Erlöse im Crypto-Mining-Boom: Nvidia bekommt einen Termin vor dem US Supreme Court

Volker Rißka
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Erlöse im Crypto-Mining-Boom: Nvidia bekommt einen Termin vor dem US Supreme Court

Hat Nvidia im Mining-Boom Umsatz und Gewinn „mit Mining“ verschleiert? Geklagt wurde bereits mehrfach, verurteilt wurde das Unternehmen jedoch nie. Nun will der Hersteller weitere Klagen verhindern und zieht vor das höchste Gericht in den USA, den US Supreme Court.

Nvidia will derartige Klagen in Zukunft verhindern

Im Jahr 2022 zahlte Nvidia vergleichsweise geringe 5,5 Millionen US-Dollar Strafe, ohne dabei groß gegen die Anschuldigungen der US-Börsenaufsicht (SEC) vorzugehen. Man wollte das Thema primär vom Tisch haben, nachdem zuvor bereits ein Verfahren gegen Aktionäre gewonnen wurde, da es sich schwer respektive nicht nachweisen ließ, was und wie wissentlich wann und wo verbucht wurde. Falsch war die Ausweisung der GeForce-Grafikkarten, die nicht für Gaming, sondern für Mining gekauft wurden, in der Gaming-Sparte am Ende zwar, aber der Schaden für Aktionäre nach dem Ende des Booms nicht direkt darauf zurückzuführen. Die SEC rügte letztlich nur dieses Vorgehen, ließ Nvidia aber mit einem blauen Auge davon kommen.

Im August 2023 wurde dann allerdings noch einmal geklagt (PDF-Dokument), das Thema war quasi dasselbe: Wurden Nvidia-Anleger im Crypto-Boom in falschen Sicherheiten gebettet, indem der Konzern vorgab, weniger vom Mining-Boom profitiert zu haben als angegeben?

Nvidia will diese erneute Klage, die nach einer Revision einer Klageschrift bereits im Jahr 2021 wieder hervorgeholt wurde, wenn möglich gleich vor dem erneuten Start ablehnen lassen. Ursprünglich wurde nämlich bereits einmal im Jahr 2018 geklagt, diese Klage im Jahr 2021 aber von einem Gericht abgeschmettert. Das Verfahren ging dann jedoch in die Berufung/Revision und wurde erneut zugelassen, da die offizielle Stelle zu der Auffassung kam, dass die Kläger durchaus einen Fall und Argumente haben.

We conclude from the foregoing that the complaint sufficiently alleged Defendants Huang and Kress made materially false or misleading statements during the Class Period, leading investors and analysts to believe that NVIDIA’s crypto-related revenues were much smaller than they actually were. Huang and Kress repeatedly stated that NVIDIA’s crypto-related revenues were either entirely or largely revenues from sales of Crypto SKUs, reported in the OEM segment. They repeatedly failed to mention in their statements during the Class Period that the great majority of NVIDIA’s crypto-related revenues came from sales of GeForce GPUs, reported in the Gaming segment

UNITED STATES COURT OF APPEALS FOR THE NINTH CIRCUIT

Eine Entscheidung wohl erst 2025

Sollte Nvidia vor dem US Supreme Court Erfolg haben, könnten Klagen dieser Art eventuell in Zukunft weniger schnell zugelassen werden. Sollte Nvidia jedoch verlieren, könnte dies auch eine Klagewelle nach sich ziehen – nicht nur für Nvidia, schreibt Barrons.

Erst in der Saison 2024/2025 will sich das höchste Gericht der USA damit befassen, diese startet im Oktober. Eine Entscheidung dürfte es vermutlich dann erst 2025 geben.