XTRFY Ngale R und Ngale X im Test: Cherrys Streaming-Mikros versprechen viel für wenig
Cherrys Streaming-Mikrofone Ngale R und Ngale X aus der neuen XTRFY-Serie sollen angehenden und erfahrenen Streamern den Geldbeutel schonen und gleichzeitig eine hohe Qualität bieten. Technisch erweisen sich beide im Test im Kern als solide, aber nicht problemfrei – und wird so viel RGB wie beim Ngale R wirklich nachgefragt?
Cherrys XTRFY-Mikros im Überblick
In der zur CES 2024 eingeführten XTRFY-Serie hat Cherry auch zwei erste Streaming-Mikrofone veröffentlicht und will mit ihnen angehende wie auch erfahrene Streamer gleichermaßen ansprechen. Um das zu erreichen, will der Peripherie-Hersteller die ausgewählte Zielgruppe mit den nötigen Utensilien versorgen, die es für die Umsetzung der eigenen Projekte braucht.
Das USB-Mikrofon Ngale R für 119 Euro richtet sich dabei eher an Einsteiger, während das etwas höherpreisige Ngale X für 189 Euro nicht zuletzt auch wegen des XLR-Anschlusses mehr den fortgeschrittenen Nutzer im Auge hat und das Premiumsegment abdecken soll.
- Ngale R mit USB
- Ngale S mit XLR
Das Cherry XTRFY Ngale R für 119 Euro
Das für 119 Euro angebotene Ngale R wird von Cherry als Tischmikrofon deklariert, kann aber ebenso auf jeden herkömmlichen Mikrofonarm geschraubt werden. Der mitgelieferte Ständer sorgt aufgrund seines hohen Gewichtes für einen sicheren Stand, hätte allerdings gerne etwas höher sein können.
Von der Bedienung her erinnert das Ngale R ein wenig an das Wave:3 von Elgato (Test), auch was die Position der Bedienelemente und Anschlüsse betrifft. So besitzt das Einsteigermikrofon auf der Vorderseite ebenfalls einen Drehregler mit Druckschalter, der gleich mehrere Funktionen in sich vereint. So können mit ihm sowohl der Eingangsverstärker, die Lautstärke des rückseitigen Kopfhörerausgangs wie auch das Verhältnis zwischen beiden für das Echtzeit-Monitoring eingestellt werden. Die entsprechenden Lautstärken werden durch neun LEDs angezeigt.
Auf der Oberseite befindet sich ein Sensorschalter, mit dem einerseits das Mikrofon stummgeschaltet und andererseits durch längeres Auflegen des Fingers der integrierte Low-Cut-Filter aktiviert werden kann, der die tiefen Frequenzen herausfiltern und somit unschöne Nebengeräusche eliminieren soll. Bei der Verwendung des Sensors ist jedoch Vorsicht geboten, da sich die so erzeugten Geräusche beim Auflegen des Fingers schnell über das Gehäuse ausbreiten und somit hörbar in die Aufnahme einfließen können.
Auf der Rückseite ist, wie bereits erwähnt, der Kopfhörerausgang in Form einer 3,5-mm-Klinkenbuchse platziert. Der Anschluss des Mikrofons erfolgt über USB-C, so dass die Aufnahmeeinheit sowohl an Computern und Notebooks wie auch an Tablets und Smartphones mit entsprechenden Schnittstellen betrieben werden kann.
Neben dem Anschluss befindet sich der Taster für die LED-Beleuchtung, wobei Cherry dem Benutzer hier nur wenige Einflussmöglichkeiten bietet. So kann lediglich zwischen einigen vordefinierten Farben und Aktionen gewählt werden, eine Deaktivierung ist jedoch nicht möglich. Eine Software zur Steuerung der Beleuchtung wird vom Hersteller nicht angeboten. Die ganzen Farbspielereien können dem Nutzer schnell auf die Nerven gehen, zumal sie auch schnell vom Wesentlichen ablenken können.
Das Cherry XTRFY Ngale X für 189 Euro
Ein vertrauteres Erscheinungsbild vermittelt hingegen das Ngale X mit seiner klassischen Röhrenform, das zu einem UVP von 189 Euro angeboten wird und generell einen etwas professionelleren Eindruck hinterlässt. Dieses Modell ist ebenfalls sowohl als Tisch- wie auch als Arm-Mikrofon konzipiert. Im Gegensatz zu seinem kleinen Bruder verfügt es zusätzlich über einen Popschutz, der störende Plosivlaute eindämmen soll. Neben dem USB-C-Anschluss hat der Nutzer die Möglichkeit, das Ngale X per XLR an ein Audio-Interface anzuschließen und so einen externen Analog-Digital-Wandler mit höherer Qualität zu nutzen. Die Entwickler haben dafür den Anschluss aus Platzgründen außerhalb des Gehäuses platziert, was zwar grundsätzlich eine clevere Idee ist, in der Umsetzung aber in manchen Situationen zu wünschen übrig lässt und sogar zu Problemen führen kann – wie der weitere Testverlauf zeigen wird.
Im Gegensatz zum Einstiegsmodell verfügt das 15 cm lange Ngale X über alle notwendigen Bedienelemente auf der Rückseite. So kann auch hier bei USB-Betrieb ein Kopfhörer zum Monitoring direkt an das Mikrofon angeschlossen und dessen Lautstärke am daneben angebrachten Drehregler eingestellt werden. Dieser dient gleichzeitig als Mute-Schalter, wobei der Druckpunkt dafür etwas zu stark gewählt wurde. Geschickte Nutzer können das Mikrofon mit drei Fingern festhalten und gleichzeitig den Knopf drücken – Ungeübte benötigen dafür zwei Hände. Beides sorgt allerdings ebenfalls für massiv hörbare Nebengeräusche, weshalb die Stummschaltung über die jeweils verwendete Software per Maus oder Tastatur empfehlenswerter ist – deren Geräusche werden zwar auch in der Aufnahme zu hören sein, jedoch bei weitem nicht so störend. Dass das Ngale X trotz des Tischständers primär für den hängenden Einsatz an einem Mikrofonarm konzipiert ist, lässt sich leicht an den Beschriftungen an der Seite und an den rückseitigen Bedienelementen erkennen, die dann nämlich auf dem Kopf stehen.
Die Eingangslautstärke muss beim Ngale X dagegen über das System oder die genutzte Software eingestellt werden. Der Grund hierfür dürfte auch in der Anschlussmöglichkeit über XLR liegen, bei der die Lautstärke ohnehin über die jeweilige Hardware justiert werden muss. Vermutlich hat sich Cherry hier für ein einheitliches Konzept entschieden.
Unterhalb der Anschlüsse ist ein kleiner Schiebeschalter zur Aktivierung des Low-Cut-Filters platziert, für dessen Bedienung kleinere Finger von Vorteil sind. Wird das Mikrofon nun über USB betrieben und ein Kopfhörer angeschlossen, hat der Nutzer kaum eine Chance, an den Lautstärkeregler oder den Schalter für den Filter zu gelangen. Hier hätte eine Platzierung der Bedienelemente an der Seite des Gehäuses nicht nur zu einer deutlich besseren Bedienbarkeit, sondern auch zu einer generell einfacheren Nutzung geführt.
Aber auch der externe XLR-Anschluss hätte überlegter platziert werden können. Selbst am Ngale Boom Arm, der ebenfalls von Cherry angeboten wird, ist die Positionierung deutlich eingeschränkt und der Anschluss wird nicht selten eingeklemmt. Auf Dauer dürfte sich der Mikrofonarm sicherlich als das stärkere Teil der beiden herausstellen und eine Beschädigung nur eine Frage der Zeit sein. Aber auch anderweitig haben die Entwickler an dieser Stelle geschludert: So rastete keines der beiden herangezogenen XLR-Kabel komplett in den Anschluss ein, was daran liegen könnte, dass der Stecker nicht weit genug eingeschoben werden kann.
Verarbeitung versus Materialwahl
Die Verarbeitung ist bei beiden Mikrofonen gut – abgesehen von der Materialwahl, die beim Ngale R nicht dem geforderten Preis entspricht. Darüber hinaus sorgen die beiden an den Seiten angebrachten Gummiabdeckungen zwar für einen besseren Griff beim Justieren des Mikrofons, erweisen sich in der Praxis jedoch ebenso als Staubfänger, was auf Dauer keinen schönen Eindruck hinterlässt. Beim Zubehör geizt Cherry zudem, der Hersteller legt beiden lediglich ein 2 m langes USB-Kabel bei. Es weist einen um 90° abgewinkelten Anschluss am Mikrofon auf, was auf den ersten Blick ebenfalls eine gute Idee zu sein scheint, in der Praxis aber je nach Ausrichtung der Mikrofone auch seine Einschränkungen haben kann.
Eine Möglichkeit, die Mikrofone zu entkoppeln und damit Störgeräuschen entgegenzuwirken, bietet Cherry nicht. Während bei Ngale X noch eine Universalspinne Abhilfe schaffen könnte (wobei in diesem Fall auf die Dicke des Mikrofons geachtet werden muss), ist dies beim Ngale R aufgrund der Bauweise nicht möglich, Hier muss wenn der Hersteller für eine entsprechende Lösung sorgen.
Zum neuen Sortiment gehört auch der Ngale Boom Arm, der zu einem empfohlenen Verkaufspreis von 99 Euro angeboten wird. Entsprechende Exemplare anderer Hersteller sind jedoch bereits deutlich günstiger zu haben und bieten zudem eine wesentlich höhere Flexibilität. Bei dem mit drei Gelenken ausgestatteten Arm wird schnell klar, warum die Mikrofone für den hängenden Einsatz ausgerichtet sind – etwas anderes ist mit dem Boom Arm kaum möglich. Allerdings lässt sich das Gelenk am Gewinde für die Mikrofone nicht vertikal genug ausrichten, so dass die Aufnahmegeräte immer schräg gehalten werden.
Ein guter Mikrofonarm sollte es dem Benutzer jedoch ermöglichen, die Ausrichtung des Mikrofons je nach Bedarf selbst zu bestimmen. Wird zum Beispiel von einem auf dem Tisch liegenden Tablet oder Papier abgelesen, ist in dieser Situation ein hängendes Mikrofon die bessere Wahl, da der Blick auf den Tisch weitgehend frei bleibt. Wird jedoch eher von einem Monitor abgelesen, wird sich diese Position schnell als Nachteil erweisen und ein stehendes Mikrofon die bessere Alternative darstellen, da der Arm in Blickrichtung meist unter dem Monitor bleibt. Beim Mikrofonarm von Cherry hat der Benutzer diese Wahl nicht.
Die verbaute Technik im Detail
Bei beiden Aufnahmegeräten handelt es sich um dynamische Mikrofone mit Nierencharakteristik, wobei die Aufnahmekapsel des Ngale X mit 25 mm größer ist als die des kleinen Bruders mit nur 16 mm. Das bringt auch Unterschiede beim möglichen Frequenzgang mit sich, der laut Cherry beim Ngale R 20 Hz bis 20 kHz und seltsamerweise mit 50 Hz bis 16 kHz einen geringeren Umfang beim Ngale X bedeutet. Beide Testkandidaten wandeln den aufgenommenen Schall mit einer Abtastrate von 96 kHz bei einer Auflösung von 24 Bit um, die nicht verändert werden kann. Der maximale Schalldruckpegel beläuft sich beim kleinen Modell auf 112 dB, beim Ngale X sind es 130 dB. Der Klirrfaktor bei beiden Testkandidaten liegt bei 0,5 Prozent.
Der Klang in der Analyse
Die neuen Mikrofone von Cherry wollen trotz ihres Preises auch klanglich überzeugen. Im Großen und Ganzen meistern beide Aufnahmeeinheiten diese Disziplin gut, auch wenn sie sich die eine oder andere Schwäche erlauben.
Das Ngale R bildet dabei die Stimme gut ab, sowohl hohe wie auch tiefe Frequenzen kommen dabei nicht zu kurz. Der Frequenzgang reichte bei den Testaufnahmen bis über 22 kHz, was für ein Mikrofon dieser Preisklasse erst mal einen guten Wert darstellt und etwas über die vom Hersteller angegebenen Werte hinausgeht. Allerdings war bei den Aufnahmen auch ein leichtes Grundrauschen zu hören, was vor allem auf den geringen Pegel des Ngale R zurückzuführen ist, der durchaus etwas höher hätte ausfallen können. Außerdem hatte das Mikrofon bei kurzen Abständen so seine Probleme mit Plosivlauten. Cherry macht in der kurzen Anleitung zwar keine Angaben bezüglich des Mindestabstandes, zu nahe sollte der Nutzer jedoch nicht vor dem Mikrofon sitzen.
Mit zunehmendem Abstand werden die tieferen Frequenzen immer schwächer abgebildet und auch der Raumhall macht sich mehr und mehr bemerkbar. Gleichzeitig muss der Nutzer aufgrund des geringen Pegels des Mikrofons immer mehr nachregeln oder sogar nachträglich normalisieren. Das erhöht gleichermaßen das Eigenrauschen des Mikrofons, das immer mehr zutage tritt.
Für solche Szenarien hat Cherry in dem Ngale R einen Hardware-seitigen Low-Cut-Filter integriert, der laut Angaben des Herstellers das auftretende Rauschen eliminieren soll. Das ist eine etwas irritierende Aussage, da solche Filter eigentlich die tieferen Frequenzen abschneiden und damit zwar lästige „Rumpelgeräusche“ beseitigen sollen, das eigentliche Rauschen sich aber eher in den mittleren und vor allem hohen Frequenzen bildet, die von dem Filter gar nicht berührt werden. So hat dieser auch keinen Einfluss auf die genannten Störungen.
Generell sollte der Filter mit Bedacht eingesetzt werden, denn er geht recht rapide zu Werke und schneidet rigoros einen großen Teil der unteren Frequenzen ab, wodurch sich das Ngale R eher nach einem Telefon als nach einem Mikrofon anhört. Hier sollte lieber in der Postproduktion zu den in der jeweiligen Audio-Software enthaltenen Filter gegriffen werden, die dem Nutzer in den meisten Fällen mehr Einflussmöglichkeiten und damit auch eine höhere Qualität bieten.
Beispielaufnahmen Cherry XFRY Ngale R
Beispielaufnahmen der Konkurrenten
Elgato Wave:3
Rode NT-USB+
SPC Gear SM950
Beispielaufnahmen Cherry XFRY Ngale X
Beispielaufnahmen der Konkurrenten
beyerdynamic M 70 Pro X
beyerdynamic M 90 Pro X
Elgato Wave DX
Rode PodMic USB
Ngale X mit satterem Klang
Im Vergleich zum Ngale R bildet der große Bruder die Stimmanteile besser ab, wodurch die Aufnahme voller und lebendiger klingt. Laut Datenblatt soll das Mikrofon zwar den geringeren Frequenzgang besitzen, bei den Testaufnahmen waren jedoch ebenfalls über 20 kHz möglich. Im USB-Betrieb leidet aber auch das Ngale X unter dem geringen Pegel. Bei 50 cm Abstand sind selbst bei lauter Stimme und voll aufgedrehtem Eingang nicht mehr als -17 dB drin. Was aber noch mehr überrascht: Die Aufnahmeeinheit nimmt nicht lauter als -11 dB auf. Hier scheint Cherry dem Mikrofon einen Limiter verpasst zu haben. Denn egal wie laut die Stimme ist: Das Ngale X ließ sich im Test nicht dazu überreden, lauter aufzunehmen. Als wären das nicht schon genug Kritikpunkte, verzerrt das System auch noch, wenn die Stimme zu laut ist.
Der integrierte Low-Cut-Filter geht beim Ngale X nicht so kompromisslos zu Werke, so dass dieser einigermaßen brauchbar ist – doch auch hier sollte der Nutzer eher auf eine Software-Lösung mit mehr Einfluss zurückgreifen.
Etwas wärmer gestaltet sich die Stimmwiedergabe bei der Verwendung des XLR-Anschlusses, wobei das angeschlossene Audio-Interface, in diesem Fall ein Behringer UMC204HD, ebenfalls eine Rolle spielt. Da das Ngale X nicht die Möglichkeit einer Phantomspeisung bietet, fällt aber auch hier der Pegel gering aus. Bereits bei der Nahbesprechung musste der Eingang zu 75 Prozent geöffnet werden, was natürlich ebenso für ein höheres Rauschen sorgt. Ab einem Abstand von 20 cm in den Aufnahmen musste der Eingang komplett geöffnet werden. Beim Frequenzgang ist das Mikrofon bei Nutzung von XLR auch von den Möglichkeiten des verwendeten Interfaces abhängig, was allerdings in den meisten Fällen kein Problem darstellen sollte.
Fazit
Den selbst gestellten Anspruch, mit dem Ngale R und dem Ngale X sowohl Einsteigern wie auch fortgeschrittenen Streamern eine entsprechend hochwertige Hardware an die Hand zu geben, kann Cherry mit den Neulingen nicht ganz erfüllen, was vor allem am gesetzten Fokus liegt.
Technisch erweisen sich beide Testkandidaten dabei als durchaus solide, auch an der Verarbeitung gibt es, abgesehen von der Materialwahl beim Ngale R, nichts auszusetzen. Doch das allein bietet die Konkurrenz bereits seit längerem an – und zwar entweder zu einem günstigeren Preis oder zum gleichen Preis mit mehr Ausstattung beziehungsweise einer besseren Klangqualität – oder sogar beides. Cherry unterlaufen hier einfach zu viele Fehler, wenn der Fokus der Zielgruppe nicht auf RGB liegt.
Wieso überhaupt glauben Hersteller, dass Streamer, Podcaster und alle anderen, die diese Art von Mikrofonen nutzen, großen Wert auf eine Beleuchtung legen? Natürlich ist ein dezenter Leuchtring oder Ähnliches, um die aktivierte Stummschaltung optisch zu signalisieren oder mehrere Mikrofone voneinander unterscheiden zu können, durchaus hilfreich. Aber wer benötigt es so wie beim XTRFY Ngale R?
Bei einem Video-Stream würde ein ständig die Farbe wechselndes Mikrofon nur vom Wesentlichen, meist dem Streamer, ablenken, bei reinen Audio-Streams wäre es erst gar nicht zu sehen. Warum also hier Kosten investieren, die an anderer Stelle besser angelegt wären?
Davon gibt es beim Ngale R genügend: Auch wenn das Mikrofon klanglich durchaus einiges zu bieten hat, hätte der Pegel etwas höher und das Grundrauschen etwas geringer ausfallen können. In diesem Segment wäre das Wave:3 von Elgato (Test) eine gute Alternative, obschon es mit einem Straßenpreis von knapp über 140 Euro etwas teurer ist. Dafür bietet es einen besseren Klang und ein gutes Starterpaket an Software. Wer es günstiger mag, erhält mit dem SM950 von SPC (Test) für rund 80 Euro ein ebenfalls ebenbürtiges Mikrofon, das in den Höhen etwas besser auflöst und sich zudem mittels Spinne leicht entkoppeln lässt.
Mit den gleichen Problemen hat das Ngale X zu kämpfen, wobei sich der externe XLR-Anschluss an einen Mikrofonarm geschraubt ebenfalls als Hindernis erweisen kann. Klanglich legt es gegenüber dem kleinen Bruder zwar noch mal eine Schippe drauf, aber auch hier schläft die Konkurrenz nicht. Wer nur XLR benötigt, findet im M 70 X Pro oder M 90 X Pro von beyerdynamic (Test) eine klanglich bessere und auch günstigere Alternative, deren Straßenpreis sich mittlerweile bei 100 beziehungsweise 150 Euro eingependelt hat. Beide Modelle bringen zudem eine Spinne zur Entkopplung gleich mit. Einen Blick wäre ebenso das PodMic USB von Rode (Test) wert, das wie das Ngale X sowohl über USB wie auch per XLR betrieben werden kann und klanglich deutlich mehr zu bieten hat.
-
Ja, für mich gehört eine Beleuchtung einfach dazu
-
Nein, für mich spielt eine Beleuchtung bei Mikrofonen überhaupt keine Rolle
Aufgrund der vielen, teilweise günstigeren oder besseren Alternativen gibt es eigentlich keinen Grund, zu einem der beiden neuen Mikrofone von Cherry zu greifen. Die Zeiten, in denen Nutzer vor allem zu Mikrofonen mit viel „Bling Bling“ gegriffen haben und sich von Fancy-Werbesprüchen leiten ließen, dürften mittlerweile vorbei sein. Das wird nicht nur Cherry noch lernen müssen.
ComputerBase wurden das Ngale R und das Ngale X leihweise von Cherry für diesen Test zur Verfügung gestellt. Eine Einflussnahme des Herstellers auf den Testbericht fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht. Es gab kein NDA.
Dieser Artikel war interessant, hilfreich oder beides? Die Redaktion freut sich über jede Unterstützung durch ComputerBase Pro und deaktivierte Werbeblocker. Mehr zum Thema Anzeigen auf ComputerBase.