Apple: Datenschutzbedenken verhindern KI-Kooperation mit Meta
Das Wall Street Journal meldete Anfang dieser Woche, dass Apple auch mit Meta verhandelt, um die KI-Modelle in das iPhone und weitere Geräte des Konzerns zu integrieren. Bloomberg-Autor Mark Gurman berichtet jetzt aber, dass diese Pläne vom Tisch sind.
Wie er von Personen erfahren hat, die mit den Vorgängen vertraut sind, haben im März tatsächlich Gespräche stattgefunden. Diese haben aber keinen formalen Status erreicht und sollen mittlerweile beendet sein. Ein auf den Llama-Modellen basierender Chatbot, der über das iPhone abrufbar ist, ist also vorerst vom Tisch.
Der Grund: Apple bewertet Metas Datenschutzpraktiken als nicht ausreichend. Aufgrund von Metas Umgang mit Werbung auf den sozialen Netzwerken Facebook und Instagram streiten die Konzerne seit Jahren. So erschwerte Apple ab 2021 das Werbe-Tracking auf den Geräten des Konzerns, die Konsequenz waren Umsatzeinbußen für Meta, die bei mehr als 10 Milliarden US-Dollar liegen sollen.
Würde Apple nun also Metas KI-Modelle in iOS, macOS und iPadOS integrieren, wäre es eine bemerkenswerte Kehrtwende – die nun Gerüchten zufolge aber ausbleibt.
Kooperationen mit OpenAI und Google
Mit Apple Intelligence verfolgt der Konzern eine Strategie, die den Einsatz mehrere Modelle kombiniert. Direkt auf dem Gerät laufen Modelle, die einfache Aufgaben erledigen sollen. Komplexere Aufgaben werden in die Cloud ausgelagert. Mit Private Cloud Compute hat Apple dafür eine besonders sichere Cloud-Umgebung konstruiert, sodass Nutzerdaten auch geschützt sein sollen, wenn diese nicht direkt auf dem Gerät ausgeführt werden. Mehrfach betonte der Konzern bei der Vorstellung auf der WWDC im Juni dieses Jahres, wie wichtig Privatsphäre bei den KI-Tools sei.
Teil von Apple Intelligence ist aber auch die Integration von ChatGPT. So können Nutzer etwa im Assistenten Siri Anfragen auf Knopfdruck weiterleiten. Später sollen noch weitere KI-Modelle folgen. Googles Gemini-Modelle wurden bereits in Aussicht gestellt, weitere Anbieter sollen folgen.
Die neuen KI-Funktionen will Apple im Laufe des Jahres veröffentlichen, zunächst aber als Beta-Version und auf Englisch. Genauere Angaben zum Zeitplan fehlen noch. Nur für die EU kündigte der Konzern bereits einen verspäteten Start an, als Grund nennt Apple den Digital Markets Act (DMA). Weil der Konzern unter anderem bei den App-Store-Regeln gegen die neuen Vorgaben verstoßen soll, ermitteln die europäischen Wettbewerbshüter bereits.