SanDisk Desk Drive im Test: Externe 8-TB-SSD erholt sich, wenn Pause ist
Mit dem neuen Desk Drive bietet SanDisk externen SSD-Speicherplatz satt, allerdings nur eingeschränkt für unterwegs. Im Test stimmt die Leistung im Vergleich zur ebenfalls bis zu 8 TB großen Samsung T5 Evo, zumal das Desk Drive den SLC-Modus auffrischt, wenn sie nichts zu tun hat. Ein Nachteil: Der Verbrauch am extra Kabel.
Das SanDisk Desk Drive mit 8 TB im Überblick
Mit seiner rundlichen und abgeflachten Form erinnert das Desk Drive ein wenig an einen Eishockey-Puck oder manche Kabelfernbedienung für Monitore. Die Abmessungen betragen 99 × 99 × 40 mm (L×B×H) und das Gewicht liegt bei 268 Gramm. Angeboten wird das Desk Drive mit 4 TB oder 8 TB Speicherplatz. Letzteres ist bei externen SSDs bisher noch selten anzutreffen und wird etwa auch von der Samsung T5 Evo (Test) geboten.
Samsung T5 Evo | SanDisk Desk Drive | |
---|---|---|
Abmessungen (L×B×H) | 95 × 40 × 17 mm | 99 × 99 × 40 mm |
Gewicht | 102 g | 268 g |
Kapazitäten | 2 TB, 4 TB, 8 TB | 4 TB, 8 TB |
Schnittstelle | USB 3.2 Gen 1 (5 Gbit/s) | USB 3.2 Gen 2x1 (10 Gbit/s) |
Anschluss | USB Typ C | USB Typ C zu Typ A/C |
Max. Transferrate | 460 MB/s | 1.000 MB/s |
Verschlüsselung | AES 256 Bit | – |
Garantie | 3 Jahre |
Bis zu 1.000 MB/s über USB
Der Anschluss an den PC erfolgt über eines der beiden mitgelieferten USB-C-Kabel, an dessen anderem Ende entweder USB-C oder der weniger praktische USB-A-Stecker sitzt. Die externe Schnittstelle entspricht dem Typ USB 3.2 Gen 2x1 mit 10 Gbit/s. Daten sollen mit maximal 1.000 MB/s gelesen und mit bis zu 900 MB/s geschrieben werden, verspricht SanDisk. Welche Technik im Detail im Inneren steckt, wird nicht verraten.
QLC ohne RAID
Nur dass es sich beim eingesetzten NAND-Flash um QLC mit 4 Bit pro Zelle handelt, hat der Hersteller bestätigt. Denkbar ist NVMe-Technik mit Bridge-Chip zur Übersetzung in das USB-Protokoll oder aber ein nativer USB-SSD-Controller, wie ihn etwa Phison anbietet. Den Einsatz eines Raid-Verbundes hat der Hersteller auf Nachfrage verneint.
Strom per externem Netzteil
Die meisten externen SSDs beziehen ihren Strom direkt über das USB-Kabel. Das Desk Drive begnügt sich damit aber nicht, daher wird ein externes 18-Watt-Hohlstecker-Netzteil mitgeliefert, was die Portabilität einschränkt. Laut SanDisk soll der Rückgriff auf die Hohlsteckerlösung Problemen im Alltag vorbeugen. Ob das bedeutet, dass die SSD unter Last mehr als die 15 Watt, die USB C liefern soll, abrufen wird?
Die besagte Samsung T5 Evo braucht kein zusätzliches Netzteil, ist aber mit maximal 460 MB/s auch deutlich langsamer.
Für Windows und macOS
Ab Werk ist die SSD im Dateisystem exFAT formatiert, wodurch eine Kompatibilität sowohl zu Windows als auch macOS gegeben ist. Für die Tests unter Windows hat die Redaktion wie bei anderen Laufwerken NTFS genutzt.
Käufer des Desk Drive können sich die Backup-Software Acronis True Image kostenlos herunterladen, wofür eine Registrierung nötig sein kann. Der Garantiezeitraum beträgt 3 Jahre.
Preise und Verfügbarkeit
Zu Preisen von rund 427 Euro (4 TB) und 780 Euro (8 TB) ist das SanDisk Desk Drive ab sofort direkt beim Hersteller erhältlich. Im freien Handel ist die Verfügbarkeit zur Stunde noch nicht gegeben, was sich aber zeitnah ändern sollte.
PCIe 5.0 vs. PCIe 3.0/4.0 und SATA im neuen Testsystem
Die Probanden müssen im Test gegen die High-End-Konkurrenz mit PCIe 5.0 wie die Crucial T705 (Test) und die Corsair MP700 Pro (Test) sowie die Flaggschiffe der PCIe-4.0-Generation in Form der WD_Black SN850X (Test) und der Samsung 990 Pro (Test) antreten. Auch ein Vergleich mit SSDs der langsameren Sorte auf Basis von PCIe 3.0 und SATA sowie mit externen Modellen wird gezogen.
Der Wechsel auf PCIe 5.0 seitens der SSDs machte auch einen Wechsel des Testsystems von ComputerBase nötig. Die Wahl fiel auf AMDs aktuelle AM5-Plattform mit einem B650E-Mainboard von Asus und dem mit 65 Watt TDP antretenden 12-Kern-Prozessor Ryzen 9 7900 (Test). Der primäre M.2-Slot des Mainboards erhält PCIe 5.0 x4 direkt über die CPU. Beim Betriebssystem fand ein Umstieg auf Windows 11 statt.
Nachfolgend werden die ab jetzt für SSD-Tests verwendete Hard- und Software aufgelistet.
- Windows 11 Pro 22H2 22621.1413
- AMD Ryzen 9 7900
- Asus B650E-F Strix Gaming Wifi
- AMD-Chipsatztreiber 5.02.19.2221
- GeForce RTX 2080 Ti mit GeForce-Treiber 531.29
- GeForce RTX 3080 Ti mit GeForce-Treiber 552.22 (Zusatztest Direct Storage)
- SoftPerfect RAMdisk 4.4
- Asus BIOS 1222
- RAM: DDR5-5200, 38-38-38-84
Die Angabe und die dauerhafte Verwendung der konkreten Version von Windows 11 sind entscheidend, denn Microsoft hat zuletzt verstärkt an der Datenträger-Leistung im Explorer gearbeitet. So erzielt die neue Plattform beim Kopieren aus der RAM-Disk auf eine sehr schnelle SSD über 6,0 GB/s, wo die alte Plattform mit denselben SSDs bei unter 2,5 GB/s an eine Grenze stieß. Auch das Kopieren auf der SSD ist mit dem neuen System und insbesondere dem aktuelleren Windows viel schneller. Die letzten inkrementellen Updates für Windows 11 22H2 brachten dabei noch mal einen deutlichen Schub gegenüber der ersten Hauptversion aus dem 4. Quartal 2022 – mit der lag das Limit im Explorer noch bei knapp unter 4,0 GB/s.
Testergebnisse und Benchmarks
Das Testmuster wurde für die nachfolgenden Tests, sofern nicht anders vermerkt, unter dem SSD-Kühler des Asus ROG Strix B650E-F Wifi mit darüber blasendem 120-mm-Lüfter getestet.
Schreibleistung (SLC-Modus)
Wie ausdauernd der SLC-Modus ausfällt, testet ComputerBase wie folgt: Eine komprimierte RAR-Datei mit 10 GB Größe wird aus einer RAM-Disk mit fortlaufender Nummer in der Dateibezeichnung so oft ohne Pause auf die leere Test-SSD geschrieben, bis die Kapazitätsgrenze erreicht ist (grün). Für jeden Kopiervorgang wird die erreichte Transferrate protokolliert. Direkt nach dem letzten Transfer werden 50 Prozent der erstellten Dateien gelöscht. Im Anschluss wird der SSD für die interne Speicherverwaltung eine halbe Stunde Ruhe gegönnt. Dann wird sie abermals mit den RAR-Dateien vollgeschrieben (gelb). Der Test soll die Abhängigkeit des SLC-Modus vom Füllgrad der SSD ermitteln bzw. aufzeigen, ob der einmal genutzte SLC-Modus sich nach Ruhephasen erholt.
- SanDisk Desk Drive 8 TB
- Samsung Portable SSD T5 8 TB
- Samsung Portable SSD T9 2 TB
- Crucial X10 Pro 2 TB, NTFS + TRIM
- Crucial X9 Pro 2 TB, NTFS + TRIM
Rund 2,2 TB und damit etwas über ein Viertel der Kapazität können anfangs mit etwa 750 MB/s geschrieben werden, weil die SSD nur jeweils 1 Bit an Information in die 4 Bit fassenden QLC-Zellen schreibt – und offensichtlich parallel schon Daten mit 4 Bit „konsolidiert“, denn sonst wären nur 2 von 8 TB im SLC-Modus möglich.
Nach 2,2 TB beginnen die Schwankungen stärker zu werden und die Schreibrate bricht nach knapp 3 TB massiv ein, sodass im schlimmsten Fall weniger als 200 MB/s zur Verfügung stehen.: Die SSD kommt mit dem Konsolidieren von 1-Bit-Daten in 4-Bit-Zellen nicht mehr hinterher, der SLC-Modus ist erschöpft.
Das dann anliegende Tempo schaffen aktuelle HDDs auch. Gegenüber der Samsung Portable SSD T5 mit 8 GB mit unter 400 MB/s im SLC-Modus und weit unter 100 MB/s liegt die Leistung zum Ende hin deutlich höher.
Wer die SSD in einem Zug vollschreibt, der ist mit der Samsung am Ende trotzdem besser dran, doch das solle nur in den seltensten Fällen relevant sein. Für den Fall, dass immer wieder größer Datenpakete geschrieben werden, hat das SanDisk Desk Drive dann sogar ein Ass im Ärmel, der sich schon angedeutet hat: Im Gegensatz zu vielen anderen QLC-SSDs, die einmal mit ein Bit beschriebene Zellen in diesem Zustand belassen, bevor sie (dann langsam) mit weiteren Bit beschrieben werden müssen, „konsolidiert“ dieses Laufwerk die Daten, wann immer sie Kapazität dafür frei hat und mit dem eingeschalteten PC verbunden ist – ist der PC aus oder nicht angeschlossen, findet dieser Prozess trotz externer Stromversorgung nicht statt.
Dass die SSD so vorgeht, erklärt zum einen die nach dem „Leistungsloch“ immer wieder kurzzeitig auftretende Erholung auf das Ausgangsniveau. Zum anderen zeigen es zusätzliche Messungen inklusive längeren Verschnaufpausen, nachdem viele Daten auf das Laufwerk geschrieben wurden.
Wer die SSD mit mehr Daten füllt, als leere Zellen im 1-Bit-SLC-Modus aufnehmen können, im Anschluss aber eine Schreibpause einlegt und den PC eingeschaltet lässt, wird je nach Länge dieser Pause im Anschluss wieder Zellen schnell mit nur 1 Bit beschreiben können – weil die SSD im Hintergrund die zuvor mit 1 Bit geschriebenen Informationen mit 4 Bit in Zellen zusammengetragen und dadurch wieder Speicherzellen freigeräumt hat. Das folgende Diagramm zeigt das deutlich:
Leseleistung
Zur Überprüfung der praktischen Leseleistung wird der Installationsordner des Spiels Shadow of the Tomb Raider (SotTR, 32 GB) auf das Testmuster kopiert und anschließend in die RAM-Disk gelesen. Das Gegenstück sollte in diesem Fall also erneut keinen Flaschenhals darstellen. Dies geschieht einmal mit völlig leerem Laufwerk und einmal praxisnah mit 80 Prozent Füllstand. Der Testlauf im leeren Zustand erfolgt 30 Minuten nach der Formatierung. Der Testlauf bei 80 Prozent wird auf dem zuerst zu 100 Prozent und dann ausgehend von 50 Prozent vollgeschriebenen Laufwerk durchgeführt, auf dem 20 Prozent gelöscht und dann 30 Minuten Pause eingelegt wurden.
Die 1.000 MB/s schafft das SanDisk Desk Drive nicht ganz im praktischen Lesetest. Mit 970 MB/s ordnet sie sich hinter der Crucial X9 Pro ein, ist aber erwartungsgemäß erheblich schneller als die Samsung T5 Evo.
Kopierleistung
Als Kopiertest (Lesen + Schreiben) hat die Redaktion einen 195 GB großen Steam-Ordner mit fünf installierten Spielen auf der SSD dupliziert. Dies geschieht einmal mit völlig leerem Laufwerk und einmal praxisnah mit 80 Prozent Füllstand. Der Testlauf im leeren Zustand erfolgt 30 Minuten nach der Formatierung. Der Testlauf bei 80 Prozent wird auf dem zuerst zu 100 Prozent und dann ausgehend von 50 Prozent vollgeschriebenen Laufwerk durchgeführt, auf dem 20 Prozent gelöscht und dann 30 Minuten Pause eingelegt wurden.
Das Kopieren liegt dem Desk Drive besser als den hier sehr schwachen Crucial-SSDs der externen Sorte, sodass der Neuling von SanDisk sogar auf Augenhöhe der Samsung T9 liegt. Bei hohem Füllstand können dann sogar einige interne Modelle geschlagen werden. Gleichzeitiges Lesen und Schreiben ist somit eine Stärke des Desk Drive.
Gaming-Leistung
Im ersten Teil wird fortan der DirectStorage-Benchmark (Avocados) stellvertretend für das Spiel Forspoken genutzt, da letzteres durch regelmäßige neue Versionen Probleme bei der Vergleichbarkeit machte. Im zweiten Teil wird der auf die Gaming-Leistung von Massenspeichern ausgerichtete 3DMark Storage verwendet.
In der BulkLoadDemo von Microsoft werden Spieldateien via DirectStorage von der SSD direkt zur Grafikkarte transportiert. Die Daten werden ohne Umweg über die CPU von der GeForce RTX 2080 Ti dekomprimiert, die sich allerdings inzwischen als Flaschenhals entpuppte und für eine Limitierung bei 20 GB/s sorgt. Daher führt die Redaktion die Tests neuerdings zusätzlich mit einer GeForce RTX 3080 Ti aus.
Fast doppelt so schnell wie die Samsung T5 Evo ist das Desk Drive im ersten Gaming-Test und kann auch knapp eine Crucial X6 schlagen. Das Maß der Dinge bei den externen bleibt hier die Crucial X10 Pro.
Im 3DMark Storage liefert dann das Desk Drive von SanDisk eine neue Bestmarke unter den externen SSDs ab. Mit 1.200 Punkten wird sogar die Crucial X10 Pro geschlagen.
Office-Leistung
Der Quick System Drive Benchmark des PCMark 10 soll leichtere Aufgaben im Alltag widerspiegeln. Das Szenario reicht vom Schreiben, Lesen und Duplizieren von Bilddateien über die Anwendung von Adobe Illustrator und Photoshop bis Microsoft Excel.
Die Benchmarks aus dem Hause UL liegen dem SanDisk Desk Drive besonders gut, denn auch im PCMark 10 liefert der Datenträger eine neue Bestmarke unter den externen Probanden.
Theoretische Leistung
Der CrystalDiskMark hat sich quasi zum Standard-Benchmark der Branche gemausert und dient auch den SSD-Herstellern zur Ermittlung der beworbenen Leistungswerte. Wenig praxisnah, wird der Test an dieser Stelle zur Überprüfung der theoretischen Spitzenleistung verwendet.
Die 1.000 MB/s, die SanDisk verspricht, werden im Benchmark gehalten und so in etwa das Niveau der Crucial X9 Pro geboten. Crucial X10 Pro und Samsung T9 sind mit doppelt so schneller Schnittstelle unerreichbar. Das gilt aber nicht für das wahlfreie Lesen (RND4K Q1T1), denn hier ist das SanDisk Desk Drive erneut Spitzenreiter unter den externen SSDs. Mit 40 MB/s wird dann sogar die interne SATA-SSD geschlagen.
Bei den Schreibtests überzeugt das Desk Drive wiederum nur beim sequenziellen Durchsatz von 1.000 MB/s, was sogar rund 10 Prozent über der Herstellerangabe liegt. Beim wahlfreien Schreiben mit einem ausstehenden Befehl (RND4K Q1T1) ist das Desk Drive wiederum letzter im Testfeld.
Leistungsaufnahme
Bei den Tests zog das SanDisk Desk Drive maximal 8 Watt aus der Steckdose. Das mitgelieferte Netzteil ist sogar auf bis zu 18 Watt ausgelegt. Da die meisten USB-C-Buchsen inzwischen bis zu 15 Watt bereitstellen, stellt sich die Frage, ob ein Netzteil zwingend nötig gewesen wäre. Denkbar ist, dass der Hersteller hier einfach auf Nummer sicher gehen wollte, um stets genügend Strom bereitstellen zu können. So lässt sich die SSD auch an schwachbrüstigen USB-Ports nutzen.
Eine Überraschung gab es anfänglich bei den Messungen im Leerlauf: Obwohl das Laufwerk frisch formatiert war und keine Daten enthielt, zeigte das Messgerät eine Leistungsaufnahme zwischen 5 Watt und 6 Watt an, ohne dass Daten übertragen wurden. Nach ca. einer Stunde Inaktivität belief sich die Leistungsaufnahme dann allerdings auf die zu erwartenden 1,x Watt.
Wird der PC und somit auch die SSD abgeschaltet, liegt die Leistungsaufnahme an der Steckdose bei rund 0,5 Watt. Das trifft auch dann zu, wenn die SSD zuvor im SLC-Modus geschrieben hat – sie schreibt 1 Bit zu 4 Bit also nicht bei ausgeschaltetem PC um, das externe Netzteil hilft hierbei nicht. Ohne das Netzteil wird die SSD nicht vom System erkannt.
Fazit
Das SanDisk Desk Drive bietet nicht nur sehr viel Speicherplatz, sondern arbeitet auch flott. Der maximale Durchsatz liegt zwar weit hinter den Modellen mit USB 3.2 Gen 2x2 wie der Crucial X10 Pro (Test) oder der Samsung T9 (Test), doch die langsame Samsung T5 Evo (Test) wird klar geschlagen. Da sich die Schreibraten auch nach dem initialen Ausschöpfen des SLC-Modus' immer wieder erholen, sofern der angeschlossen Host aktiv bleibt, sind auch große Transfers bei hohem Füllstand kein Problem. Wer noch mehr Leistung will, muss sich alternativ bei 4 TB großen TLC-SSDs umsehen, denn die mit dem Desk Drive schnell am Stück möglichen 2,2 TB fassen 2-TB-Laufwerke gar nicht.
Dass im Inneren durchaus potente SSD-Technik werkelt, zeigt sich beim wahlfreien Lesen mit dem besten Resultat unter den externen SSDs im Testfeld. Neue Bestmarken setzt das SanDisk Desk Drive auch im 3DMark Storage (Gaming) und im PCMark 10 (Office). Für die BulkLoadDemo als Messlatte für den Transfer von Spieldaten zur Grafikkarte sind die sequenziellen Leseraten wiederum eher schwach, aber fast doppelt so hoch wie bei der Samsung T5 Evo als direkter Gegenspieler in der Klasse mit 8 TB.
Unterm Strich stimmt die Leistung also. Ein Nachteil ist, dass das Desk Drive zum Betrieb zusätzlich ein Netzteil benötigt, das samt Anschlusskabel also stets mitgeführt werden muss und dessen Einsatz rein mit dem Blick auf die maximale Leistungsaufnahme nicht erklärt werden kann.
Beim stationären Einsatz wiegt dieser Umstand weniger schwer. Generell ist das Desk Drive aufgrund der Abmessungen und des Gewichts kein Massenspeicher für die Hosentasche. Die Leistungsaufnahme ist darüber hinaus nach Zugriffen für ca. eine Stunde mit 5,x Watt relativ hoch, erst danach wechselt das Laufwerk in einen niedrigeren Stromsparplan.
Die deutlich höhere Leistung gegenüber der Samsung T5 Evo bedingt allerdings einen gehörigen Aufpreis. Für die Samsung-SSD mit 8 TB werden aktuell rund 580 Euro oder umgerechnet 73 Euro pro Terabyte fällig. Das SanDisk Desk Drive mit 8 TB kostet hingegen gut 770 Euro oder 96 Euro pro Terabyte. Mit Hinblick auf die oftmals doppelt so hohe Leistung erscheint dies aber gerechtfertigt.
Sparfüchse mit hohem Speicherbedarf können eine weitere Alternative in Betracht ziehen: Die interne Samsung 870 QVO (Test) mit 8 TB für aktuell 520 Euro lässt sich in ein externes 2,5"-Gehäuse mit USB 3.2 Gen 2 (10 Gbit/s) einbauen, das es schon für unter 15 Euro gibt. Dann sollte die Leistung sogar knapp über der T5 Evo liegen. Das SanDisk Desk Drive ist aber eindeutig schneller. Eine potente M.2-SSD mit 8 TB in ein externes Gehäuse zu verfrachten, ist auch eine Möglichkeit, aber momentan eine noch kostspieligere Lösung.
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ComputerBase hat das Desk Drive von SanDisk unter NDA leihweise zum Testen erhalten. Eine Einflussnahme des Herstellers auf den Testbericht fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht. Die einzige Vorgabe war der frühestmögliche Veröffentlichungszeitpunkt.
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