Latenz in Counter-Strike 2: AMD Anti-Lag 2 ist Nvidia Reflex im Benchmark ebenbürtig
Counter-Strike 2 ist das erste Spiel, das mit AMD Anti-Lag 2 aufwartet: einem direkten Nvidia-Reflex-Konkurrenten, der im Spiel integriert ist, um die Latenz durch eine Synchronisation von CPU und GPU zu reduzieren. ComputerBase hat beide im Benchmark gegenübergestellt und kann attestieren: AMD liefert Latenzen wie Nvidia.
Testsystem und Testmethodik
Getestet hat ComputerBase Counter-Strike 2 im Preset „Sehr Hoch“ bei deaktiviertem VSync auf einem Ryzen 9 7950X3D sowohl in UHD als auch in FHD (FPS-Limit mit „+max_fps 0“ aufgehoben). Zur Messung der Latenz wurde Nvidia LDAT verwendet. Das Display war 144 Hertz schnell. Als Treiber kam der Adrenalin 24.5.1 Anti-Lag 2 Technical Preview zum Einsatz.
LDAT misst, wie viel Zeit von der Eingabe eines Steuerungsimpulses durch den Anwender bis zu dessen Darstellung auf dem Display vergeht, indem ein Fotosensor Kontrastveränderungen auf dem Bildschirm erkennt. Gemessen wird also die Gesamtlatenz von Input bis Output und nicht nur die Render-Latenz, wie sie Tools oder Treiber anzeigen können.
Dafür initiiert LDAT eigenständig eine schnelle Cursorbewegung, die den auf dem Display aufgesetzten Sensor von einem dunklen auf einen hellen Bereich auf dem Bildschirm verschiebt – im Test wurden 80 Messungen durchgeführt und der Mittelwert als Ergebnis notiert.
Dabei wurde darauf geachtet, dass die Gegenspieler von Nvidia und AMD auf demselben FPS-Niveau operieren. In UHD war das ohne manuelle Eingriffe im Duell GeForce RTX 4080 Super zu Radeon RX 7900 XTX der Fall, in FHD wurde hingegen auf die RTX 4070 gewechselt – anders als im aktuellen ComputerBase-Benchmark-Test zu Counter-Strike 2 inklusive Rauchgaranten zog die 4080 Super im Latenztest weit davon. Auf einem FPS-Niveau zu testen ist dabei wichtig, denn höhere FPS bzw. die Fähigkeit der Grafikkarte, CPU-Input schneller abzuarbeiten, führen direkt zu einer geringeren Latenz.
Die Testergebnisse
Wie zu erwarten war, zeigen sich die durch AMD Anti-Lag 2 respektive Nvidia Reflex erzielbaren Latenzvorteile auf den getesteten Grafikkarten nur in UHD – dort wo ein GPU-Limit vorliegt und ohne diese Technologien von der CPU vorbereitete Frames auf die GPU warten müssen. AMD Radeon RX und GeForce RTX geben sich im Vergleich ihm Rahmen der Messungenauigkeiten nichts: Auf beiden Plattformen fallen die Latenzen um ca. 25 Prozent.
In Full HD wiederum haben AMD Anti-Lag 2 und Nvidia Reflex auf dem Testsystem keinen Einfluss mehr auf die Latenzen, die auf dem dann höheren FPS-Niveau aber immer noch niedriger als in UHD mit Anti-Lag 2/Reflex ausfallen. Grund ist, dass in diesem Fall die CPU den Flaschenhals bildet.
Je nachdem, wann sich auf welchem System in welchen Einstellungen und Auflösungen das Limit von GPU auf CPU verschiebt, können aber auch Latenzvorteile in niedrigeren Auflösungen erzielt werden.
Fazit
Nachdem AMD Anti-Lag+ über den Treiber integriert hatte, aber die tief ins Spiel eingreifende Technologie von Valve Anti Cheat als Cheat erkannt und Nutzer gebannt wurden, woraufhin AMD das Feature vorerst aus dem Treiber nahm, ist Anti-Lag 2 jetzt die lange erwartete direkte Konkurrenz für Nvidia Reflex, das seit Ende 2020 in immer mehr Spielen direkt integriert worden ist.
Die ersten Tests der Redaktion bescheinigen Anti-Lag 2 in Counter-Strike 2 im GPU-Limit im Rahmen der Messungenauigkeit denselben Effekt wie Nvidia Reflex.
Bis dato ist Anti-Lag 2 allerdings noch eine Vorschau und kann nur mit einem Vorschau-Treiber genutzt werden. Nvidia Reflex ist wiederum in dutzenden Spielen verfügbar, darunter in allen, die DLSS Frame Generation bieten – denn mit Frame Generation ist zur Dämpfung eines Latenz-Anstiegs immer auch Nvidia Reflex aktiv.
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