Anker Solix Solarbank 2 Pro im Test: Balkonkraftwerk-Speicher mit Smart Meter und 4 MPPT
Mit der Solarbank 2 Pro liefert Anker einen stapelbaren, 1,6 kWh starken LiFePO4-Akku samt integriertem Wechselrichter mit 4 MPPT für Solarmodule mit bis zu 2.400 W Leistung, Off-Grid-Steckdose und smartem Energiemessgerät für die dynamische Anpassung der Ausgangsleistung. Leistung, Verarbeitung und Funktionen sind hervorragend.
Mit der Solarbank 2 Pro testet ComputerBase das neue Flaggschiff aus Ankers Akkuserie für Balkonkraftwerke. Es integriert nicht nur den Wechselrichter direkt in das 1,6 kWh starke Batterie-Gehäuse integriert, sondern bietet mit vier MPPT für bis zu 2.400 Watt Eingangsleistung, einer Schuko-Steckdose und der über ein smartes Energiemessgerät an den Stromzähler gekoppelten Leistungssteuerung deutlich mehr als noch die Anker Solix Solarbank E1600 (Test) aus dem letzten Jahr. Mit bis zu fünf Zusatzbatterien lässt sich die Kapazität des 1,6 kWh starken LiFePO4-Akkus auf bis zu 9,6 kWh erweitern, einfach indem die LiFePO4-Akkus aufeinandergestapelt werden – Anschlüsse an der Ober- und Unterseite sorgen für eine Verbindung ohne Kabel.
Die neue Generation der Anker Solix Solarbank ist auf der Anker-Website*, bei Amazon* und im Handel erhältlich. Die unverbindliche Preisempfehlung der Solarbank 2 Pro beträgt 1.199 Euro. Eine Erweiterungsbatterie, die die Kapazität um 1,6 kWh erhöht, kostet 699 Euro. Die Anker-Website liefert eine Übersicht über alle verfügbaren Bundles* und auch im Anker-Store bei Amazon* finden sich Angebote.
Mit der Solarbank 2 Plus hat der Hersteller ein etwas günstigeres Modell im Angebot, das für 1.099 Euro (UVP) auf zwei MPPT verzichtet – also noch zwei MPPT für insgesamt bis zu 1.200 Watt bietet. Die zusätzliche Steckdose fehlt ebenfalls.
Für Käufer der ersten Generation hat Anker zudem angekündigt, dass ein kostenloses Update im 4. Quartal 2024 die erste Solarbank E1600 in einen zusätzlichen Speicher für die Solarbank 2 umwandelt. Details, wie dies umgesetzt werden soll, fehlen bislang aber noch.
ComputerBase testet die Solarbank 2 Pro mit einer Zusatzbatterie und insgesamt vier RS40P-Solarmodulen (Test) von Anker Solix, die jeweils eine Leistung von 445 Watt Peak liefern. Das gesamte System kann so bis zu 1.780 Watt Peak Solarenergie produzieren, die wahlweise mit voller oder teilweiser Leistung in den Akku oder mit bis zu 800 Watt ins Stromnetz des Haushalts eingespeist werden können. Das Set entspricht so bereits den neuen Regelungen für Balkonkraftwerke aus dem Solarpaket I, die mit bis zu 800 statt vormals 600 Watt einspeisen und eine Gesamtmodulleistung von bis zu 2.000 Watt Peak aufweisen dürfen.
All-in-One-System mit viel Leistung
Die Anker Solix Solarbank 2 Pro ist das erste echte All-in-One-System im Test. Denn auch wenn Zendure mit der AIO 2400 (Test) ein solches bewirbt, ist der Wechselrichter weiterhin nicht Teil des Pakets gewesen. Bei Anker ist dies anders und der Mikrowechselrichter für das Balkonkraftwerk ist direkt mit dem Akku zusammen in ein Gehäuse integriert. Als Kunde kauft man nur noch die Solarbank 2 Pro und Solarmodule, also keinen zusätzlichen Wechselrichter mehr. Gedanken darüber, wo man ihn in der Nähe unterbringt, muss man sich somit nicht mehr machen.
Die Solarmodule werden direkt mit der Solarbank 2 Plus und diese wiederum über einen Schuko-Stecker mit einer Steckdose verbunden. Während Anker bei den bisherigen Wechselrichtern auf Modelle anderer Hersteller zurückgegriffen hat, soll es sich bei dem integrierten Wechselrichter um eine Eigenentwicklung handeln. Durch die Integration soll auch die Abstimmung optimiert und der Energieverlust reduziert worden sein.
Modernes Design
Beim Design der Solarbank 2 Pro – das mit dem breiten blauen LED-Streifen in der schwarzen Leiste etwas an Roboter, Knight Rider und Blitzer erinnert – hat Anker im Vergleich zur Solarbank E1600 (Test) ebenfalls Verbesserungen vorgenommen. Mehr Technik bedeutet so nicht mehr Platzbedarf, sondern die Solarbank 2 Pro bleibt angenehm kompakt. Bei einem Gewicht von rund 25 kg ist sie 420 × 232 × 240 mm groß und somit trotz nunmehr integriertem Mikrowechselrichter genauso groß wie die Solarbank 1. Das stabile und hervorragend verarbeitete Aluminiumgehäuse gibt keinerlei Grund zur Kritik. Die Zusatzbatterien fügen sich sehr gut an die Basiseinheit, die Spaltmaße sind gering und die Kontakte greifen problemlos ineinander.
4 MPPT für 2.400 Watt & 800 Watt Ausgangsleistung
Die Solarbank 2 Pro bietet wie erwähnt vier MPPT, die auch alle einzeln über MC4-Anschlüsse mit je einem Solarmodul verbunden werden können. Die MC4-Anschlüsse hat Anker deutlich besser als bei der ersten Solarbank E1600 platziert. Die leicht versetzte, gedrehte Anordnung an der linken Seite der Solarbank 2 Pro führt dazu, dass man die Stecker sehr viel einfacher wieder lösen kann, sollte dies notwendig sein. Ein entsprechendes Werkzeug liefert der Hersteller mit. Auch wenn der Wechselrichter integriert ist, sind es somit immer noch insgesamt acht Kabel, die von der Solarbank 2 Pro zu den Solarmodulen führen.
Die Ausgangsleistung lässt sich dem neuen Gesetz entsprechend schon jetzt in der App auf bis zu 800 Watt einstellen, ohne dass es hierfür eines Updates bedarf.
Vier verschiedene Solarmodule nutzen
Da die Solarbank 2 Pro über vier einzelne MPP-Tracker verfügt und an jeden Eingang ein Solarmodul angeschlossen und unabhängig von den anderen drei Modulen gesteuert werden kann, ist es auch kein Problem, vier verschiedene oder je zwei gleiche Solarmodule zu nutzen. Wer also bereits zwei Solarmodule hat, die beispielsweise jeweils 300 Watt liefern, kann nun problemlos noch zwei 400-Watt-Module nachkaufen und alle vier an der Solarbank 2 Pro betreiben, ohne dass es Probleme oder Ineffizienzen gibt, die bei einem oder zwei MPPT auftreten würden. Leistungsverluste treten durch den Einsatz unterschiedlicher Module nicht auf.
LiFePO4-Akku mit 1,6 kWh
Anker hält mit der zweiten Generation der Solarbank an einer Kapazität von 1,6 kWh fest. Beim Akku wird erneut auf die LiFePO4-Technologie gesetzt, wobei der Hersteller eine Restkapazität von mindestens 80 Prozent nach 6.000 Ladezyklen verspricht und eine Garantie von zehn Jahren gewährt. Wie erwähnt, bietet auch jede Zusatzbatterie 1,6 kWh, so dass sich insgesamt 9,6 kWh Kapazität mit dem System von Anker Solix erreichen lassen – manch ausgewachsene PV-Anlage bietet nicht mehr.
In der Anker-App kann eingestellt werden, dass der Akku nicht vollständig entladen werden soll, wobei zwischen 5 und 10 Prozent reservierter Leistung gewählt werden kann. Anker empfiehlt 10 Prozent als Schutzfunktion für den Akku, damit dieser auch bei längeren Phasen ohne neue Solarenergie nicht tiefenentladen wird. Gerade im Winter ist dies sinnvoll, im Sommer kann für mehr Energie aber auf 5 Prozent gewechselt werden.
Mit Heizung für den Winter und IP65
Die Solarbank 2 Pro ist gegen Staub und Wasser nach IP65 geschützt, kann also im Freien betrieben werden. ComputerBase hat sie während des Tests bewusst ungeschützt Wind und Wetter ausgesetzt, ohne dass ihre Funktion hiervon beeinträchtigt war. Im Freien kann sie sogar das ganze Jahr verweilen, denn ihre Betriebstemperatur liegt zwischen -20 und +55 °C. Neu ist nämlich, dass die Solarbank 2 Pro über eine integrierte Heizung verfügt, damit der Akku auch im Winter genutzt und geladen werden kann. Die erste Sonnenenergie an einem kalten Wintertag mit Temperaturen unter 0 °C wird dann zum Aufheizen der Batterie genutzt.
Anker Solix Solarbank 2 Pro | Zendure AIO 2400 | Anker Solix Solarbank E1600 | EcoFlow PowerStream mit 2 kWh starker LFP-Batterie | |
---|---|---|---|---|
Unverbindliche Preisempfehlung | 1.199 Euro | 1.343,70 Euro | 1.199 Euro | 1.099 Euro |
Kapazität des Akkus | 1.600 Wh | 2.400 Wh | 1.600 Wh | 2.048 Wh |
Kapazität erweiterbar | Ja | Nein | ||
Akkutechnik | LiFePO4 | |||
Ladezyklen bis 80 % Kapazität | 6.000 | 3.000 (6.000 bis 70 %) | 6.000 | 3.000 |
Aufbau | Stationärer Akku | Wechselrichter + Stationärer Akku | ||
Akku als Powerstation einsetzbar | Eingeschränkt, 1.000-W-Steckdose | Nein | ||
Zusätzlicher Wechselrichter erforderlich | Nein | Ja | Nein | |
Solar-Eingangsleistung | 2.400 Watt (max. 3.250 Watt) |
1.200 Watt (max. 1.560 Watt) |
800 Watt | |
Laststeuerung | Zeitpläne, Anker Smart Meter | Zeitpläne, Smart-Plugs, Shelly-Energiezähler | Zeitpläne | Smart-Plugs, Shelly-Energiezähler, fixer Leistungsbedarf |
IP-Zertifizierung | IP65 | IP68 (Wechselrichter), IP54 (BP2000) | ||
Funkanbindung | Wi-Fi und Bluetooth |
AC-Ausgang für Geräte bis 1.000 Watt
Die Solarbank 2 Pro verfügt über eine Schuko-Steckdose unter einer Klappe, die vor Regen schützt. Auf diese Weise kann direkt an den Akku ein Gerät angeschlossen werden, das bis zu 1.000 Watt verbrauchen darf. Dies ist nicht nur im Fall eines Stromausfalls hilfreich, sondern so hat man im Freien an der Solarbank auch eine Steckdose zur Verfügung, falls das Balkonkraftwerk die einzige Steckdose im Außenbereich belegt. Man muss die Solarbank 2 Pro also nicht immer herausziehen und die Einspeisung stoppen, wenn man beispielsweise auf dem Balkon ein anderes elektrisches Gerät benutzen möchte, das eine Steckdose braucht. Bis zu 1.000 Watt lassen sich über diese Steckdose jederzeit zusätzlich entnehmen, ohne den Betrieb des Balkonkraftwerks zu beeinflussen.
Steckdose ist kein AC-Eingang zum Aufladen
Diese Steckdose an der Solarbank 2 Pro ist aber kein AC-Eingang, sie kann hierüber also nicht aufgeladen werden. Dies wäre ein interessantes Szenario, wenn man über einen dynamischen Stromtarif verfügt, bei dem die Stromkosten je kWh mitunter sogar negativ werden. Diese Phasen hätte man sonst nutzen können, um die Solarbank 2 Pro über eine Steckdose aufzuladen und die Energie später zu verbrauchen, wenn der Strompreis höher ist. Mit dem PowerStream-System von EcoFlow und einer Powerstation als Akku (Test) lässt sich dies nämlich umsetzen.
Stapelbare Zusatzbatterien verbinden
Für das Verbinden der einzelnen Zusatzbatterien untereinander und mit der Solarbank 2 Pro werden keine Kabel benötigt, sondern jede Zusatzbatterie verfügt über feste Steckverbindungen an der Ober- und Unterseite, die durch Gummikappen gegen Feuchtigkeit geschützt sind. Werden sie entfernt, lassen sich die Akkus und die Solarbank 2 Pro einfach passgenau aufeinanderstellen und die Verbindung der Kontakte ist sofort hergestellt. Einer Konfiguration durch den Nutzer bedarf es auch nicht, denn das System erkennt sofort, ob und wie viele Zusatzakkus verbunden sind. Bis zu fünf Zusatzbatterien lassen sich so zu einem Turm aufstellen und zur Sicherheit über mitgelieferte Winkel an der Wand befestigen. Jede Zusatzbatterie hat wie die Solarbank 2 Pro eine Kapazität von 1,6 kWh. Die Zusatzbatterien sind rund 2 cm flacher als die Solarbank 2 Pro und haben keine zusätzlichen Anschlüsse, LEDs oder Tasten.
Wie viele Akkus sind sinnvoll?
Wie viele Akkus tatsächlich sinnvoll sind, kann nicht pauschal beantwortet werden. Dies hängt vor allem davon ab, wie viel Energie wann im Haushalt verbraucht wird, wie leistungsfähig die Solarmodule sind und wie optimal die Ausrichtung erfolgen kann. Ist tagsüber niemand zuhause, so dass die meiste Energie ohne Zusatzakku schon früh ins Stromnetz eingespeist statt selbst verbraucht wird, ist mindestens ein Zusatzakku sinnvoll, eher jedoch zwei.
Im Test wurde die Solarbank 2 Pro mit einer Zusatzbatterie genutzt, was einen Akku mit 3,2 kWh ergibt. Im Mai führte dies dazu, dass die Batterien an sonnigen Tagen mittags bereits voll aufgeladen waren. Sobald dies der Fall ist, reduziert das PV-System die Leistung auf 800 Watt ( auch wenn von den Solarmodulen noch weit über 1.000 Watt bereitgestellt werden könnten) und leitet diese 800 Watt vollständig in den Haushalt durch am Akku vorbei. Was der Haushalt dann nicht selbst verbraucht, wird unvergütet in das Stromnetz eingespeist.
Wechselt das Wetter oder wird es dunkel, fällt die eingespeiste Leistung. Sobald die über die Solarmodule bereitgestellte Leistung nicht mehr ausreicht, um den Bedarf des Haushalts zu versorgen, schaltet sich der Akku dazu und wird entleert. Im Test führte dieses Verhalten dazu, dass der Akku gegen 2 Uhr nachts leer war und sämtliche Energie ab dann bis in die Morgenstunden aus dem Stromnetz bezogen werden musste. Bis um 2 Uhr nachts hat er jedoch die Energieversorgung des Haushalts bis 800 Watt sichergestellt, wobei insbesondere beim Kochen oder Waschen mehr Leistung nötig ist und diese zusätzlich aus dem Stromnetz bezogen werden musste.
Wie viel Energie wird vom Balkonkraftwerk tatsächlich produziert?
Im Test ließen sich im Mai mit vier Solarmodulen mit einer Gesamtleistung von 1.780 Watt Peak und Südausrichtung mit einem Winkel von 30 Grad in der Regel 7 bis 8 kWh Energie produzieren, wobei kein Tag durchgängig sonnig war. Eine Spitzenleistung von über 1.700 Watt erreichte das System so immer nur kurz. Der beste Tag lag bei über 9 kWh.
Im Zeitraum von November bis März, wenn nicht nur das Wetter schlechter ist, sondern auch die Sonne kürzer scheint, sollten sich so noch 3 kWh täglich produzieren lassen, wobei der Neigungswinkel der Module bestenfalls etwas steiler angepasst wird.
Wie lange dauert die Amortisation der Solarbank 2 Pro?
Anker selbst nennt eine Ersparnis von über 900 Euro pro Jahr, wenn man eine Solarbank 2 Pro mit vier 500-W-Modulen, drei Erweiterungsakkus und Smart Meter koppelt. Das ist eine sehr optimistische Rechnung, die sich in der Realität nicht erreichen lässt.
Bei der getesteten Konstellation mit Solarbank 2 Pro, einer Zusatzbatterie und 1.780 Wp Modulleistung sind knapp 2.000 produzierte kWh pro Jahr realistisch, wovon mit 3,2-kWh-Akku knapp 1.800 kWh selbst genutzt werden können (90 % Eigenverbrauchsquote), so dass sich bei einem Strompreis von 32 Cent eine Ersparnis von rund 575 Euro pro Jahr ergibt.
Dem gegenüber stehen Anschaffungskosten für das System und die Bodenhalterungen in Höhe von 3.434 Euro bzw. derzeit 2.899 Euro mit Rabatt. Nach fünf bis sechs Jahren hat sich das System somit amortisiert. Bei schlechterer Ausrichtung und höherem Neigungswinkel ist die produzierte Leistung mitunter aber deutlich geringer, so dass sich auch schnell zehn Jahre ergeben können.
Wem die (schnelle) Wirtschaftlichkeit der eigenen Anlage wichtig ist, der sollte für den eigenen Standort, die Ausrichtung und den Neigungswinkel einen Solarrechner heranziehen, um berechnen zu lassen, wie viel Energie im Jahr voraussichtlich produziert wird, und sich dann überlegen, welche Kombination am sinnvollsten ist.
Leistung mit Smart Meter an Verbrauch koppeln
Den optimalen Eigenverbrauch erreicht man in Verbindung mit dem neuen smarten Energiemessgerät Solix Smart Meter von Anker, das für 99 Euro erhältlich ist. Durch das Smart Meter wird die Ausgangsleistung der Solarbank 2 Pro in Echtzeit an den tatsächlichen Verbrauch des Haushalts angepasst. Dieses sollte von einem Elektroinstallateur im Verteilerkasten (Sicherungskasten) installiert werden und wird genauso montiert wie etwa ein Shelly 3EM. Es muss folglich jede Phase des Haushalts mit dem Smart Meter verbunden und um jede Hauptphase eine Induktionsklemme gelegt werden. Wer keine Erfahrung und Ahnung von elektrischen Installationen hat, sollte hier nicht selbst Hand anlegen, da bei unsachgemäßer Ausführung Lebensgefahr besteht. Während Zendure und neuerdings auch EcoFlow mit Shelly kooperieren, hält Anker vorerst nur die eigene Lösung bereit, möchte aber ebenfalls noch Shelly unterstützen.
Das neue Smart Meter ist nur mit der zweiten Generation der Solarbank kompatibel. Eine Kompatibilität mit der ersten ließ sich laut Anker zumindest bisher nicht umsetzen.
Theoretisch lässt sich das Smart Meter auch nur mit einer oder zwei Phasen nutzen, indem lediglich eine oder zwei Induktionsklemmen verwendet werden.
Solix Smart Meter mit der Solix Solarbank 2 Pro verbinden
Das Smart Meter wird nicht direkt mit der Solarbank 2 Pro verbunden. Ein räumlicher Abstand zwischen Solarbank und Smart Meter ist somit unerheblich, solange beide mit demselben WLAN verbunden sind. Die Kommunikation zwischen Wechselrichter samt Akku und Smart Meter erfolgt über WLAN. Da der Verteilerkasten mitunter WLAN-Signale gut abzuschirmen vermag, legt Anker als Alternative zur kleinen, direkt am Gerät befestigten Antenne eine kabelgebundene Antenne bei, die man aus dem Schaltkasten führen und magnetisch an ihm befestigen kann.
Im Test tauchte jeden Tag mindestens ein Mal die Meldung in der Anker-App auf, dass das Smart Meter die Verbindung verloren habe und nicht mehr für die Regelung der Einspeisung herangezogen werde, sondern stattdessen die starre Einspeisung gemäß festgelegtem Plan erfolge. Beim sofortigen Öffnen der App war dieses Problem aber schon nicht mehr vorhanden, das Smart Meter erreichbar und die Anpassung der Einspeiseleistung erfolgte automatisch – die Unterbrechung war also nur sehr kurz und sofort wieder behoben. Dieses Verhalten trat sowohl bei Nutzung der kleinen Antenne als auch der außerhalb des Verteilerkastens angebrachten Stabantenne mit Verlängerung auf. Der Router war dabei nur circa 3 m entfernt platziert. Lediglich ein Mal verlor das Smart Meter tatsächlich vollständig die Verbindung und stellte sie auch nicht mehr alleine her. Erst das Löschen des Smart Meters in der Anker-App und ein erneutes Hinzufügen lösten das Verbindungsproblem.
Anker gibt an, dass die Abweichung zwischen gemessenem und tatsächlichem Verbrauch des Haushalts bei weniger als 10 Watt liegen soll. Die Anpassung der Ausgangsleistung der Solarbank 2 erfolgt laut Hersteller innerhalb von 3 Sekunden. Beides kann im Test bestätigt werden. Der vom Smart Meter ermittelte Wert stimmte fast immer exakt mit dem eines Shelly 3EM überein. Allerdings dauert es stets rund 2 Sekunden, bis eine Verbrauchsänderung vom System erfasst und von der Solarbank 2 Pro umgesetzt wird. Der Shelly 3EM meldet diese Änderung lokal in der App etwas schneller, allerdings ist hierdurch noch keine Anpassung auf Seiten eines Balkonkraftwerks erfolgt. Kurzfristige Lastspitzen und schnelle Schwankungen werden so zwar nicht unmittelbar abgefangen, aber der Eigenverbrauch der produzierten Solarenergie in jedem Fall deutlich optimiert. Auch die Grundlast wird so fortwährend gemessen und die eingespeiste Leistung angepasst, statt einen festen Wert, der die Grundlast möglichst genau trifft, wählen zu müssen.
Integration der Solarbank 2 Pro in Home Assistant
Die Anker Solix Integration for Home Assistant, mit der unter anderem die erste Solarbank E1600 über die Anker-Cloud in Home Assistant integriert werden kann, unterstützt zum Testzeitpunkt die Solarbank 2 Pro nicht. Der Entwickler hat nach eigenen Angaben auch keine Pläne, eine Unterstützung zu implementieren.
Fazit
Mit der Solarbank 2 Pro liefert Anker ein zugleich leistungsfähiges und einfach in Betrieb zu nehmendes All-in-One-System für Balkonkraftwerke. Die Solarbank 2 Pro wird einfach mit bis zu vier Solarmodulen verbunden, in der App verknüpft und entweder über feste Pläne für die Leistung und Uhrzeit oder via Solix Smart Meter dynamisch an den Stromverbrauch des Haushalts gekoppelt. Das smarte Energiemessgerät ist zwar nicht ganz so einfach im Verteilerkasten anzuschließen und die Arbeit sollte von einer Fachkraft vorgenommen werden, die Kopplung der Ausgangsleistung der Solarbank 2 Pro an den Bedarf des Haushalts in Echtzeit ist allerdings ein hoher Mehrwert, der nach Möglichkeit genutzt werden sollte. Der Eigenverbrauch wird erhöht und deutlich weniger Energie aus dem teuren Akku verschenkt. Wenn Anker seinen Kunden hier wie geplant noch die Option gibt, auch auf Smart Meter von Shelly zurückzugreifen, wie es die PV-Systeme von Zendure und jüngst auch EcoFlow bereits können, sollten alle zufriedengestellt sein.
Nicht verwechselt werden darf die Optimierung des Eigenverbrauchs durch das Smart Meter mit einer Autarkie. Diese lässt sich in der Praxis durch die Begrenzung der Einspeiseleistung ins Hausnetz von 800 Watt nicht erreichen, da zu Stoßzeiten etwa beim Kochen deutlich mehr Leistung benötigt wird. Sofern die Solarbank 2 Pro noch Energie im Akku hat, leistet sie die maximal möglichen 800 Watt, der Rest wird jedoch in jedem Fall aus dem Stromnetz bezogen. Auch ein Inselbetrieb ist mit der Anlage nicht möglich, da in Deutschland nicht zulässig – der integrierte Wechselrichter muss sich immer mit dem Hausnetz synchronisieren, um Energie abgeben zu dürfen und sonst (etwa bei einem Stromausfall) unverzüglich abschalten.
Im Vergleich zur ersten Solarbank hat Anker sich die Rückmeldungen zu Herzen genommen und sowohl in der App als auch am Gerät selbst Verbesserungen vorgenommen. Wie geschildert, gab es im Test vereinzelt kurze Verbindungsabbrüche zum Smart Meter, die bis auf ein Mal jedoch keinerlei Auswirkungen auf den Betrieb hatten. Wünschenswert wären in der App aber noch Statistiken für das Smart Meter und eine Aufschlüsselung des Verbrauchs auf die einzelnen Phasen, wie es etwa Shelly in der App bietet. Auch Anker sollte dies mit dem eigenen Smart Meter problemlos umsetzen können. Schaltet man die Solarbank 2 Pro aus, zeigt das Smart Meter als Teil des Systems in der App zudem keine eigenen Verbrauchswerte an, sondern nur 0 Watt. Dies ist ebenfalls ein Punkt, der anders gehandhabt werden sollte, denn auch ohne eingeschaltete Solarbank 2 Pro kann das Smart Meter Verbrauchswerte erfassen.
Zudem zeigt die App die rechnerische Einsparung durch den produzierten Strom des Balkonkraftwerks an und greift hierfür auf einen vom Nutzer hinterlegten Strompreis zurück. Ändert man ihn, ändert sich rückwirkend auch die Ersparnis. Da sich der Strompreis ändern kann, sollten sich historische Werte für die Ersparnis dadurch allerdings nicht ändern. Außerdem wäre es korrekt, bei der Ersparnis nur den Eigenverbrauch zu betrachten, nicht aber die produzierte Energiemenge, die man zu Teilen ins Stromnetz eingespeist hat.
Probleme gab es während des Betriebs abgesehen davon nicht. Das System ist schnell aufgebaut und verrichtet dann zuverlässig seinen Dienst, ohne dass man es als Nutzer ständig im Blick haben oder Anpassungen vornehmen muss.
Technisch ist die Solarbank 2 Pro hervorragend umgesetzt. Vier MPPT für vier Solarmodule mit bei Bedarf unterschiedlicher Ausrichtung und einer Maximalleistung von bis zu 2.400 Watt lassen enorm viel Spielraum. Mehr als ein ausgewachsenes Solarmodul kann man aufgrund der Beschränkung der Eingangsspannung oder des Eingangsstroms jedoch nicht anschließen. Eine Reihen- oder Parallelschaltung von zwei Modulen an einem Eingang ist in aller Regel nicht möglich. Die integrierte Steckdose mit 1.000 Watt Ausgangsleistung ist ein schönes Extra. Doch auch wenn Anker mit der Solarbank 2 Pro die Grenze zwischen Balkonkraftwerk und vollwertiger PV-Anlage verschmelzen lassen möchte, was bei ausreichend Platz und Modulleistung im Zusammenspiel mit Zusatzbatterien zweifellos gelingt, ist ein Aufbau mit vier Solarmodulen für ein Balkonkraftwerk nicht typisch – obschon die erzielte Leistung gerade in den Randstunden und bei vermeintlich trübem Wetter beachtlich ist. Wer dauerhaft maximal zwei Solarmodule nutzen kann oder möchte und auch keine Steckdose an der Solarbank benötigt, kann 100 Euro weniger ausgeben und zur Solarbank 2 Plus greifen. Sie bietet zwei MPPT und kann ansonsten wie das Pro-Modell mit dem Smart Meter gekoppelt und mit Zusatzbatterien erweitert werden. Mit zwei MPPT können die beiden Solarmodule dann immer noch in unterschiedliche Himmelsrichtungen ausgerichtet sein.
Mit der einfachen Installation und Einrichtung, der hohen Eingangsleistung von bis zu 2.400 Watt für vier Solarmodule, der dynamischen Steuerung der Ausgangsleistung über das Smart Meter und der Option, mehrere Zusatzbatterien einfach aufeinanderzustapeln, liefert die Anker Solix Solarbank 2 Pro viele Pluspunkte, die für einen Kauf des Systems sprechen. Preislich ist der Hersteller im Vergleich zu den Lösungen von EcoFlow und Zendure konkurrenzfähig.
In der Tech-Community auf wenig Gegenliebe stößt allerdings, dass Anker das Solix-System bisher weitgehend geschlossen hält. Die Cloud-Anbindung ist nur über Bastellösungen in Systeme wie Home Assistant integrierbar und die neue Solarbank 2 Pro derzeit noch gar nicht. Gerade in diesem Bereich, in dem vieles zum Basteln und Verknüpfen einlädt, könnte eine Öffnung das Interesse weiterer Käufer wecken.
ComputerBase hat die Solarbank 2 Pro sowie vier RS40P leihweise von Anker zum Testen erhalten. Eine Einflussnahme des Herstellers auf den Test fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht.
(*) Bei den mit Sternchen markierten Links handelt es sich um Affiliate-Links. Im Fall einer Bestellung über einen solchen Link wird ComputerBase am Verkaufserlös beteiligt, ohne dass der Preis für den Kunden steigt.
Dieser Artikel war interessant, hilfreich oder beides? Die Redaktion freut sich über jede Unterstützung durch ComputerBase Pro und deaktivierte Werbeblocker. Mehr zum Thema Anzeigen auf ComputerBase.