Palworld im Test: 28 Grafikkarten von Nvidia, AMD & Intel im Benchmark
ComputerBase hat 28 Grafikkarten (13 × Nvidia, 12 × AMD, 3 × Intel) in Palworld getestet. Anhand diverser Benchmarks in Full HD, WQHD und Ultra HD zeigt die Redaktion die Performance des Survival-Action-Rollenspiels im Early Access mit maximaler Grafikpracht und einer stark reduzierten Detailstufe.
Palworld: Survival-Action mit „Pals“ und Riesen-Erfolg zum Start
Das erlebt man so auch nicht oft: Palworld ist am 19. Januar in den Early Access gestartet und hat quasi über Nacht einen schier riesigen und unglaublichen Erfolg verzeichnet. Zeitweise mehr als 1.000.000 Spieler gleichzeitig konnte das Spiel des Entwicklers Pocketpair für sich verbuchen und sich damit gleich in den Top 5 der ewigen Steam-Charts verewigen.
Der Hauptgrund dafür ist nicht die Survival-Action-Komponente des Games, sondern die namensgebenden „Pals“, die sicherlich nicht zufällig mit Verhalten und vor allem Aussehen an Nintendos Pokémon erinnern – gar so sehr, dass Nintendo die Ähnlichkeit des Spiels zu den eigenen Produkten prüfen will. Aktuell ist der große Hype um Palworld zwar wieder deutlich abgeflacht, dennoch wird der Titel regelmäßig von einer nach wie vor fünfstelligen Anzahl an Spielern gestartet.
Technisch setzt Palworld auf die Unreal Engine 5 (UE 5.1), optisch sieht es aber wenig spektakulär aus. Palworld ist beileibe nicht unansehnlich, mehr als Durchschnitt ist die optische Qualität aber nicht. So sind die Modelle, ganz gleich ob Spielfigur, Pals oder restliche Welt, simpel gehalten. Viele Details gibt es nicht zu sehen. Hier haben auch vergleichbar große Entwicklerteams gezeigt, dass mit der aktuellen Unreal Engine deutlich mehr möglich ist. Jedoch wird die Optik bis zum Release eventuell noch verbessert.
DLSS oder TSR? Letzteres ist die beste Variante
Palworld nutzt als API überraschend DirectX 11 – Raytracing gibt es entsprechend nicht. Als Upsampling unterstützt das Spiel DLSS und das UE-eigene TSR, während FSR und XeSS außen vor sind. DLSS ist dabei wie gewohnt mit den verschiedenen Leistungs-Presets integriert, hat aktuell jedoch noch mit Bugs zu kämpfen. Denn manchmal will sich DLSS einfach nicht anschalten lassen – oder es ist der falsche Qualitätsmodus aktiv.
TSR ist von diesen Problemen nicht betroffen, was vielleicht aber auch daran liegt, dass das eigene temporale Upsampling der Unreal Engine derzeit nur an- und abgeschaltet werden kann – verschiedene Qualitätsstufen gibt es nicht. TSR nutzt dabei eine höhere Auflösung als DLSS „Quality“, entsprechend ist der FPS-Gewinn kleiner, die Grafikqualität dafür höher. Denn TSR sieht in Palworld richtig gut aus und ist nicht nur DLSS „Quality“ (bei eben schlechterer Performance) optisch überlegen, sondern auch der nativen Auflösung. Das gilt bis hinab zu Full HD – TSR ist dabei leicht unschärfer, bietet allerdings die klar bessere Bildstabilität.
13 × Nvidia, 12 × AMD und 3 × Intel im Benchmark,
Und wie läuft Palworld auf dem PC? Das zeigt ComputerBase in diesem Artikel anhand von insgesamt 28 Grafikkarten. Bis zu 13 GeForce-, 12 Radeon- und 3 Arc-Beschleuniger müssen in Full HD, WQHD und Ultra HD beweisen, wie viele FPS sie auf den Bildschirm zaubern können.
Verschiedene Early-Access- und sonstige Spiele im Test
- Helldivers 2 Benchmarks
- Enshrouded Benchmarks
- Palworld (dieser Artikel)
- Hunt: Showdown (folgt noch)
- No Rest for the Wicked (folgt noch)
- Manor Lords (folgt noch)
Diese Grafikkarten befinden sich im Test
Insgesamt 28 Grafikkarten nutzt ComputerBase in der Testreihe – 13 stammen von Nvidia, 12 von AMD und 3 von Intel. Obschon der Fokus CB-üblich auf der aktuellen GPU-Generation liegt, kommen auch diverse Modelle der vorherigen Baureihe zum Einsatz. Langsame Low-End-Vertreter sind ebenfalls mit von der Partie. Eine genaue Auflistung der verwendeten Modelle zeigt folgende Tabelle.
AMD | Nvidia | Intel |
---|---|---|
Radeon RX 7900 XTX | GeForce RTX 4090 | Arc A770 |
Radeon RX 7900 XT | GeForce RTX 4080 Super | Arc A750 |
Radeon RX 7900 GRE | GeForce RTX 4070 Ti Super | Arc A380 |
Radeon RX 7800 XT | GeForce RTX 4070 Super | |
Radeon RX 7700 XT | GeForce RTX 4070 | |
Radeon RX 7600 XT | GeForce RTX 4060 Ti 8 GB | |
Radeon RX 7600 | GeForce RTX 4060 | |
Radeon RX 6800 XT | GeForce RTX 3080 | |
Radeon RX 6700 XT | GeForce RTX 3060 Ti | |
Radeon RX 6650 XT | GeForce RTX 3060 | |
Radeon RX 6600 | GeForce RTX 3050 8 GB | |
Radeon RX 6500 XT | GeForce GTX 1660 Super | |
GeForce GTX 1650 Super |
So testet ComputerBase Palworld (Testszene, Einstellungen & FPS)
Die Testszene von Palworld findet in der Open World in einem Außenareal zu Beginn des Spiels statt und weist neben einer großen Sichtweite eine Vielzahl von Vegetation auf, die die Framerate verhältnismäßig nach unten drückt. Die Testsequenz ist wenig spektakulär, jedoch belastend für die Grafikkarte, während der Prozessor kaum eine Rolle spielt.
Die CB-Empfehlung: Viele FPS braucht es nicht
Palworld ist weder ein schnelles Game, noch hat es einen kompetitiven Multiplayer-Modus. Mehr als 60 FPS für ein ordentliches Spielerlebnis braucht es nicht, selbst wenn höhere Frameraten das Spielgefühl spürbar weiter verbessern. Entsprechend lautet die Empfehlung der Redaktion, 60 FPS in dem Titel zu erreichen. Das gilt auch für die im Artikel verwendete Testszene.
TSR ist der Dauermodus der Wahl
Palworld benötigt Upsampling nicht unbedingt wegen der höheren Performance, profitiert aber bezüglich der Bildqualität davon. Mit TSR ist sie unabhängig von der Auflösung besser als mit der nativen Darstellung, weswegen die Redaktion durchweg TSR in den Benchmarks aktiviert hat. Da DLSS „Quality“ eine geringere Renderauflösung und (daher) Bildqualität als das in dem Spiel nicht konfigurierbare TSR hat, bleibt Nvidias Upsampling auch auf GeForce-Karten abgeschaltet – darüber hinaus ist die DLSS-Integration in Palworld derzeit fehlerbehaftet.
Auflösung | Grafikdetails |
---|---|
1.920 × 1.080 | Maximal-Preset, TSR |
2.560 × 1.440 | Maximal-Preset, TSR |
3.840 × 2.160 | Maximal-Preset, TSR |
Das Testsystem
Alle Benchmarks wurden auf einem AMD Ryzen 9 7950X3D (Test) durchgeführt, der mit den Standardeinstellungen betrieben wurde. Als Mainboard war das Asus ROG Crosshair X670E Hero (BIOS 1415) verbaut.
Die CPU wurde von einem Noctua NH-D15S mit zentral installiertem 140-mm-Lüfter gekühlt. 48 GB Speicher (G.Skill TridentZ Neo, 2 × 24 GB, DDR5-6000, CL36-36-36-72) standen dem Prozessor zur Verfügung. Windows 11 23H2 mit sämtlichen Updates und aktiviertem HVCI war auf einer NVMe-M.2-SSD mit PCIe 4.0 installiert. Dasselbe galt für das Spiel. Resizable BAR wurde auf unterstützten Grafikkarten sowohl bei AMD als auch bei Nvidia und Intel genutzt.
Treiberversion | |
---|---|
AMD Radeon | Adrenalin 24.3.1 |
Nvidia GeForce | GeForce 552.22 |
Intel Arc | 5444 |
Benchmarks in Palworld
Benchmarks in Full HD
60 FPS in Palworld zu erreichen, ist in Full HD in Verbindung mit TSR-Upsampling kein sonderlich großes Problem. Alle aktuellen Grafikkarten von AMD und Nvidia überschreiten diese Marke – und das meist sogar deutlich. Selbst die Radeon RX 7600 und damit das langsamste aktuelle GPU-Modell in Palworld ist näher an der 70-FPS- als an der 60-FPS-Marke dran.
Auch für die meisten Modelle der vorherigen Generation stellt das Ziel keine große Herausforderung dar. Die GeForce RTX 3060 knabbert viel mehr an den 70 FPS, während die Radeon RX 6650 XT etwas mehr als 60 FPS liefert. Und auch die Intel-Beschleuniger in Form der Arc A770 und der Arc A750 liefern mehr als 60 Bilder pro Sekunde. Der Radeon RX 6600 und der GeForce RTX 3050 gelingt dies zwar nicht, mit ca. 50 FPS ist Palworld aber auch nicht unspielbar.
Wer mehr FPS haben möchte, muss ebenfalls nicht gleich eine High-End-Grafikkarte besitzen. 100 FPS oder mehr sind in dem Game ab einer GeForce RTX 4060 Ti, GeForce RTX 3070, Radeon RX 7800 XT oder Radeon RX 6800 XT möglich.
Benchmarks in WQHD
In 2.560 × 1.440 steigen die Anforderungen wenig verwunderlich an. 60 FPS bleiben aber eine Marke, die die meisten Grafikkarten überspringen. Die Einsteigermodelle, sei es von der vorherigen oder der aktuellen Generation, schaffen dies zwar nur noch in Form der GeForce RTX 4060 Ti, fast alle anderen Beschleuniger sind jedoch mit dabei. Ab ebenjener aktuellen GeForce bzw. ab der GeForce RTX 3060 Ti, Radeon RX 7700 XT oder Radeon RX 6800 sind 60 FPS auch in WQHD möglich.
Für 100 FPS muss es dann schon schneller werden. Sowohl die GeForce RTX 4070 als auch die GeForce RTX 3080 scheitern denkbar knapp, ab einer GeForce RTX 4070 Super oder GeForce RTX 3080 Ti gibt es dagegen mehr als 100 FPS. Im Hause AMD wird der Wert ab einer Radeon RX 7900 XT überschritten – hier muss es dann also schon High End sein.
Benchmarks in Ultra HD
Palworld ist eines der Games, die stark mit der Anzahl der Renderpixel skalieren. Das bedeutet, dass in Ultra HD auch mit TSR und damit einer (unbekannten) geringeren Render-Auflösung als 3.840 × 2.160 der GPU-Hunger massiv ansteigt. Denn in Ultra HD sind die 60 FPS vielen Grafikkarten nicht vergönnt. Erst ab einer GeForce RTX 4070 Super, GeForce RTX 3080 Ti oder Radeon RX 7900 XT wird der Wert erreicht. Und letztere schafft es gerade mal so.
100 FPS sind dementsprechend für fast alle Grafikkarten zu viel. Doch wie könnte es auch anders sein: Einzig Nvidias extrem schnelle GeForce RTX 4090 kann so eine Framerate in Palworld liefern.
Die Grafikkarten-Empfehlungen der Redaktion
Die folgende Tabelle zeigt die Grafikkarten-Empfehlungen für Palworld auf einen Blick. Ab dem erwähnten Modell läuft es ordentlich, wobei mehr FPS nochmal ein spürbar besseres Spielgefühl ermöglichen.
>= 60 FPS | >= 90 FPS | >= 120 FPS | |
---|---|---|---|
1.920 × 1.080 | ab GeForce RTX 3060 ab GeForce RTX 4060 ab Radeon RX 6650 XT ab Radeon RX 7600 ab Arc A750 |
ab GeForce RTX 3060 Ti ab GeForce RTX 4060 Ti ab Radeon RX 6800 ab Radeon RX 7700 XT |
GeForce RTX 3080 ab GeForce RTX 4070 ab Radeon 7900 GRE |
2.560 × 1.440 | ab GeForce RTX 3060 Ti ab GeForce RTX 4060 Ti ab Radeon RX 6800 ab Radeon RX 7700 XT |
GeForce RTX 3080 ab GeForce RTX 4070 ab Radeon RX 7900 GRE |
GeForce RTX 3090 Ti ab GeForce RTX 4070 Ti Super Radeon RX 7900 XTX |
3.840 × 2.160 | ab GeForce RTX 3080 Ti ab GeForce RTX 4070 Super ab Radeon RX 7900 XT |
GeForce RTX 4090 | Nicht möglich |
Benchmarks mit stark reduzierten Grafikdetails
Wer eine GeForce-RTX-Grafikkarte besitzt, sollte bei Leistungsproblemen oder bei der Suche nach mehr FPS zuerst von TSR auf DLSS schalten und dort die Qualitätsstufen ausprobieren – bereits DLSS „Quality“ bietet aufgrund der geringeren Render-Auflösung mehr FPS als TSR, wenn auch bei einer geringfügig schlechteren Bildqualität.
Ist das nicht ausreichend, können die Grafik-Presets genutzt werden. Optisch fällt beim Mittel-Preset ein aggressiveres LOD auf, wodurch in Bewegung Objekte aus dem Nichts vor einem auftauchen oder ihre Detailstufe ändern. Auf Screenshots ist dieser Effekt nicht gut zu sehen.
Darüber hinaus werden primär die Sichtweite und die Dichte der Vegetation reduziert, wobei die Unterschiede sichtbar, aber nicht allzu groß ausfallen. Dasselbe gilt für die Qualität der Schatten, die vor allem auf mittlere und große Sichtweite etwas abnimmt. Zudem sind die Texturen weniger detailliert aufgelöst, wobei sie aber ohnehin nur wenig Details zeigen – das fällt also kaum auf. Des Weiteren fallen die Screenspace-Reflexionen weg, was Gewässer deutlich weniger ansehnlich macht. Insgesamt kann problemlos auf das Mittel-Preset gewechselt werden, denn der optische Einfluss hält sich in Grenzen.
Benchmarks in Full HD („Mittel“)
Das Mittel-Preset sieht in Palworld nicht sonderlich viel schlechter aus als das Maximal-Preset, doch auch der Leistungsgewinn hält sich in Grenzen. Aber immerhin: Damit lassen sich selbst einige langsame und alte Grafikkarten wie die GeForce GTX 1660 Super, GeForce RTX 3050 oder Radeon RX 6600 auf mehr als 60 FPS hieven, während GeForce GTX 1650 Super, Radeon RX 6500 XT und vor allem die Arc A380 darunter bleiben – allerdings erzielen die AMD- und Nvidia-Vertreter wenigstens spielbare Werte.
Und wie viel schneller sind die Grafikkarten dann genau? Die GeForce RTX 3050 läuft durch die Maßnahmen mit 67 statt 49 FPS, was einem Leistungsplus von 37 Prozent entspricht. Die Radeon RX 6600 erreicht 73 statt 51 FPS und damit 43 Prozent besser.
Schlussworte
Palworld hat zum Release in den Early Access einen unglaublichen Erfolg bei den Spielern gefeiert. Und obschon die Teilnehmerzahlen mittlerweile deutlich gesunken sind, bleiben sie auf einem mittelmäßigen Niveau stabil.
Technisch gibt es trotz Unreal Engine 5 höchstens Mittelmaß, andere Games vergleichbar großer Studios sehen mit dem gleichen Grundgerüst besser aus. Jedoch ist das Spiel nicht fertig entwickelt – eventuell bessert sich diesbezüglich also noch etwas.
Mit DirectX 11 kommen Radeons nicht in Schwung
In Sachen Performance zeigt sich Palworld dagegen schon von einer ordentlichen Seite, der Grafikkarten-Hunger wird erst in Ultra HD hoch. Nvidia-Grafikkarten kommen derzeit durchweg besser mit dem Titel zurecht als die Gegenspieler von AMD, was jedoch eventuell an der Nutzung der altgedienten DirectX-11-API liegt, die für Radeons schlicht nicht optimal ist. Intels Arc-Modelle schneiden auf gewöhnlichem Niveau ab – hier gibt es weder besonders Positives noch Negatives zu berichten.
In Sachen Upsampling existieren aktuell noch Fehler in Palworld. So macht der DLSS-Schalter gerne, was er will, und manchmal auch gar nichts. Das Unreal-Engine-eigene TSR funktioniert dagegen zuverlässig und schaut auch besser aus als DLSS in der besten Stufe – die Render-Auflösung ist allerdings höher und damit der Leistungsgewinn kleiner. Leider lässt sich das überall lauffähige TSR überhaupt nicht konfigurieren. Mehr als „An“ und „Aus“ gibt es nicht. FSR und XeSS sind derzeit nicht implementiert.
Mit Hilfe der Grafik-Optionen lassen sich etwas mehr FPS aus Palworld locken, die Betonung liegt aber auf „etwas“. Dafür sieht das Spiel jedoch meist nur etwas schlechter aus, sodass die Optionen ein weiteres Tool auf der Suche nach mehr FPS sind.
ComputerBase arbeitet an einer kleinen Artikelserie, die sich unter anderem um die Performance von Early-Access-Titeln kümmert. Die folgende Liste zeigt sämtliche Spiele, für die ComputerBase Benchmarks durchführen wird.
- Helldivers 2 Benchmarks
- Enshrouded Benchmarks
- Palworld (dieser Artikel)
- Hunt: Showdown (folgt noch)
- No Rest for the Wicked (folgt noch)
- Manor Lords (folgt noch)
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