RTX 5000 & RX 8000: Ein Die für Blackwell, Chiplet-GPU für RDNA 4 im Gespräch

Update 2 Jan-Frederik Timm
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RTX 5000 & RX 8000: Ein Die für Blackwell, Chiplet-GPU für RDNA 4 im Gespräch

Neue Gerüchte besagen, dass Nvidias größter kommender Gaming-Grafikkarten-Chip „GB202“ für eine etwaige RTX 5090 erneut auf einen großen, sogenannten monolithischen Die setzen wird, während AMD bei RDNA 4 für Radeon RX 8000 auf einen MCM-Ansatz mit zwei GPU-Chiplets setzen wird. Das wäre eine Premiere.

GB202 noch immer „physisch monolithisch“

Weil GB202 in der Gerüchteküche zuletzt Eckdaten zugesprochen wurden, die durchweg einem doppelten GB203 entsprachen, häuften sich Spekulationen, Nvidia könnte mit den GeForce RTX 5000 auf Blackwell-Basis den Wechsel auf ein sogenanntes Multi-Chip-Modul-Design (MCM) vollziehen, so wie es mit den professionellen B100- und B200-GPUs auf Basis von Blackwell vollzogen wurde.

Leaker kopite7kimi hat diesen Spekulationen vorerst eine Absage erteilt und erklärt, auch GB202 sei weiterhin „physisch monolithisch“.

Physisch monolithisch waren auch die letzten HPC-GPUs auf Basis von Ampere und Hopper, zur Vorstellung von Blackwell hatte Nvidia dann aber erklärt, die logische Trennung bereits mit Ampere vollzogen zu haben, um bei Blackwell dann auch physisch einen Schnitt zu vollziehen. Gut möglich, dass „Gaming Blackwell“ also weiterhin als ein Chip belichtet wird, aber einen vergleichbaren Schritt für die nächste Generation intern weiter vorantreibt.

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Navi 48 = 2 × Navi 44?

Den MCM-Ansatz in der Tat weiter vorantreiben soll einem weiteren Gerücht zufolge AMD mit RDNA 4. Während bei RDNA 3 die große Navi-31-GPU aus einem Graphics Compute Die (GCD, die GPU) sowie bis zur sechs Memory Cache Dies (MCD, Speichercontroller inklusive Infinity Cache) und Navi 32 sowie Navi 33 nur auf einem Die bestanden, soll Navi 48 auf zwei halb so großen Navi 44 basieren. Es wäre die erste GPU zur Darstellung von Grafik, die zwei GPUs als Multi-Chip-Modul auf einem Package/Interposer vereint – B100 und B200 sind hingegen reine Compute-GPUs.

Schon im Vorfeld von RDNA 3 war lange davon ausgegangen worden, dass AMD diesen Schritt geht, doch umgesetzt wurde er am Ende nicht. Grund zu der Annahme waren auch AMDs HPC-Beschleuniger, die mit der MI200-Serie seit Ende 2021 bereits auf zwei GPU-Chiplets auf einem Package setzen. Mit Instinct MI300X und MI300A wurde diese Anzahl inzwischen auf bis zu sechs erhöht.

Doch das, was bei reinen Compute-Beschleunigern möglich ist, ist es bei Gaming-Produkten noch lange nicht, das hat die Vergangenheit immer wieder gezeigt. Ob Navi 48 überhaupt mit einem GPU-MCM-Ansatz erscheinen wird und wie es dann um die Leistung steht, bleibt daher abzuwarten.

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Update

Am Dienstag war es noch eine Vermutung der Redaktion, inzwischen will kopite7kimi es bestätigt haben: GB202 kommt zwar physisch als eine große GPU daher, besteht intern aber logisch aus zwei GPUs – quasi zwei GB203. Die Wortwahl „physisch monolithisch“ wurde vom Leaker also nicht zufällig so gewählt.

Sofern sich dieses Gerücht am Ende bewahrheitet, würde Nvidia mit GB202 in der Tat den Pfad, den der Hersteller mit A100 und H100 gegangen ist, einschlagen – und in nächster, spätestens übernächster Generation könnte aus dem logischen Chiplet-Ansatz auch im Gaming-Segment ein physischer werden.

Ob physisch oder logisch, die Verknüpfung verschiedener GPU-Einzelbestandteile ist immer eine Herausforderung, die potentiell Leistung kostet, weil beispielsweise jeder Bestandteil am schnellsten nur auf seinen eigenen Cache zugreifen kann. Dafür sinkt das Risiko, dass die immer größeren Dies durch Fehler in der Fertigung nicht oder nur stark beschnitten auf günstigeren Produkten Verwendung finden können: Bei gleicher Fehlerdichte ist der Ausschuss umso größer, je größer die auf dem Wafer belichteten GPUs ausfallen.

Update

Nachdem der in der Regel gut informierte X-Nutzer kepler_l2 die Gerüchte um einen MCM-Ansatz bei RDNA 4 als „falsch“ bezeichnet hatte, hat sich Nutzer 0x22h als Quelle dieses Gerüchtes ebenfalls zu Wort gemeldet und es als eine Ente, die er sich selbst ausgedacht habe, bezeichnet.