Nvidia: Mit GeForce RTX wird der „AI-PC“ zum „Premium AI-PC“

Jan-Frederik Timm
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Nvidia: Mit GeForce RTX wird der „AI-PC“ zum „Premium AI-PC“
Bild: Nvidia

Für die PC-Industrie steht mit Windows 11 24H2 im 2. Halbjahr ein Meilenstein an, denn parallel dazu wird Microsoft das Label „AI-PC“ zum tragenden Argument im Marketing machen. Nvidia stellt das vor ein Problem: In diesen AI-PCs braucht es Nvidia nicht. Nvidia lanciert deshalb den „Premium AI-PC“ mit GeForce RTX.

Im „AI-PC“ braucht es keine GeForce RTX

Microsofts Definition für den AI-PC als PC oder Notebook umfasst:

Das entscheidende Kriterium ist die Neural Procession Unit (NPU). Ohne diesen „AI-Beschleuniger“ gibt es den AI-PC-Sticker nicht. Das hat durchaus seine Berechtigung, können AI-Lasten auf einer NPU doch besonders effizient ausgeführt werden, was insbesondere in mobilen Szenarien abseits der Steckdose von Vorteil ist. Nicht umsonst verfügen SoCs für Smartphones seit Jahren über einen solchen Co-Prozessor.

Es braucht die NPU, aber nicht GeForce RTX

Erste Systeme, die der AI-PC-Definition genügen, sind AMDs Ryzen 7000 (nur Mobile) und Ryzen 8000 (Mobile und 8000G im Desktop), sofern sie eine NPU („Ryzen AI“) enthalten, alle Intel Core Ultra („Meteor Lake“) sowie Qualcomms Snapdragon.

Ein Rechner mit CPU ohne NPU, aber mit potenter GeForce RTX, die per se und insbesondere mit Blick auf ihre Tensor-Kerne AI-Aufgaben mit hoher Leistung abarbeiten kann, ist hingegen kein AI-PC.

Nvidia lanciert den „Premium AI-PC“ mit RTX

Hinter den Kulissen lanciert Nvidia daher laut BenchLife das Label „Premium AI-PC“, der im Vergleich zum „Basis AI-PC“ mit NPU, aber ohne GeForce RTX, genau über diese zusätzliche Komponente verfügt.

Nvidia lanciert den „Premium AI-PC“ mit GeForce RTX
Nvidia lanciert den „Premium AI-PC“ mit GeForce RTX (Bild: BenchLife)

Zu entnehmen ist das einer Präsentation, die Nvidia auf einem Event unter dem Titel „NVIDIA RTX for Windows AI“ gehalten haben soll. Darin verweist der Hersteller auf die überlegene Leistung eines Rechners mit GeForce RTX in ausgewählten AI-Szenarien sowie DLSS als AI-gestütztes Upscaling.

Nvidia lanciert den „Premium AI-PC“ mit GeForce RTX (Bild: BenchLife)

Was macht Microsoft?

Dass aktuelle Nvidia-GPUs – je nach Modell – mehr Leistung (gemessen in TOPS) bieten als aktuelle oder selbst zukünftig verfügbare NPUs in CPUs, ist definitiv richtig, was aber eben nicht von der Hand zu weisen ist, ist ein höherer Verbrauch. Dafür, so Nvidia, sind GeForce RTX bereits in 100 Millionen Systemen zu finden, während Systeme mit NPU jetzt erst so richtig auf den Markt kommen.

Am Ende kommt es im Kontext von Windows 11 24H2 aber ohnehin darauf an, welche Komponenten Microsoft einbindet. Der neue „AI Explorer“ wird Gerüchten zufolge beispielsweise zu Anfang nur auf Systemen mit Qualcomm Snapdragon X Elite/Plus verfügbar sein und nicht einmal auf Systemen mit CPU von AMD oder Intel. Hintergrund könnte sein, dass Qualcomms SoC bereits über 40 statt unter 20 TOPS Leistung auf der NPU bietet und das Feature eventuell wirklich nur so effizient lokal betrieben werden kann. Doch welchen Grund es auch immer gibt: Am Ende entscheidet wohl Microsoft darüber, welche Komponente wie in AI-PCs für die AI-Fähigkeiten herangezogen wird und was es deshalb bedarf, damit das AI-PC-Label das System zieren darf.