Alan Wake 2: Night Springs im Test: Benchmarks (FHD, WQHD & UHD), Frametimes, VRAM und Schlussworte
2/2Das Testsystem und die Benchmark-Szene
Alle Benchmarks wurden auf einem AMD Ryzen 9 7950X3D (Test) durchgeführt, der mit den Standardeinstellungen betrieben wurde. Als Mainboard war das Asus ROG Crosshair X670E Hero (BIOS 1415) verbaut.
Die CPU wurde von einem Noctua NH-D15S mit zentral installiertem 140-mm-Lüfter gekühlt. 48 GB Speicher (G.Skill TridentZ Neo, 2 × 24 GB, DDR5-6000, CL36-36-36-72) standen dem Prozessor zur Verfügung. Windows 11 23H2 mit sämtlichen Updates und aktiviertem HVCI war auf einer NVMe-M.2-SSD mit PCIe 4.0 installiert. Dasselbe galt für das Spiel. Resizable BAR wurde auf unterstützten Grafikkarten sowohl bei AMD als auch bei Nvidia und Intel genutzt.
Treiberversion | Game Ready | |
---|---|---|
AMD Radeon | Adrenalin 24.5.1 | ✓ |
Nvidia GeForce | GeForce 555.99 | ✓ |
Intel Arc | 5590 | ✓ |
Die 20 Sekunden lange Testsequenz findet im ersten Kapitel „Number One Fan“ statt. Es wird die mit einer Schrotflinte ausgerüstete Diner-Kellnerin Rose Marigold gesteuert und auf der Suche nach Alan Wake gibt es einen Marsch durch ein Waldgebiet. Genau dort findet der Benchmark statt. Die Testszene ist fordernd für Night Springs, nicht aber sonderlich für das Hauptspiel – die eigentlich von ComputerBase genutzte Testsequenz von Alan Wake 2 weist noch mal spürbar geringere Frameraten auf.
Je nach Testreihe werden andere Grafikeinstellungen genutzt
Da Alan Wake 2 extreme Anforderungen an die GPU stellt, verwendet die Redaktion je nach Testszenario andere Qualitätseinstellungen. Die reinen Rasterizer-Tests werden unabhängig von der Auflösung mit DLSS bzw. FSR „Performance“ durchgeführt, während in Tests mit Ray- und Pathtracing das Upsampling auf „Balanced“ hochgeschraubt wird. Pathtracing-Tests auf GeForce-RTX-4000-Karten werden darüber hinaus optional zusätzlich mit DLSS Frame Generation durchgeführt.
Auflösung | Grafikdetails |
---|---|
1.920 × 1.080 | Hoch-Preset + Upsampling „Quality“ |
2.560 × 1.440 | Hoch-Preset + Upsampling „Quality“ |
3.840 × 2.160 | Hoch-Preset + Upsampling „Quality“ |
Bei Raytracing | RT Niedrig + Upsampling „Balanced“ RT „Hoch“ + Upsampling „Balanced“ (+ eventuell Frame Generation) |
Benchmarks in Full HD, WQHD und Ultra HD
Bei diesem Artikel handelt es sich nicht um einen wie auf ComputerBase üblichen ausführlichen Technik-Test, sondern nur um eine kurze Analyse. Entsprechend werden nicht nur weniger Themen als gewohnt abgehandelt, darüber hinaus werden vor allem deutlich weniger Grafikkarten getestet.
Bei den Rasterizer-Benchmarks gibt es in Alan Wake 2: Night Springs ein enges Duell zwischen AMDs und Nvidias aktueller GPU-Generation, das je nach Auflösung mal die Radeon RX 7900 XTX und mal die GeForce RTX 4080 Super gewinnt – schlussendlich gibt es damit ein Unentschieden, zumal die Unterschiede durchweg gering sind.
Auch im Duell GeForce RTX 4070 gegen die Radeon RX 7800 XT geht es eng zu, während die GeForce RTX 3080 etwas klarer einen Sieg gegenüber der Radeon RX 6800 XT einfährt. Im Zweikampf Radeon RX 6700 XT gegen GeForce RTX 3060 Ti ist es dann wieder knapper, während die Radeon RX 6650 XT ein zehnprozentiger Sieg gegen die GeForce RTX 3060 gelingt.
Weit ab vom Schuss ist dagegen Intels Arc A770. Die Arc-GPUs hatten zum Start von Alan Wake 2 ihre Schwierigkeiten, danach lief das Spiel durch einige Treiber-Updates aber besser auf den Intel-Grafikkarten. Mit dem neuesten Treiber und Alan Wake 2: Night Springs sind die Probleme jedoch größer denn je, denn bereits in Full HD ruckelt es mit der Arc A770 unspielbar vor sich her. Auffällig ist, dass je nach Szene die Framerate deutlich mehr als bei den Radeon- und den GeForce-Karten schwankt. Vermutlich gibt es ein neues Treiberproblem.
Benchmarks in Full HD, WQHD und Ultra HD mit Raytracing
Bei diesem Artikel handelt es sich nicht um einen wie auf ComputerBase üblichen ausführlichen Technik-Test, sondern nur um eine kurze Analyse. Entsprechend werden nicht nur weniger Themen als gewohnt abgehandelt, darüber hinaus werden vor allem deutlich weniger Grafikkarten getestet.
Mit der direkten Raytracing-Beleuchtung sinkt die Performance auf allen Grafikkarten deutlich ab, auch wenn Upsampling auf „Balanced“ statt „Quality“ eingestellt ist. GeForce-Grafikkarten liegen dann durchweg wie gewohnt klar vor der Radeon-Konkurrenz. So ist die GeForce RTX 4080 Super in Ultra HD 41 Prozent schneller als die AMD Radeon RX 7900 XTX. Aber immerhin: Seit dem Erscheinen des Games wurde die RT-Performance auf AMD-Grafikkarten spürbar verbessert, sodass sie nun mit nicht ungewohnten Abständen arbeiten.
Neue GPU-Architekturen schmecken Alan Wake 2: Night Springs dabei besonders gut, wenn Raytracing genutzt wird. So ist die GeForce RTX 4070 bei Rasterizer-Grafik in WQHD 6 Prozent langsamer als die GeForce RTX 3080, mit der Einstellung RT „Niedrig“ sind beide Modelle gleich schnell. Im Hause AMD sind die Unterschiede noch größer. Mit Rasterizer-Optik ist die Radeon RX 7800 XT 7 Prozent performanter als die Radeon RX 6800 XT, mit Raytracing sind es dann gleich 26 Prozent.
Benchmarks in Full HD, WQHD und Ultra HD mit Pathtracing
Bei diesem Artikel handelt es sich nicht um einen wie auf ComputerBase üblichen ausführlichen Technik-Test, sondern nur um eine kurze Analyse. Entsprechend werden nicht nur weniger Themen als gewohnt abgehandelt, darüber hinaus werden vor allem deutlich weniger Grafikkarten getestet.
Mit Pathtracing sind dann nur noch die GeForce-RTX-4000-Grafikkarten schnell genug. So liefert die GeForce RTX 3080 in Full HD gerade noch 40 FPS in Alan Wake 2: Night Springs, wodurch das Ganze wenig Spaß macht. Und mit einer GeForce RTX 3090 Ti wollen wohl auch nur die wenigsten in Full HD spielen. Noch schlimmer schaut es mit AMD-Grafikkarten aus, denn selbst die Radeon RX 7900 XTX kommt in Full HD auf lächerliche 31,5 FPS. Da bringt es auch nichts, wenn RDNA 3 deutlich flotter als RDNA 2 arbeitet, denn die Radeon RX 7800 XT ist dann satte 33 Prozent schneller als die Radeon RX 6800 XT.
Doch auch Lovelace ist performanter als Ampere in dieser Disziplin. Die GeForce RTX 4070 ist 17 Prozent schneller als die GeForce RTX 3080, zumal Frame Generation Pathtracing in neue höhen hebt. Mit knapp über 80 FPS fühlt sich RT „Hoch“ auf einer GeForce RTX 4070 in Full HD deutlich besser an als 47 FPS ohne Frame Generation. Frame Generation ermöglicht zudem das Spielen mit Pathtracing auf einer GeForce RTX 4080 Super in WQHD und Ultra HD, obschon das Spielerlebnis in Ultra HD nicht mehr als „okay“ ist. Leider ist der durch Frame Generation erzeugte Lag deutlich spürbar. Die gemessenen 63 FPS fühlen sich klar schlechter an, was bei einer Render-Framerate von nicht ganz 40 FPS natürlich nicht verwundert.
Das ist dann auch der Grund, warum Frame Generation selbst in dem wegen der trägen Steuerung genügsamen Alan Wake 2: Night Springs nicht immer ausreicht. 56 FPS auf einer GeForce RTX 4070 in WQHD hören sich toll an, mit einer Render-Framerate von geringen 35 FPS ist das Spielgefühl allerdings einfach schlecht. Da bringt es nichts, dass das Game ziemlich flüssig aussieht, da es sich einfach völlig unrund anfühlt.
Das Framepacing hinterlässt einen ordentlichen Eindruck
Beim Framepacing gibt es in Alan Wake 2: Night Springs wenig zu meckern. Sowohl die GeForce RTX 4080 Super als auch die Radeon RX 7900 XTX zeigen bei klassischer Rasterizer- und bei Raytracing-Optik eine ziemlich gleichmäßige Ausgabe der einzelnen Bilder. Zwar gibt es in der Testsequenz auf allen Grafikkarten immer mal wieder etwas größere Abstände zwischen den einzelnen Bildern, doch lassen sie sich in der Praxis selbst bei geringeren Frameraten nicht spüren oder sehen. Hier ist es von Vorteil, dass das Spiel generell eine träge Steuerung hat, die kleinere Unregelmäßigkeiten bei den Frametimes problemlos verschluckt.
Im Übrigen gibt es im Spiel keine Traversal- oder Shader-Kompilierungs-Ruckler. Shader-Compiling wird unter anderem beim Laden eines Level-Abschnittes kurzzeitig durchgeführt, dauert aber nur wenige Sekunden an. Vermutlich ist dies in Verbindung mit einer Echtzeit-Kompilierung während des Spielens ausreichend, um Haker zu vermeiden.
Der VRAM-Hunger ist gering
Alan Wake 2: Night Springs hat keine allzu aufwendigen Texturen und der VRAM-Hunger hält sich dementsprechend zurück. 10 GB sind sogar in Ultra HD in Verbindung mit Upsampling noch genug, solange reine Rasterizer-Grafik genutzt wird. In niedrigen Auflösungen wie Full HD sollte es auch mit 8 GB keine Probleme geben. Wird Raytracing hinzugeschaltet, sollte die Grafikkarte besser über mindestens 12 GB verfügen. In hohen Auflösungen wie Ultra HD können 16 GB nicht schaden. Kurzfristig zeigen sich 12 GB dafür noch ausreichend, doch könnte sich das bei längerer Spielzeit ändern.
Schlussworte
Alan Wake 2: Night Springs lässt sich im Epic Store für 20 Euro in Form des Upgrades auf die Deluxe-Version des Spiels kaufen. Interessenten muss dabei klar sein, dass Night Springs allein mit Blick auf den Umfang bei weitem keine 20 Euro wert ist, es also auch der ebenfalls im Preis enthaltene zweite DLC richten muss. Ob dies passieren wird, ist aber noch völlig unklar.
Technisch kann Alan Wake 2: Night Springs wie schon das Hauptspiel durch seine tolle Beleuchtung punkten, die vor allem bei der für das Spiel immens wichtigen Atmosphäre von Belang ist. Hier spielt Pathtracing eine große Rolle, denn dadurch erreicht das Spiel die „Königsklasse der Beleuchtung“ und dementsprechend gibt es keinen anderen Titel, der diesbezüglich mithalten kann. Zugleich sehen andere Games in anderen Disziplinen allerdings schlicht besser aus. Alan Wake 2 und Night Springs sind nach wie vor hübsch und bieten viel fürs Auge, eine Grafikreferenz sollte man jedoch nicht erwarten.
Pathtracing ist mit Frame Generation RTX-4000-only
Wenig verwunderlich sind die Anforderungen an die Grafikkarte sowohl mit als auch ohne Pathtracing sehr hoch. Pathtracing ist zum Beispiel ein reines „GeForce-RTX-4000-Feature“, bei dem selbst bei Nvidias schnellsten GPUs alle Features (DLSS Super Resolution sowie Frame Generation) verwendet werden müssen, um auf spielbare Frameraten zu kommen. GeForce RTX 3000 und Radeon RX 7000 sind zu langsam dafür, hier ist die „klassische“ Raytracing-Optik das maximal Mögliche.
Auch bei normalem Raytracing sind Nvidias aktuelle Produkte deutlich schneller als die Radeon-Pendants. Letztere sind seit einem Spiel-Update aber deutlich zügiger unterwegs als zum Launch und platzieren sich nun dort, wo man es vermuten könnte. Die aktuelle Generation mit RDNA 3 zeigt sich dem Vorgänger mit RDNA 2 dabei klar überlegen.
Mit reiner Rasterizer-Optik gibt es ein knappes Duell zwischen GeForce und Radeon ohne einen klaren Gewinner. Ein klarer Verlierer ist dagegen Intel Arc mit dem neuesten Treiber. Die Kombination ergibt eine Ruckelorgie in Alan Wake 2: Night Springs. Auch zum Launch gab es Probleme mit der Kombination, die Performance war allerdings schon mal besser.
Die PC-Version ist besser, aber noch nicht perfekt
Alan Wake 2: Night Springs lief abseits der Probleme mit Intel Arc völlig problemlos im Test, was aufgrund der Reife des Hauptspiels auch nicht verwundert. Remedy hat die Technik seit dem Erscheinen des Spiels in mehreren Disziplinen spürbar verbessert, was sich positiv bemerkbar macht. Negativ ist jedoch, dass es in dem Titel kein FSR 3 Frame Generation gibt, was aufgrund der hohen Anforderungen hilfreich sein könnte. Hier sollte von einem AAA-Studio wie Remedy bei einem immer noch aktuellen Titel mehr geliefert werden.
ComputerBase hat Alan Wake 2: Night Springs von Nvidia zum Testen erhalten. Eine Einflussnahme des Unternehmens auf den Testbericht fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht. Es gab kein NDA.
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