25 Jahre Counter-Strike: Das Shooter-Urgestein ist ein Vierteljahrhundert alt

Jan Wichmann
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25 Jahre Counter-Strike: Das Shooter-Urgestein ist ein Vierteljahrhundert alt

Counter-Strike, eines der wohl bekanntesten Spiele weltweit, wird ein Vierteljahrhundert alt und ist damit teils älter als viele seiner Spieler. Seit letztem Jahr gibt es Counter-Strike 2, aber das Game ist im Kern immer noch dasselbe. Grund genug, auf die Anfänge zurückzublicken und die jüngsten Neuerungen hervorzuheben.

Wie alles begann

Am 19. Juni 1999 erblickte das Shooter-Urgestein als anfängliche Modifikation des Spiels Half-Life das Licht der Welt. Das so entstandene Spielkonzept erfreut sich bis heute enormer Beliebtheit und wurde als Spielmodus in einer Vielzahl anderer Online-Shooter übernommen.

Counter-Strike: Von der Beta zur Version 1.6

Die Erfolgsgeschichte begann mit einem kleinen Hobbyentwicklerteam unter der Leitung von Minh Le und Jess Cliffe. In wenigen Wochen der Programmierung entstand die erste Betaversion. Die gerade mal etwa 8 MByte große und kostenlose Modifikation umfasste neben zehn Waffen und den Spielkarten cs_siege, cs_mansion, cs_wpndepot und cs_prison lediglich den Spielmodus Geiselrettung. Im Rahmen mehrerer Beta-Patches folgten weitere Inhalte wie etwa das Sturmgewehr AK-47 und die Karte cs_assault. Mit Version 4 wurde ebenfalls noch innerhalb der Betaphase das Genre gründende Bombenentschärfungsszenario implementiert.

Counter-Strike Beta Version 5
Counter-Strike Beta Version 5

Im Sommer 2000 schaltete sich der Spieleentwickler Valve ein und unterstützte die Weiterentwicklung von Counter-Strike. Nach weiteren Betaversionen, die unter anderem auch kurzzeitig Fahrzeuge wie einen Schützenpanzer ins Spiel einbetteten, erschien am 8. November 2000 das fertige Game unter der Namensgebung Counter-Strike 1.0. Der visuell aufpolierte Shooter stand dabei auch weiterhin als kostenlose Mod zur Verfügung, wurde aber zusätzlich als Standalone-Titel mit Trainingsmissionen vertrieben.

Weitere Updates passten die Spielmechanik an, sodass etwa Schüsse aus dem Sprung wesentlich ungenauer wurden. Aber auch die Maps erhielten Zuwachs: Eine der beliebtesten Karten, de_dust2, zählt bereits seit Version 1.1 zum Repertoire. Mit Ingame-Voice-Funktion rückte auch die Taktik weiter in den Vordergrund. Um Betrügern das Handwerk zu legen, integrierte Valve mit Version 1.4 das Anti-Cheat-System VAC.

Nach einer Vielzahl von Detailverbesserungen wurde es lange Zeit ruhig um Counter-Strike. 15 Monate Entwicklungszeit brauchte es, bis Valve am 12. September 2003 die Nachfolgerversion 1.6 vorstellte. Seither ist die Spieleplattform Steam eine zwingende Voraussetzung. Angesichts des großen Erfolges wurde Ende 2003 zudem ein Xbox-Ableger auf den Markt gebracht. Dieser ermöglichte neben Einzelspielen gegen Bots auch Mehrspielerpartien über das kostenpflichtige Xbox-Live-System.

Counter-Strike 1.6
Counter-Strike 1.6

Counter-Strike: Condition Zero

Mit Counter-Strike: Condition Zero wurde versucht, das Spielkonzept auch für den Einzelspieler salonfähig zu machen. Dies gelang nur bedingt und das Game erlangte lediglich wenig Aufmerksamkeit. Auch der Mehrspielermodus knüpfte nicht an die Popularität von Version 1.6 an. Trotz verbesserter Grafik wollte sich die Mehrheit der Spieler keiner Umgewöhnung unterziehen.

Counter-Strike: Source

Mit der Veröffentlichung von Half-Life 2 im Jahr 2004 war nur wenige Monate nach Condition Zero auch Counter-Strike: Source marktreif. Die komplett neu entwickelte Source-Engine aus dem Hause Valve stand hierbei im Vordergrund. Grafik und Spielphysik erfuhren dadurch eine kleine Revolution. Ebendiese Tatsache führte zur Spaltung der Spielergemeinschaft: Gerade im Bereich des E-Sports gab es Kritik an Counter-Strike: Source. So konnten beispielsweise die umfangreicheren Grafikeinstellungen zum Vorteil genutzt werden.

Counter-Strike: Source
Counter-Strike: Source

Counter-Strike: Global Offensive

Nach achtjähriger Abstinenz und einem Zwischenschub in Form der Arcade-Adaption Counter-Strike Neo für den japanischen Markt erschien 2012 Counter-Strike: Global Offensive. Das ferner als Portierung von Counter-Strike: Source für die Xbox 360 gedachte Spiel ist plattformübergreifend für PC, Mac, Xbox 360 und PlayStation 3 verfügbar und setzt erneut auf die Source-Engine.

Grafische Verbesserung, neue Karten und Waffen fanden ebenso ihren Weg in den vierten Teil wie der neue Spielmodus „Wettrüsten“. Seit knapp sechs Jahren verfügt das Game zudem über anpassbare Waffen-Skins, die von Community-Mitgliedern entworfen werden und über den Steam-Shop oder als Belohnung für abgeschlossene Matches erhältlich sind.

Counter-Strike: Danger Zone

Sechs Jahre nach der Markteinführung erfuhr Global Offensive ein weiteres großes Update: Die Danger Zone erweiterte das Spiel um einen Battle-Royale-Modus. Um dem Titel, der sich mittlerweile auch über Mikrotransaktionen finanziert, noch einen weiteren Schub zu geben, wechselte er auf „Free to Play“ – ist also seitdem grundsätzlich kostenlos.

Counter-Strike heute

Counter Strike 2

Ganze elf Jahre nach Einführung von Global Offensive veröffentlichte Valve quasi über Nacht den Nachfolger Counter-Strike 2, der zwar bereits im März 2023 angekündigt, aber ohne weitere Ankündigung am 27. September 2023 erschien. Counter-Strike 2 nahm ungefragt den Platz von Counter-Strike: Global Offensive in der Steam-Bibliothek ein, was zugleich für einen Aufschrei der Spielerschaft sorgte. Die zuvor erspielten Ränge und Ingame-Inhalte wie Aufkleber und Skins wurden zum neuen Counter-Strike 2 übernommen, doch folgten hinsichtlich der Neuerungen wie etwa dem dynamischen Rauch und der Anpassung bei den Server-Tickraten weitere Proteste aus den Spielerreihen. Gleiches war allerdings schon früher beim Wechsel zu Counter-Strike: Source und zu Counter-Strike: Global Offensive zu beobachten.

Auch die technischen und grafischen Anpassungen fielen mit dem Wechsel auf die Source-Engine 2 umfangreich aus. Valve selbst spricht von „der bisher größten technischen Innovation in der Geschichte von Counter-Strike, die die Grundlage für zahlreiche neue Funktionen und Updates in den nächsten Jahren bildet“.

Neben der Unterstützung von Nvidia Reflex, was zur Senkung der Spiellatenz beiträgt, ist auch AMDs Pendant Anti-Lag 2 (Test) seit kurzem mit von der Partie. Schon einige Monate zuvor wollte AMD den Vorgänger Anti-Lag+ in das Spiel implementieren, doch führte die Mechanik zu reihenweise VAC-Bans, sodass das Treiber-Update auf Version 23.10.1 umgehend vom Netz genommen wurde. Erst eine Woche nach der Bannwelle wurden die irrtümlich gesperrten Spieler wieder reaktiviert.

Die ComputerBase Redaktion widmete sich dem neuen Shooter-Aspiranten direkt zum Start sowie nach gut einem halben Jahr mit gleich zwei Benchmark-Tests. Noch mehr Vergleichsdaten mit verschiedensten Prozessor- und Grafikkarten-Paarungen lieferte ein eigener Community-Benchmark. Die FPS-Goldmedaille ging mit einem Wert von 1.021 FPS an ein Gespann aus GeForce RTX 4090 und Ryzen 7 7800X3D.

Weiterhin der Shooter-Liebling

Während der Umbau zu einem Free-to-Play-Titel und die Implementierung eines Battle-Royale-Modus im Dezember 2018 die Spielerzahlen nur mäßig steigen ließen, beflügelte vor allem die COVID-19-Pandemie die Nutzermenge und sorgte 2020 sogar für einen neuen Spielerrekord mit rund 924.000 Spielern gleichzeitig. Doch auch dieser Rekord wurde unter Counter-Strike 2 mittlerweile mehrfach und vor allem bei weitem überholt. Die Tageshöchstwerte belaufen sich aktuell auf 1,3 bis 1,5 Millionen Spieler gleichzeitig, womit Counter-Strike 2 das am meisten gespielte Game auf Steam ist.

Steam Charts
Steam Charts

Die ComputerBase-Community und Counter-Strike

Nicht nur in den Reihen der ComputerBase-Redaktion gibt (oder gab) es den einen oder anderen Berührungspunkt mit dem beliebtesten Ego-Shooter der Welt, auch die Community wurde in gleich mehreren Umfragen zu ihren Erfahrungen rund um Counter-Strike befragt.

Allen voran die hinsichtlich des Alters von 25 Jahren schon beinahe demografische Frage, welcher Counter-Strike-Teil den Einstieg bereitet hat. Von knapp 7.000 Teilnehmern gaben dabei rund 3.200 an, Counter-Strike bereits als Mod gespielt zu haben. Weitere ca. 2.500 haben zwischen den Versionen 1.0 und 1.6 zu Counter-Strike gefunden.

Mit welchem Counter-Strike bist du eingestiegen?
  • Counter-Strike als Mod für Half-Life
    46,5 %
  • Counter-Strike 1.0–1.6 als Kaufversion
    35,1 %
  • Counter-Strike: Condition Zero
    2,4 %
  • Counter-Strike: Source
    11,2 %
  • Counter-Strike: Global Offensive
    4,6 %
  • Counter-Strike 2
    0,2 %

Bei so vielen Counter-Strike-Veteranen verwundert es auch nicht, dass der häufigste Rang unter Counter Strike: Global Offensive „Global Elite“ war, wenngleich ein so starkes Ungleichgewicht sehr ungewöhnlich ist und der Rang einiges an Können abforderte.

Was war dein bester Rang in Counter-Strike: Global Offensive?
  • Silver 1
    4,0 %
  • Silver 2
    1,3 %
  • Silver 3
    1,8 %
  • Silver 4
    2,4 %
  • Silver Elite
    2,3 %
  • Silver Elite Master
    1,3 %
  • Gold Nova 1
    3,3 %
  • Gold Nova 2
    3,2 %
  • Gold Nova 3
    4,3 %
  • Gold Nova Master
    7,0 %
  • Master Guardian 1
    4,8 %
  • Master Guardian 2
    4,3 %
  • Master Guardian Elite
    7,6 %
  • Distinguished Master Guardian
    5,8 %
  • Legendary Eagle
    6,8 %
  • Legendary Eagle Master
    9,2 %
  • Supreme Master First Class
    8,9 %
  • Global Elite
    21,9 %

Direkt zur Veröffentlichung von Counter-Strike 2 wurde insbesondere der Vergleich zum Vorgänger Counter-Strike: Global Offensive gezogen, wobei das Ergebnis überaus eindeutig ist.

Trauerst du Counter-Strike: Global Offensive hinterher?
  • Ja, schon. Valve hätte CS:GO nicht löschen sollen.
    16,5 %
  • Na ja, ein wenig, aber vermutlich hätte ich CS:GO ja doch nicht mehr wirklich gespielt.
    25,5 %
  • Nein, überhaupt nicht. CS 2 ist quasi CS:GO in besser.
    58,0 %

Einigkeit in der ComputerBase-Community herrscht zumindest bei der Kartenauswahl. Sowohl unter Counter-Strike: Source als auch Counter-Strike: Global Offensive und Counter-Strike 2 ist jeweils die Karte de_dust2 der absolute Favorit. Ebenfalls weit vorne dabei sind die Maps de_italy, de_inferno und de_nuke. Der ComputerBase-Community ist es zudem größtenteils egal, auf welcher Seite sie spielt.

Auf welcher Seite spielst du generell lieber?
  • Terrorists
    14,0 %
  • Counter-Terrorists
    29,5 %
  • Das ist mir komplett egal
    56,5 %

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