-Readers konsequent fort. Die Gestaltung wirkt dabei edel, auch wenn die daraus resultierende Handhabung nicht überall auf Gegenliebe stoßen dürfte.

Preislich reiht sich der Testkandidat mit einer unverbindlichen Preisempfehlung von 259 Euro fast nahtlos in die bestehende Era-Reihe ein – zumindest wenn man das Farb-Display als zusätzlichen Kostenfaktor betrachtet. Der dafür gebotene Speicher hätte sich dabei jedoch vielleicht an den 64 GB des größeren Era orientieren sollen – das hätte den Preis mehr gerechtfertigt als die jetzt verbauten 32 GB, die für die meisten Nutzer jedoch ebenfalls mehr als ausreichend sein sollten.

Völlig unkritisch ist die Verarbeitung, die Käufer für den geforderten Preis erwarten dürfen: Diese zeigt sich für den Hersteller auf dem bekannten hohen Niveau, was auch die Materialwahl mit einbezieht. Der Wasserschutz nach IPX8 sollte fast schon als selbstverständlich vorausgesetzt werden.

Auch die Darstellung kann überzeugen. Im direkten Vergleich zu Kaleido 2 ist die Weiterentwicklung der Display-Technologie deutlich zu erkennen: Der geringere Auflösungsabfall sorgt für glattere Kanten, wobei im direkten Vergleich zur Graustufendarstellung noch Luft nach oben ist. Auch die kräftigere Farbdarstellung kann überzeugen. An der im Vergleich zum normalen Era geringeren Helligkeit sollte PocketBook hingegen noch arbeiten.

Die für Lesegeräte ohne offenes Android immer noch unerreichte Formatvielfalt sorgt für viel Lesespaß, was auch für die Darstellung von PDF-Dateien gilt. Bei der möglichen Einflussnahme des Nutzers auf die Texteinstellungen sollte der Hersteller allerdings langsam in der heutigen Zeit ankommen.

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Ein weiterer Pluspunkt sind die unterstützten Audio-Formate für die Musik- oder Hörbuchwiedergabe, die die möglichen Einsatzszenarien des E-Book-Readers ebenfalls erweitern. Für normale Hörbücher dürfte sogar der kleine verbaute Mono-Lautsprecher als Ausgabe reichen, für mehr steht Bluetooth oder die Möglichkeit zum Anschluss eines optionalen USB-C-Klinkenadapters bereit. Die weiteren integrierten Apps können sich ebenfalls sehen lassen und bieten einen zusätzlichen Mehrwert.

Trotz der kleinen Kritikpunkte schnürt PocketBook also mit dem Era Color erneut ein interessantes Paket – zumindest wenn das farbige Display ein Auswahlkriterium für den Käufer darstellt. Ist dies nicht der Fall, kann mit der Graustufenversion des Era Geld gespart und eventuell sogar mehr Speicher erstanden werden. Einen Fehlkauf würde aber keines der Geräte darstellen.

ComputerBase wurde der Era Color leihweise von PocketBook für diesen Test zur Verfügung gestellt. Eine Einflussnahme des Herstellers auf den Testbericht fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht. Es gab kein NDA.

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