Kapazitätsausbau: Microns DRAM-Fab in Japan wird teurer und kommt später
Microns neue/aufgerüstete DRAM-Fabrik in Japan wird mit EUV-Belichtern ausgestattet, geht nun aber erst 2027 in die Massenproduktion. Mit bis zu 5,1 Milliarden US-Dollar als Investitionssumme liegen die Kosten zudem deutlich über den bisher genannten Werten.
Vor ziemlich genau einem Jahr wurde bekannt, dass Micron in eine DRAM-Fabrik in Hiroshima in Japan investiert. Ganz oben auf der Liste stand die Installation von EUV-Maschinen. Dieses Thema hat Micron zwar auf dem Schirm, die Einführung wurde jedoch stets nach hinten geschoben. Erst hieß es 2024, dann wurde daraus 2025, nun gilt auch das als Wackelkandidat. Das dürfte Auswirkungen auch auf die Baupläne in Japan haben.
Bau könnte 60 Prozent teurer werden
Laut japanischen Medien soll der Ausbau in Hiroshima nun später erfolgen und teurer werden. Erst frühestens Ende 2027 soll die Fabrik DRAM-Chips mittels EUV-Fertigung hervorbringen. Statt der bisher genannten bis zu 500 Milliarden Yen Investitionssumme werden nun bis zu 800 Milliarden Yen genannt. Bisher wurden rund 200 Milliarden Yen als Subvention durch die japanische Regierung zugesagt. Sollten sich die Kosten erhöhen, dürfte es aber auch hier noch Anpassungen geben. Japan galt zuletzt als sehr freundlich gegenüber Firmen in diesem Industriesegment, mindestens die Hälfte der Investitionssumme als Subvention einzustreichen, gilt als normal.
Micron soll laut Medienberichten die Anpassung in Japan sehr gelegen kommen, da die Nachfrage weniger stark steigt als zuletzt erwartet wurde. Micron hat zudem noch viele andere Bauvorhaben am Start: Bereits 2022 hatte das Unternehmen angekündigt, bis zum Jahr 2030 insgesamt 40 Milliarden US-Dollar in Fabriken zur Herstellung von Speicherchips fließen zu lassen. Zuletzt wurde gern ein Investitionsvolumen von rund 100 Milliarden US-Dollar im Laufe von zwei Jahrzehnten genannt, viel davon soll in die USA fließen. Heruntergebrochen auf ein Jahresbudget von 5 Milliarden US-Dollar für den Ausbau, ist das am Ende jedoch weniger, als es auf den ersten Blick erscheint.
Der US-Regierung reichte dies jedoch aus, um einen Scheck in Höhe von 6,1 Milliarden US-Dollar im Rahmen des US Chips Act an Micron auszustellen. Damit ordnete sich der Speicherhersteller nur knapp hinter den Förderungen für Intel, TSMC und Samsung ein.