Neues RAM-Format: MSI und Kingston bringen CAMM2 in den Desktop-PC
Nicht nur im Notebook könnte sich der neue RAM-Formfaktor CAMM2 durchsetzen. Zumindest zeigen MSI und Kingston schon jetzt eine Umsetzung für Desktop-PCs. Auf dem Z790-Mainboard von MSI sitzt ein DDR5 CAMM2 von Kingston.
Vielmehr als eine Fotomontage als Vorschau mit dem MSI Z790 Project Zero Plus auf dem ein Prototyp des Kingston Fury Impact DDR5 CAMM2 untergebracht ist, gibt es vorerst aber nicht zu sehen. MSI verweist auf die Computex 2024, wo es handfesteres geben dürfte.
Dass CAMM2 nicht nur der SO-DIMM-Nachfolger im Notebook ist, ist allerdings spätestens seit der offiziellen Absegnung als JEDEC-Standard bekannt. Nicht nur Kingston stellt entsprechende Module her, denn auch die DRAM-Hersteller Micron und Samsung haben den neuen Formfaktor ins Auge gefasst, der den klassischen DIMM-Sockel in einigen Jahren in den Ruhestand schicken könnte. Selbst im Server wird künftig der Einsatz erwogen.
Diverse Formate sind für CAMM2-Speicherriegel vorgesehen. Im Desktop-Sektor dürfte zunächst das 40 mm breite Format für Speicherkapazitäten von bis zu 32 GB bei einseitiger Bestückung Einzug halten. Im gleichen Format ist aber auch eine beidseitige Bestückung mit bis zu 64 GB oder sogar 128 GB mit zwei Chips pro Package (Dual Die Package, DDP) vorgesehen. Die 68 mm breiten Module mit bis zu 256 GB oder 512 GB in gestapelter Form sind eher für Server denkbar.
CAMM2 soll nicht nur Platz sparen, sondern auch höhere Durchsatzraten ermöglichen. Ein Nachteil ist bisher aber noch die Verschraubung, um eine sichere Verbindung mit den Federkontakten auf der Platine herzustellen. Für die Zukunft möchte die JEDEC ein schraubenloses Design entwerfen.
LPCAMM2 für Notebooks im Handel
Für Notebooks ist das Pendant LPCAMM2 mit LPDDR5 statt DDR5 bereits erhältlich. Micron verlangt für 32 GB LPCAMM2 in der Geschwindigkeitsklasse LPDDR5X-7500 derzeit 200 Euro. Die bisher schnellsten SO-DIMMs mit DDR5-6400 kosten als Kit mit 32 GB momentan 150 Euro.