Im Test vor 15 Jahren: Das teure Edel-Netbook „EeePC S101“ von Asus
Vor 15 Jahren erfreuten sich Netbooks – kleine, leistungsschwache und vor allem günstige Notebooks – großer Beliebtheit. Mit dem EeePC S101 (Test) startete Asus einen Versuch, ein elegantes Edel-Netbook für einen gehobenen Preis an die Kundschaft zu bringen.
Premiumpreis für ein Netbook
Mit dem EeePC S101 wollte Asus die Kritik an den bisherigen Netbooks des Konzerns angehen, die zwar eine sehr gute Akkulaufzeit für einen geringen Preis boten, dafür aber oft klobig aussahen. Konkurrent Dell zeigte mit dem Mini 9 (Test), wie sich beides vereinen ließ.
Bezüglich der Ausstattung des EeePC S101 grenzte Asus sich nicht von der Konkurrenz ab. Das Netbook verfügte über einen Atom-N270-Prozessor mit 1,6 GHz, 1 GByte Arbeitsspeicher und der Chipsatz-Grafik-Kombination 945GSE/GMA95. Daneben fanden sich ein 10,2-Zoll-Display mit einer Auflösung von 1.024 × 600 Bildpunkten, eine Webcam und ein Kartenleser. Das S101 wies als Hauptspeicher eine 16 GByte große SSD auf, die ebenfalls bei anderen Netbooks bereits Standard war. Da das S101 an zahlungskräftigere Kundschaft als die bisherigen Netbooks von Asus ausgelegt war, setzte der Hersteller den Preis mit 500 Euro deutlich höher an.
Komponente | EeePC S101 |
---|---|
Prozessor | Intel Atom N270 (1.6 GHz) |
Chipsatz | Intel 945GSE |
Grafiklösung | Intel GMA 950 |
Display | 10,2" (matt) |
Auflösung | 1.024 × 600 |
Arbeitsspeicher | 1 GByte (DDR2, max. 2 GByte) |
Flashspeicher (XP) | 16-GByte-SSD (Asus), SD-Karte mit 16 GByte |
Akku | 4 Zellen |
Webcam | 0,3 MP |
Kommunikation | WLAN 802.11n, Bluetooth 2.0 |
Cardreader | SD, MMC, MS/Pro |
Schnittstellen | USB (3 x), VGA, LAN, Mikrofon, Kopfhörer |
Betriebssystem | XP Home / GNU Linux |
Garantie | 2 Jahre Pick-up & Return |
Bei dem EeePC S101 stand das Design im Vordergrund, sogar noch vor der Technik. Dank der Klavierlackoptik und der insgesamt schmaleren Abmessungen wirkte das S101 im Vergleich zu den Vorgängern schlank und elegant. Ein deutliches Unterscheidungsmerkmal war der Akku, der anders als bei anderen Netbooks nicht hervorstand, sondern im Chassis verborgen war. Das war eine bewusste Entscheidung des Design-Teams, die sich zwar positiv auf die Optik, aber negativ auf die Akkulaufzeit auswirken sollte. Das geringe Gewicht von 1,1 kg (inklusive Akku) und die kompakten Abmessungen von 264 × 181 × 20 mm (B × T × H) verhalfen dem S101 dazu, aus der Masse herauszustechen.
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Ja
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Nein
Leistung und Alltagseindruck
Für ein Netbook bot das S101 eine gute Leistung. Anspruchsvolle Nutzer waren bei dieser Gerätekategorie jedoch an der falschen Stelle, da Netbooks generell auf hohe Energieeffizienz und vergleichsweise niedrige Leistung ausgelegt waren. Dementsprechend waren die Akkulaufzeiten des S101 eher enttäuschend.
Der Mittelwert der beiden Tests von Battery Eater 05 Pro gab eine generelle Idee darüber, welche Akkulaufzeit Anwender im Realbetrieb erwarten konnten. Mit knapp 3 Stunden lag das Resultat deutlich unter der Netbook-Konkurrenz, die oft über 5 Stunden bot. Beispielsweise erreichte der Asus EeePC 901 4:22 Stunden im Classic- und 5:11 Stunden im Idle-Test. Abgesehen davon machte das S101 eine gute Figur. Positiv heraus stachen der gute Druckpunkt der Tastatur und das präzise Touchpad.
Fazit
Mit dem EeePC S101 bot Asus ein kurioses Produkt an. Während Netbooks generell als günstige und leistungsschwache Notebooks angepriesen wurden, fiel bei dem S101 das Preiskriterium heraus. Für 500 Euro konnten Anwender bereits richtige Notebooks – mit schlechterer Verarbeitung und besserer Leistung – erwerben. Zudem litt die Akkulaufzeit unter der Schönheitskur, die Asus dem S101 verpasste. Die Gruppe der Anwender, die im Nischenmarkt Netbook auf ein gutes Design, aber nicht auf die Akkulaufzeit oder den Preis Wert legten, war überschaubar.
In der Kategorie „Im Test vor 15 Jahren“ wirft die Redaktion seit Juli 2017 jeden Samstag einen Blick in das Test-Archiv. Die letzten 20 Artikel, die in dieser Reihe erschienen sind, führen wir nachfolgend auf:
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