LPCAMM2 im Handel: 64 GB LPCAMM2 LPDDR5X-7500 kosten bei Crucial 330 USD

Update Volker Rißka
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LPCAMM2 im Handel: 64 GB LPCAMM2 LPDDR5X-7500 kosten bei Crucial 330 USD
Bild: Micron

LPCAMM2 als wechselbarer Notebook-RAM der Zukunft kommt in den Handel. Zum Start ist dieser erwartungsgemäß nicht günstig, angesichts der Spezifikationen aber auch ziemlich einzigartig und letztlich nicht überteuert. Denn vergleichbares SO-DIMM-Material gibt es in dieser Form selten bis gar nicht.

Das beginnt schon bei der Größe: 64 GByte als DDR5 im einzelnen SO-DIMM-Format existiert im Handel bisher nicht. Insofern benötigt es für dieselbe Kapazität inklusive Dual-Channel mindestens zwei 32-GByte-SO-DIMMs, während es Dual-Channel bei LPCAMM2 intern frei Haus gibt. Und dann wäre da noch die Bandbreite von 7.500 MT/s, bei SO-DIMM ist aktuell bei 5.600 MT/s Schluss. Das kostet den Kunden hierzulande letztlich auch mindestens 200 Euro.

Crucial LPCAMM2 LPDDR5X-7500 in der Größe von 64 GByte ist für 330 US-Dollarin Europa sind es 371 Euro – letztlich zwar teurer, bietet aber nicht nur die doppelte Kapazität bei viel geringerem Platzbedarf, sondern ist dabei auch noch schneller und energiesparender. Die Rechnung zum Start rund 50 Prozent Aufpreis gegenüber dem schnellsten DDR5 als SO-DIMM in gleicher Kapazität zu verlangen geht letztlich auf.

Crucial vertreibt Microns LPCAMM2 im hauseigenen Shop
Crucial vertreibt Microns LPCAMM2 im hauseigenen Shop (Bild: Micron)

Deshalb hat sich Lenovo bereits vor zwei Wochen offiziell zum Start mit den Modulen in der neuen ThinkPad P1 Gen 7 mobilen Workstation dafür entschieden, was fehlte, war die Option, hier als Kunde auch selbst für Nachschub sorgen zu können. Micron und Crucial erklären heute, dass auch 32-GByte-Module in den Handel kommen werden – in Kürze. Der Einstieg bei LPCAMM2 wird dadurch letztlich noch einmal etwas günstiger, nicht jeder braucht gleich 64 GByte Arbeitsspeicher, wenngleich die Zielgruppe beim ersten Notebook dies wohl präferieren dürfte. Aktuell listet Crucial die 32-GByte-Module für 175 US-Dollar mit baldiger Verfügbarkeit.

Das ist LPCAMM2: effizienter, kompakter, schneller und wechselbar

Seit Dezember ist das Compression Attached Memory Module alias CAMM2 ein offizieller JEDEC-Standard. Mehr Speicher bei weniger Platzbedarf und auch mehr Leistung sind das Ziel mit dem neuen Format. Eine Variante ist LPCAMM2, bei dem Low-Power-Speicher, aktuell LPDDR5X, zum Einsatz kommt. Erstmals ist dieser Speichertyp damit einfach austauschbar, denn sonst wird er nur verlötet. Der Auftakt startet mit Modulen in einer Größe von bis zu 64 GByte mit 7.467 MT/s, später soll auf bis zu 8.533 MT/s respektive 9.600 MT/s hinauf gesteigert werden und die Kapazität auf 128 GByte wachsen.

Wie Zulieferer Argosy in einem Blog-Beitrag erklärt, besteht die auf den Bildern selten gezeigte Verbindung zum Mainboard aus 644 Kontakten. Ein Explosionsshot zeigt dann den Komplettaufbau vom Modul, den Verbindungselementen und dem Slot im Board inklusive einer kleinen Backplate. Die Module selbst werden dabei aktuell in dem neuen Slot mit drei Schrauben fixiert, damit die Konnektivität sichergestellt ist.

Die Verbindungselemente zum Board zählen 644 Kontakte
Die Verbindungselemente zum Board zählen 644 Kontakte (Bild: Argosy)
Explosionsshot eines Moduls mit Anschluss zum Board
Explosionsshot eines Moduls mit Anschluss zum Board (Bild: Argosy)
Update

Die Meldung wurde um den europäischen Preis sowie Zusatzinformationen zum Aufbau der Module ergänzt.