Günstigere SSDs in Sicht: NAND-Hersteller schon fast wieder bei voller Produktion

Michael Günsch
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Günstigere SSDs in Sicht: NAND-Hersteller schon fast wieder bei voller Produktion

Um dem Preisverfall durch die Überversorgung mit Speicherchips Einhalt zu gebieten, hatten NAND-Flash-Hersteller ihre Produktion drastisch gedrosselt. Die Folge waren stark steigende Preise bei Endprodukten wie SSDs. Jetzt geht es wieder in die andere Richtung, zumindest bei der Herstellung.

NAND-Hersteller fahren Produktion hoch

Wie The Chosun Daily, die Online-Ausgabe der großen südkoreanischen Zeitung, berichtet, fahren mit Samsung, SK Hynix und Kioxia (+ Western Digital) fast alle großen NAND-Hersteller ihre Produktion wieder hoch.

Der Marktführer Samsung wie auch die Nummer zwei SK Hynix (inklusive Solidigm) hatten im vergangenen Jahr zwischenzeitlich die Produktion auf 20 bis 30 Prozent zurückgefahren. Jetzt soll Samsung bereits wieder bei 70 Prozent liegen und SK Hynix fahre die Herstellung von Speicherchips mit hoher Speicherkapazität wieder hoch, heißt es, ohne dabei eine Zahl zu nennen. Im zweiten Halbjahr 2024 soll Samsungs Gigafab im chinesischen Xi’an schon wieder bei 80 Prozent der ursprünglichen Kapazität arbeiten. Dort sei die Produktion zwischenzeitlich sogar auf 10 Prozent gesunken.

Kioxia und Western Digital betreiben ihre NAND-Fabriken gemeinsam und hatten ihrerseits die Herstellung auf etwa 30 Prozent respektive 50 Prozent der üblichen Kapazität reduziert. Jetzt soll Western Digital schon wieder bei rund 90 Prozent angekommen sein. Passend dazu berichtete Nikkei Asia einen Tag zuvor, dass Kioxia die Drosselung beendet habe.

Auch der US-Hersteller Micron hatte seine NAND-Fertigung verringert. Im November 2022 war von einer Reduzierung um 20 Prozent die Rede. Wie es jetzt bei Micron aussieht ist unklar, doch auch hier wäre eine baldige Rückkehr zum Normalniveau zu erwarten.

SSDs werden bald wieder günstiger

Nachdem die Redaktion im Januar 2023 noch berichten konnte, dass SSDs so günstig wie nie zu haben sind, hieß die Meldung ein Jahr später, dass Kunden 2024 wieder tiefer in die Tasche greifen müssen. Die künstliche Verknappung durch die Drosselung der Hersteller sorgte für deutlich gestiegene Preise.

Jetzt wird wieder mehr produziert, was mittelfristig wieder sinkende Preise für SSDs bedeuten kann. Das hängt aber davon ab, wie sich die Nachfrage weiter entwickelt, die ihrerseits wieder gestiegen ist. Insbesondere der Servermarkt verlangt nach mehr Speicherchips für große KI-Rechenzentren.

Zumindest im Spotmarkt sollen sich hier und dort bereits sinkende Preise für bestimmte NAND- und DRAM-Chips zeigen, wird aktuell berichtet. Auch bei den populären SSD-Modellen im Preisvergleich zeigt sich zumindest ein leichter Abwärtstrend bei den Preisen.

Preise populärer SSD-Modelle leicht gesunken
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