Blackview Hero 10 im Test: Das günstigste Falt-Smartphone kann man knicken
Das Blackview Hero 10 ist das derzeit günstigste Foldable. Im Stil des Samsung Galaxy Z Flip 5 und des Motorola Razr 40 lässt sich das Smartphone in der Mitte zusammenfalten. Während das große AMOLED-Display und die Mechanik weitgehend überzeugen, müssen bei der Leistung deutliche Abstriche in Kauf genommen werden.
Das Blackview Hero 10 ist mit derzeit 499,99 Euro* das derzeit günstigste faltbare Smartphone, auch Foldable genannt, und unterbietet sogar das mit 600 Euro bislang günstigste Falt-Smartphone, das Nubia Flip 5G, noch mal deutlich.
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Dafür erhalten Käufer ein Falt-Smartphone mit 6,9 Zoll großem AMOLED-Display, 12 GB RAM und 256 GB Flash-Speicher sowie eine 108-Megapixel-Hauptkamera mit Samsungs Isocell-HM6-Sensor. Wie das Samsung Galaxy Z Flip 5 (Test) verfügt auch das Blackview Hero 10 über ein Frontdisplay an der Außenseite, das im geschlossenen Zustand des Smartphones abgelesen werden kann.
Käufer erhalten von Blackview neben dem Hero 10 eine farblich passende, zweiteilige Hülle aus Kunststoff, ein 45-Watt-Ladegerät mit USB-C-Anschluss, ein passendes USB-C-Kabel und eine Kurzanleitung. Das Blackview Hero 10 ist in Violett und Schwarz erhältlich.
Technische Daten des Blackview Hero 10
Blackview Hero 10 | Samsung Galaxy Z Flip 5 | Motorola Razr 40 | ||||
---|---|---|---|---|---|---|
Software | Android 13 | |||||
Display | Außen | Innen | Außen | Innen | Außen | Innen |
1,19 Zoll, 390 × 390 Pixel AMOLED, 60 Hz |
6,9 Zoll, 1.080 × 2.560 Pixel AMOLED, 60 Hz |
3,4 Zoll, 720 × 748 Pixel Super AMOLED, 60 Hz |
6,7 Zoll, 1.080 × 2.640 Pixel Dynamic AMOLED, 120 Hz |
1,5 Zoll, 368 × 194 Pixel OLED, 60 Hz |
6,9 Zoll, 1.080 × 2.640 Pixel OLED, 144 Hz |
|
Bedienung | Touch, Fingerabdrucksensor, Gesichtsscanner | |||||
SoC | MediaTek Helio G99 | Qualcomm Snapdragon 8 Gen 2 for Galaxy | Qualcomm Snapdragon 7 Gen 1 | |||
GPU | Mali-G57 MP2 | Adreno 740 | Adreno 644 | |||
RAM | 12 GB | 8 GB LPDDR5X | ||||
Speicher | 256 GB (nicht erweiterbar) |
256 GB/512 GB (nicht erweiterbar) |
256 GB | |||
1. Kamera | 108 MP, AF, f/1.9, LED-Blitz, 2K-Video | 12 MP, Weitwinkel, 27 mm, AF, OIS, f/1.8, LED-Blitz, 4K-Video | 64 MP, Weitwinkel, AF, OIS, f/1.7, LED-Blitz, 4K-Video | |||
2. Kamera | 8 MP, Ultraweitwinkel, f/2.2 | 12 MP, Ultraweitwinkel, 12 mm, f/2.2 | 13 MP, Ultraweitwinkel, f/2.2 | |||
Innere Kamera | 32 MP, Weitwinkel, f/2.5, Display-Blitz, FHD-Video | 10 MP, Weitwinkel, f/2.4, Display-Blitz, 4K-Video | 32 MP, Weitwinkel, f/2.4, Display-Blitz, 4K-Video | |||
GSM | GPRS + EDGE | |||||
UMTS | HSPA+ | |||||
LTE | Ja | Advanced Pro | ||||
5G | Nein | NSA/SA | ||||
WLAN | Wi-Fi 5 | Wi-Fi 6E | ||||
Bluetooth | 5.2 | 5.3 | ||||
Ortung | GPS, BeiDou, GLONASS, Galileo | A-GPS, GLONASS, BeiDou, Galileo, QZSS | GPS, BeiDou, GLONASS, Galileo | |||
Weitere Standards | USB-C, NFC | |||||
SIM-Karte | Dual-SIM (Nano-SIM) | Dual-SIM (Nano-SIM + eSIM) | ||||
Akku | 4.000 mAh, fest verbaut | 3.700 mAh, fest verbaut kabelloses Laden |
4.200 mAh, fest verbaut kabelloses Laden |
|||
Größe (B × H × T) |
Zugeklappt | Aufgeklappt | Zugeklappt | Aufgeklappt | Zugeklappt | Aufgeklappt |
87 × 75,5 × 16,3 mm | 169 × 75,5 × 8,1 mm | 85,1 × 71,9 × 15,1 mm | 165,1 × 71,9 × 6,9 mm | 88,2 × 74 × 15,8 mm | 170,8 × 74 × 7,4 mm | |
Gewicht | 198 g | 187 g | 185 g | |||
Preis | 499,99 Euro* | ab 679 Euro (256 GB) ab 807 Euro (512 GB) |
ab 546 Euro |
Das Blackview Hero 10 beherrscht kein 5G, sondern maximal 4G (LTE). Für LTE werden die Bänder B1/B2/B3/B4/B5/B7/B8/B12/B17/B18/B19/B20/B26/B28A/B28B/B30/B66/B38/B40/B41 unterstützt, hier ist man also auf der sicheren Seite.
Für die Standortbestimmung sind GPS, BeiDou, Glonass und Galileo am Start. Neben NFC wird WLAN nach Wi-Fi 5 (IEEE 802.11ac) unterstützt, auch in diesem Bereich ist das Hero 10 also nicht mit dem neuesten Standard ausgerüstet. Gleiches gilt für Bluetooth, bei dem mit Version 5.2 nicht alle Funktionen geboten werden.
Lückenloses Scharnier faltet das AMOLED
Das Scharnier des Blackview Hero 10 soll laut Hersteller mehr als 250.000 Faltvorgänge aushalten. Öffnet und schließt man das Smartphone 60 Mal am Tag, hält es somit mindestens elf Jahre durch. Per se ist es Blackview gelungen, ein kompaktes Scharnier umzusetzen, das auch kein offensichtliches Einfallstor für Staub und Dreck offenbart. Der Display-Rahmen, der leicht über den Bildschirm hinausragt, ist im Bereich des Scharniers unterbrochen. An dieser Stelle ist das Display von einer Kunststoff-Erhöhung von rund 1 mm eingefasst. Das ist höher als etwa bei einem Samsung Galaxy Z Flip 5 oder Motorola Razr 40 (Test) und sieht weniger elegant aus. Ist das Blackview Hero 10 aufgeklappt, hat man in der Mitte des Smartphones somit rechts und links einen erhöhten Bereich des Display-Rahmens.
Das Hero 10 macht zudem ein leicht knarzendes Geräusch, wenn man das Display auf- und zuklappt und mit dem Ohr nahe herangeht. Das Scharnier sorgt dafür, dass das Hero 10 im zusammengeklappten Zustand vollständig geschlossen wird und auch im hinteren Bereich keine Lücke verbleibt.
Trotz dieser Einschränkungen machte das Scharnier in der Praxis während des Tests keinerlei Probleme. Das Hero 10 ließ sich zuverlässig und problemlos öffnen und schließen. Das Scharnier erlaubt mit seinem guten Widerstand auch problemlos das Aufstellen des Hero 10 mit angewinkeltem Display und sorgt nicht dafür, dass das Smartphone von alleine auf- oder zuschnappt.
DokeOS 4.0 alias Android 13
Als Betriebssystem kommt im Test noch Android 13 bzw. Blackviews Anpassung DokeOS 4.0 zum Einsatz. Die Anpassungen von DokeOS 4.0 sind allerdings gering. Neben einem planbaren Fokusmodus und einer Split-View-Funktion für die beiden Display-Hälften hat der Hersteller ein paar Menüs angepasst, etwa mit einer „Dynamic Live View“ der aktuellen Musikwiedergabe oder des aktuellen Anrufs im oberen Bereich des Bildschirms, und diverse Zusatzanwendungen vorinstalliert. Auf WPS Office als Bloatware hätte dabei allerdings verzichtet werden können.
Ein Update auf Android 14 steht unmittelbar bevor, so Blackview. Zudem gibt der Hersteller erstmals auch ein Update-Versprechen und garantiert, dass das Hero 10 neben Android 14 mindestens Android 15 und Android 16 erhalten werde. Das Unternehmen stellt somit drei neue Android-Hauptversionen in Aussicht. Zu dem Zeitraum, in dem Android-Sicherheitsupdates bereitgestellt werden, äußert sich Blackview hingegen nicht explizit. Zu hoffen ist, dass der Hersteller sie auch zeitnah nach Veröffentlichung von Google freigibt. Zum Zeitpunkt des Tests waren auf dem Hero 10 die Android-Sicherheitsupdates vom 5. März 2024 installiert.
Design, Maße und Verarbeitung
Das Blackview Hero 10 misst aufgeklappt 169 × 75,5 × 8,1 mm und wiegt 198 g – es ist somit nicht das leichteste Foldable auf dem Markt, das bereits genannte Nubia Flip 5G ist mit 214 g jedoch schwerer. Faltet man das Hero 10 zusammen, liegen die Abmessungen bei 87 × 75,5 × 16,3 mm.
Kunstleder oder Tartanbahn?
Der Aluminiumrahmen ist sehr gut verarbeitet und gibt keinen Anlass für Kritik. Er schmiegt sich gleichsam in der Hand als auch der Hosentasche gut an. Vorder- und Rückseite sind mit einer Gummioberfläche versehen, damit das Hero 10 sicher in der Hand hält – was es auch tut. Allerdings zieht diese gummierte Oberfläche Schmutz quasi magisch an und jeder Fussel bleibt an ihr haften. Darüber hinaus wirkt die Haptik wenig hochwertig. Die Oberfläche erinnert ein wenig an die Tartanbahn des Sportstadions – offiziell soll es Kunstleder sein.
Fingerabdrucksensor in der Power-Taste
Die Tasten zum Ein- und Ausschalten des Hero 10 und zur Anpassung der Lautstärke sind an der rechten Seite des Smartphones am oberen Gehäuseteil platziert. Im geöffneten Zustand ist der Fingerabdrucksensor, der im Power-Button sitzt, deshalb nicht mehr optimal mit dem Daumen zu erreichen, da er etwas zu weit oben sitzt.
Zusätzlich zum Fingerabdruck kann das Hero 10 auch per Gesichtserkennung oder klassisch per PIN entsperrt werden.
USB-C 2.0, Dual-SIM, keine Speichererweiterung
Das Hero 10 bietet Platz für zwei physische SIM-Karten. Der Dual-SIM-Kartenslot ist im unteren Rahmen neben dem USB-C-Anschluss platziert, der allerdings nur USB 2.0 unterstützt. Das Blackview Hero 10 bietet keine Möglichkeit, den internen Flash-Speicher zu erweitern, ist ab Werk jedoch mit 256 GB UFS 2.2 ausgestattet.
AMOLED-Display mit 60 Hz
Beim 21:9-Display kommt ein AMOLED-Panel mit 2.560 × 1.080 Pixeln zum Einsatz, das 6,9 Zoll in der Diagonalen misst. Während Kontrast und Schwarzwert dank der Panel-Technologie mit selbstleuchtenden Pixeln vollends überzeugen, bietet das Display mit 60 Hz Bildwiederholfrequenz nur Standardkost, die vor allem dann nicht mehr überzeugend ist, wenn man erst mal einen Bildschirm mit höherer Bildwiederholfrequenz genutzt hat und dann auf dem Hero 10 scrollt. Die hohe PWM-Frequenz von 1.920 Hz sorgt selbst bei niedriger Helligkeit für ein flimmerfreies Bild.
Wie bei Foldables üblich, ist auf dem Bildschirm eine Schutzfolie verklebt, die Teil des Displays ist und nicht entfernt werden darf. Der Abstand der Folie zum Rand ist gering, aber sichtbar. Wie von Foldables mit flexiblem Display gewohnt, sieht man auch beim Hero 10 eine leichte Vertiefung im Bildschirm an der Knickstelle, die man beim Bedienen des Smartphones etwas fühlt.
Blackview verspricht für das Display eine Helligkeit von bis zu 800 cd/m². Im Test wird sie mit rund 780 cd/m² bei vollflächiger Darstellung von Weiß quasi erreicht. Dank AMOLED-Panel ist der Kontrast hervorragend und die Farben überzeugen ebenfalls.
Rundes Frontdisplay
Mit dem großen Frontdisplay des Samsung Galaxy Z Flip 5, auf dem auch Inhalte ausgegeben werden können, hat der kleine, runde Bildschirm des Blackview Hero 10 wenig gemeinsam. Mit 1,19 Zoll Durchmesser und einer Auflösung von 390 × 390 Pixeln hat Blackview ein typisches Smartwatch-Display außen in das Hero 10 integriert. Auch hier kommt ein AMOLED-Panel zum Einsatz.
Es dient in erster Linie zur Anzeige von Benachrichtigungen, wenn man das Smartphone über den seitlichen Fingerabdrucksensor entsperrt hat. Es kann auch per Doppeltippen auf das Display aktiviert werden. Als Widgets lassen sich Musik, Anzahl der Schritte, Wetter und die Kamera festlegen. Zahlreiche Watchfaces erlauben eine Personalisierung der Anzeige.
Der kreisrunde Bildschirm ist mit 1,19 Zoll wirklich klein geworden und unterbietet sogar das Nubia Flip 5G. Die Auflösung ist mit 390 x 390 Pixeln ausreichend hoch für den AMOLED-Bildschirm. Als Sucher oder für Benachrichtigungen sollte die Anzeige genügen. Sie ist aber weit entfernt von einem Samsung Galaxy Z Flip 5 oder Motorola Razr.
Selfie-Display für die Kamera
Aktiviert man das Display, zeigt es zunächst die Uhrzeit, das Datum und den Akkustand des Hero 10. Wischt man nach links, werden die Benachrichtigungen angezeigt, nach rechts hingegen die eingestellten Widgets. Aktiviert man über den Bildschirm die Kamera, wird das Kamerabild angezeigt, so dass sich auch Selfies mit der Hauptkamera aufnehmen lassen. Abseits der Anzeige von eingehenden Anrufen und Benachrichtigungen ist dies die sinnvollste Funktion des äußeren Displays. Allerdings zeigt es keine Animation an, wenn man über den sehr kleinen Auslösebutton ein Foto macht. Die Taste selbst hat eine minimale Animation, die aber unter dem eigenen Finger nicht sichtbar ist. Hier fehlt es eindeutig an einer Rückmeldung, dass tatsächlich auch ein Foto geschossen wurde. Bei Auslösung über die Lautstärketaste ist die Animation des weißen Kreises ebenfalls so dezent, dass man sie übersieht.
Damit die Bilder richtig herum aufgenommen werden, muss man das Hero 10 zudem gefühlt verkehrt herum halten, nämlich mit der Kamera am unteren Ende. Blackview selbst stellt dies auf der Website andersherum dar, dann steht das finale Foto aber auf dem Kopf.
Ist das Hero 10 aufgeklappt und das Haupt-Display eingeschaltet, lässt sich der äußere Bildschirm nicht aktivieren. Nicht einmal dann, wenn das Haupt-Display ausgeschaltet ist. Das Hero 10 halb aufgeklappt für ein Selfie hinzuzstellen und den kleinen Screen als Sucher zu nutzen, funktioniert somit nicht. Nur – deutlich wackeliger – zugeklappt kann das Hero 10 hingestellt und das äußere Display als Sucher genutzt werden.
MediaTek Helio G99 im Benchmark
Als SoC setzt das Blackview Hero 10 auf den MediaTek Helio G99 als CPU mit ARM Mali-G57 MP2 als GPU. Der Helio 99 von MediaTek nutzt acht Kerne, die sich auf zwei Cortex-A76-Performance-Kerne und sechs Cortex-A55-Effizienzkerne verteilen. Die Cortex-A76 können maximal mit 2,2 GHz takten, die Cortex-A55 hingegen mit bis zu 2,0 GHz. Die CPU wird in 6 nm gefertigt und ist kein High-End-Chip, der es beispielsweise mit aktuellen Snapdragon-SoC aufnehmen kann. Sie kommt eher in günstigen Smartphones zum Einsatz, beispielsweise auch im Samsung Galaxy A15 für 199 Euro.
- Geekbench 5.1 – Single-Core Total
- Geekbench 5.1 – Single-Core Crypto
- Geekbench 5.1 – Single-Core Integer
- Geekbench 5.1 – Single-Core Floating Point
- Geekbench 5.1 – Multi-Core Total
- Geekbench 5.1 – Multi-Core Crypto
- Geekbench 5.1 – Multi-Core Integer
- Geekbench 5.1 – Multi-Core Floating Point
- Geekbench 5.1 – Compute Vulkan
- PCMark Work 3.0
- PCMark Storage 2.0
- JetStream 2.1
Von der ARM Mali-G57 MP2 GPU darf man ebenfalls keine hohe Leistung erwarten.
- 3DMark Unlimited – Wild Life Extreme (Metal/Vulkan)
- 3DMark Unlimited – Wild Life (Metal/Vulkan)
- 3DMark Unlimited – Sling Shot Extreme (Metal/OpenGL ES 3.1)
- 3DMark Unlimited – Sling Shot (OpenGL ES 3.0)
- GFXBench Offscreen – Aztec Ruins 2160p (High) (Metal/Vulkan)
- GFXBench Offscreen – Aztec Ruins 1440p (High) (Metal/Vulkan)
- GFXBench Offscreen – Aztec Ruins 1080p (Normal) (Metal/Vulkan)
- GFXBench Offscreen – Car Chase 1080p (Metal/OpenGL ES 3.1)
- GFXBench Offscreen – Manhattan 1080p (Metal/OpenGL ES 3.1)
- GFXBench Offscreen – Manhattan 1080p (Metal/OpenGL ES 3.0)
Sorgen um eine reduzierte Leistung durch Überhitzung muss man sich bei der GPU nicht machen, die geringe Leistung setzt sich dauerhaft fort.
Akku, Laden und Laufzeit
Mit 4.000 mAh bietet der Akku des Blackview Hero 10 eine durchschnittliche, für ein Foldable aber durchaus gute Kapazität. Dabei sitzen 2.700 mAh im unteren Teil des Smartphones und 1.300 mAh im oberen Teil. Ein Samsung Galaxy Z Flip 5G kommt nur auf 3.300 mAh, das Nubia Flip 5G hingegen auf 4.310 mAh. Mit 60 Hz Bildwiederholfrequenz und AMOLED-Display könnte es trotz 6,9 Zoll somit für eine passable Laufzeit genügen.
Im Test liefert das Blackview Hero 10 in den beiden Akku-Benchmarks eine vergleichsweise kurze Laufzeit. Während ein Samsung Galaxy Z Flip 5 über 18 Stunden durchhält, ist beim Hero 10 schon nach 10 Stunden YouTube-Wiedergabe der Akku leer. Im PCMark nähern sich beide Modelle mit 8 und 9 Stunden Akkulaufzeit deutlich mehr an, wobei die Akkulaufzeit dennoch zu kurz ist.
Immerhin aufladen lässt sich das Hero 10 mit bis zu 45 Watt, was in der Praxis zu einer kurzen Ladezeit führt.
Kamera
Blackview setzt auf zwei Kameras an der Rückseite des Hero 10 und eine Frontkamera. Letztere löst mit 32 MP auf und bietet eine Blende von f/2.5, die beiden neben dem kleinen Außen-Display platzierten Sensoren weisen hingegen 108 MP (Hauptkamera) und 8 MP (Ultraweitwinkel) auf. Die Ultraweitwinkelkamera bietet ein Sichtfeld von 120 Grad. Zwischen den Linsen und dem Display ist der LED-Blitz platziert.
Für den 108-MP-Sensor nutzt Blackview den Samsung Isocell HM6 mit einer Blende von f/1.9. In der Kamera-App kann dabei auch auf die volle Auflösung von 108 MP umgestellt werden, was aber zur Folge hat, dass weder HDR noch Nachtsicht verwendet werden können. Ansonsten kann zwischen 12 MP (4:3) mit 4.000 × 3.000 Pixeln, 9 MP (16:9) mit 4.000 × 2.250 Pixeln, 9 MP (1:1) mit 3.000 × 3.000 Pixeln und 7 MP mit 4.000 × 1.688 Pixeln gewählt werden. Das Kamerabild lässt sich dabei auch nur auf dem halben Display darstellen, wenn man das Hero 10 leicht zusammengeklappt nutzt.
Die Aufnahmen zeigen, dass der 108-MP-Sensor zwar durchaus viel Licht einfangen und Farben gut darstellen kann, ein Sensor allein im Smartphone aber eben noch keine hervorragenden Bilder macht, sondern insbesondere die Software entscheidend für die Qualität ist. Und hier liefern andere Modelle mehr und beim Hero 10 gehen viele Details verloren. Aufnahmen mit der Ultraweitwinkelkamera sind nicht nur im Randbereich verzerrt, verwaschen und unscharf.
Videos können maximal mit 2.560 × 1.080 Pixeln aufgenommen werden und dann auch nur mit 30 Bildern pro Sekunde. Bei Full HD hat der Nutzer hingegen die Option, auf 60 Bilder pro Sekunde umzuschalten.
Fazit
Das Blackview Hero 10 hat in erster Linie den Preis auf seiner Seite – und auch nicht absolut betrachtet. Denn selbst 500 Euro sind weit mehr, als man für Einsteiger-Smartphones zahlen muss. Erst in Relation zu anderen Foldables stimmt die Rechnung. Es ist das günstigste Foldable auf dem Markt. Wer ein solches Falt-Smartphone für vergleichsweise wenig Geld sucht, hat mit dem Hero 10 nun eine nochmals günstigere Option.
Allerdings müssen dafür vergleichsweise viele Einschnitte hingenommen werden. Das Blackview Hero 10 kann kein 5G und das Display liefert mit 60 Hz eine Bildwiederholfrequenz, die man heutzutage gerne vermeiden möchte. Auch die Akkulaufzeit ist vergleichsweise kurz und die Leistung eher im Einsteigersegment angesiedelt. Wer auf dem Smartphone Games spielen möchte, wird hier nicht glücklich.
An der Verarbeitung und der Kombination aus 12 GB RAM und 256 GB internem Flash-Speicher gibt es per se nichts zu kritisieren – erst recht nicht, wenn man den Preis in Relation setzt. Das Scharnier schließt das Smartphone vollständig und gibt keine Lücken für Dreck preis. Nur die seitlichen Erhöhungen an der Knickstelle schmälern diesen positiven Eindruck, ebenso der Kunststoffrahmen um das Display und das Kunstleder an der Außenseite des Smartphones, das zwar griffig ist, aber eine Gummi-Haptik mit Fusselmagnet bietet.
Positiv ist die Update-Garantie von Blackview, bei der Android-Hauptversionen bis einschließlich Android 16 versprochen werden. Dass es auch zwischendurch zeitnah mit zügigen Sicherheitsupdates klappt, muss allerdings noch bewiesen werden.
ComputerBase hat das Hero 10 leihweise von Blackview zum Testen erhalten. Eine Einflussnahme des Herstellers auf den Test fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht.
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