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Gaudi2 & Gaudi3: Intel nennt AI-Beschleuniger-Preise und fordert Nvidia heraus

Volker Rißka
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Gaudi2 & Gaudi3: Intel nennt AI-Beschleuniger-Preise und fordert Nvidia heraus

Seit Monaten vergleicht Intel Preis-Leistung, nun gibt es endlich blanke Zahlen: Preise für die AI-Beschleuniger Gaudi2 und Gaudi3 im Achter-Verbund. Von Nvidia gibt es diese Angaben öffentlich nicht. Doch Intel will und muss vor allem über den Preis punkten und daher auch darüber reden.

Künstliche Intelligenz alias AI ist in aller Munde – und teuer. Die Nachfrage, aber auch Nvidia bestimmt den Preis, der sich nur durch Konkurrenz ändern könnte. Doch die Konkurrenz tut sich schwer. AMD knabbert lediglich am Markt, Intel noch viel weniger. Eigenentwicklungen wie Googles TPUs sind für die Konzernzwecke besser aufgestellt. Intel versucht nun mit einer Offensive und erstmals der öffentlichen Nennung offizieller Preise stärker für die eigene Sache zu werben.

Intel Xeon 6 + Gaudi Press Deck
Intel Xeon 6 + Gaudi Press Deck (Bild: Intel)

Gaudi2 kostet effektiv 11.250 US-Dollar

Acht Gaudi2-GPUs auf einem Baseboard gibt es bei Intel laut Liste demnach für 65.000 US-Dollar. Daraus baut Supermicro derzeit Server-Racks, die für 90.000 US-Dollar angeboten werden, erklärte Intel in einem Pressegespräch vor zwei Wochen. Effektiv kostet die Anschaffung einer Gaudi2-GPU also 11.250 US-Dollar (alle Preise verstehen sich exklusive Mehrwertsteuer).

Gaudi2 hat gegen Nvidias aktuelle Generation allerdings nur selten eine Chance, nur in einigen Fällen kann man es mit H100 aufnehmen, der eigentliche Gegenspieler ist der Vorgänger A100 aus der Ampere-Generation. Dies erklärt letztlich auch den vergleichsweise günstigen Preis.

Intel Xeon 6 + Gaudi Press Deck
Intel Xeon 6 + Gaudi Press Deck (Bild: Intel)

Gaudi3 ist teurer

Für 125.000 US-Dollar gibt es bei Intel alternativ acht Gaudi3-GPUs auf einem Baseboard. Zu Gaudi3 erklärte Intel zuletzt, nun im Schnitt schneller zu sein als Nvidias Hopper-Generation. Das Setup soll so je nach Anwendung das bis zu 2,3-fache hinsichtlich Performance pro Dollar als ein H100-Setup leisten. Doch auch hier kommt es auf den Einsatzzweck an, die eierlegende Wollmilchsau, die alles kann, gibt es nicht. Und Nvidia hat auch noch einen Software-Joker in der Hinterhand.

Intel Xeon 6 + Gaudi Press Deck
Intel Xeon 6 + Gaudi Press Deck (Bild: Intel)

Für die aktuelle Hopper-Generation sind bei Nvidia laut unbestätigten Meldungen rund 20.000 US-Dollar pro Karte gesetzt, bedingt durch die riesige Nachfrage und den freien Handel liegen die Preise aber deutlich höher. Den Vorgänger dürfte es aber auch bei Nvidia für rund die Hälfte geben. Der Nachfolger Blackwell wird jedoch rund das Doppelte von Hopper kosten, hier wurden zuletzt effektiv 30.000 bis 40.000 US-Dollar pro GPU ins Spiel gebracht – auf dem Graumarkt auch höher.

Intel wittert mit Blick auf die eigenen Preise weiterhin eine Chance und präsentiert weitere Partner. Doch bis die Produkte im Markt ankommen, vergehen noch Wochen bis Monate. Nvidia ist in der Zwischenzeit nicht untätig und will sogar noch schneller werden: Zur Computex hatte CEO Jensen Huang angekündigt, in Zukunft jährlich eine neue HPC-Plattform zu veröffentlichen.

Intel Xeon 6 + Gaudi Press Deck
Intel Xeon 6 + Gaudi Press Deck (Bild: Intel)

ComputerBase hat Informationen zu diesem Artikel von Intel unter NDA erhalten. Die einzige Vorgabe war der frühestmögliche Veröffentlichungszeitpunkt.

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