Neue Windows-11-Ära: „Copilot+ PCs“ erhalten mächtige KI-Assistenten und GPT-4o
Auf einem Spezial-Event hat Microsoft die KI-Funktionen für Windows 11 verkündet, die der Startschuss für eine neue PC-Ära sein sollen. Neben Neuerungen für den KI-Assistenten Copilot richtet sich der Fokus auf die Recall-Funktion, die bis dato als AI Explorer bekannt war.
Das Spezial-Event fand heute Abend in Seattle unmittelbar vor der der Microsoft Build 2024 statt, die offiziell vom 21. bis 23. Mai läuft. Es handelte sich um eine reine Vor-Ort-Veranstaltung, einen Livestream gab es nicht von dem Event.
Copilot erhält neue Funktionen
Grundlage für die neuen KI-Funktionen sind die „Windows-Copilot+“-PCs, also unter anderem die neuen Windows-on-Arm-Laptops von namhaften Herstellern, aber auch Microsofts eigene neue Surface-Geräte mit Qualcomm-Chips. AMD und Intel wurden von Microsoft aber ebenso als bereit für die neuen „Copilot+ PCs“ präsentiert. Wie im Vorfeld erwartet, sind diese Geräte die ersten, die neue Copilot-Funktionen sowie Recall nutzen können, weil diese mit den NPUs über – per Definition – ausreichend Leistung verfügen. Die neuen Windows-Geräte erscheinen ab 18. Juni.
Die Recall-Funktion entspricht den Gerüchten. Es handelt sich um einen KI-Assistenten, der sämtliche Dateien sowie alles erfasst, was auf dem Bildschirm passiert. Microsoft spricht von einer Art fotografischen Gedächtnis, das der PC erhalte.
Recall benötigt dabei nicht nur ein, sondern mehrere KI-Modelle. Diese KI-Modelle speichern die Daten in einem semantischen Index, bei dem es sich um ein Vektor-basiertes System handelt, das lokal auf dem Rechner läuft.
„Diese Modelle sind tief in Windows integriert, nicht nur aufgeschraubt“, sagte Pavan Davuluri, Chef von Microsofts Windows- und Surface-Sparte, laut dem Live-Ticker von The Verge bei der Vorstellung. Dieser Ansatz biete aber Vorteile in Bereichen wie Datenschutz, Privatsphäre sowie Sicherheit. Nutzer könnten Daten etwa leicht aus dem Modell entfernen und die Aufzeichnung des KI-Assistenten mit einem Klick auf das Symbol in der Taskleiste jederzeit pausieren. Ebenso existieren Filter, um bestimmte Apps oder Webseiten grundsätzlich nicht erfassen zu lassen.
GPT-4o für den Copilot
Um die neuen Copilot+-Funktionen umzusetzen, setzt Microsoft künftig auf GPT-4o – also OpenAIs neuestes KI-Modell, das vor einer Woche vorgestellt worden ist. Eine der Besonderheiten bei den Vorführungen: ChatGPT war mit GPT-4o-Unterbau in der Lage zu erkennen, was auf dem Bildschirm passiert und das auch für Antworten zu verarbeiten.
Dasselbe Feature nutzt nun auch Microsoft. Als Beispiel nutzte man Minecraft, in einer Demonstration war der Copilot mit GPT-4o in der Lage, im Spiel einen Zombie zu erkennen, der auf den Spieler zuläuft. Dabei ließ sich der Assistent auch per Spracheingabe steuern.
Microsoft Copilot+ soll sich somit zum Alltagsassistenten entwickeln, der den Nutzer bei sämtlichen Anwendungen unterstützen kann. Selbst in Spielen erhält man also einen Ratgeber, der einen unterstützen kann. Dasselbe gilt im Prinzip aber auch für klassische Office- Anwendungen, Web-Browsing und Messenger-Dienste, Grenzen für bestimmte Anwendungsarten sollen nicht existieren. Klar ist aber: Demonstrationen wirken im KI-Bereich oft beeindruckend bis vielversprechend. Entscheidend ist jedoch, wie die Tools sich bei den Nutzern im Alltag bewähren.
Einstieg in neue Ära
Für Microsoft sind die heutigen Ankündigungen der Start in eine neue PC-Generation. KI bezeichnet der Konzern seit über einem Jahr als neue Ära. Konkret spricht Microsoft-CEO Satya Nadella von „Copilot+ PCs“, bei denen Prompts die zentrale Eingabeform seien. Man wolle „Computer bauen, die uns verstehen, anstatt dass wir sie verstehen müssen“, so der Microsoft-Chef. Und er glaubt, ein Durchbruch stehe bevor.
Das gelte auch für die Hardware. Innerhalb eines Jahres erwartet Microsoft den Absatz von 50 Millionen AI-PCs, heißt es im Bericht von Reuters.
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