KI-Beschleuniger: MI300-Nachfolger sollen AMD zur 100-fachen Effizienz bringen
AMD hat sich hohe Ziele zur Steigerung der Energieeffizienz gesetzt. Im nächsten Jahr soll bei Produkten für Rechenzentren die Energieeffizienz mindestens um den Faktor 30 binnen vier Jahren steigen. Dieses lange gesteckte Ziel werde erreicht, erklärte jüngst AMD-CEO Lisa Su und kündigte als nächsten Schritt den Faktor 100 an.
Mit solchen Effizienz-Versprechen begann AMD im Jahr 2014 als versprochen wurde, dass sich die Effizienz der eigenen Mobilprozessoren im typischen Einsatz bis zum Jahr 2020 um den Faktor 25 erhöhen würde. Nach Angaben von AMD wurde dieses Ziel mit dem Faktor 31,7 sogar überboten.
Das nächste Ziel galt für das Data-Center-Segment: Im Jahr 2021 kündigte AMD an, die Energieeffizienz der Chips für High Performance Computing und AI bis zum Jahr 2025 um den Faktor 30 zu steigern – 30x25 wurde das Programm entsprechend genannt.
Das neue Ziel lautet 100x
Kürzlich hat Lisa Su, die seit 2014 AMD als CEO leitet, den imec Innovation Award erhalten. Bei der Preisverleihung auf der ITF World 2024 erklärte Su, dass das 30x25-Ziel gehalten werden wird. Gemeint ist die Steigerung der Energieeffizienz eines HPC-Rechenknotens (Node), die AMD bisher mit CPUs der Epyc-Serie und GPU-basierten Beschleunigern der Instinct-Familie bestückt.
Solche Kombinationen finden sich im schnellsten Supercomputer Frontier und auch in besonders effizienten Systemen der Green500 wieder, wobei dort mittlerweile die Kombination aus Nvidia Grace CPU und Nvidia Hopper GPU die Führung übernommen hat.
Die Leistung pro Watt will AMD mit kommenden Chips aber noch deutlich steigern, sodass jetzt sogar das Ziel einer Effizienzsteigerung um den Faktor 100 (oder mehr) bis zum Jahr 2027 ins Auge gefasst wird, berichtet Tom's Hardware unter Berufung auf eine AMD-Präsentation. Dort veranschaulicht AMD, dass die eigenen Ziele mit den Beschleunigern MI250 und MI300 bereits übertroffen wurden. Deren Nachfolger sollen dann den Faktor „> 100x“ gegenüber der Basis im Jahr 2020 ermöglichen.
Microsoft rühmt Preis-Leistungs-Verhältnis von MI300X
Vor einigen Tagen haben AMD und Microsoft gemeinsam neue virtuelle Maschinen auf Basis der AMD Instinct MI300X vorgestellt, die sogenannten Azure ND MI300X VM. Diese für KI-Anwendungen bestimmten Systeme nutzen jeweils 8 MI300X und sind ab sofort verfügbar. Im Rahmen der Vorstellung sprach Microsoft-Boss Satya Nadella den Systemen die Führung beim Verhältnis von Preis zu Leistung bei Nutzung von GPT-4 aus.
Trotz des großen Potenzials von MI300X bleibt Nvidia aber weiter die erste Wahl in puncto KI-Beschleunigung. Die Dominanz in dem Geschäft machte sich erneut bei Nvidias Quartalszahlen bemerkbar.