Heller, haltbarer, sparsamer: LG fertigt Tandem-OLED-Displays für Notebooks in Serie

Michael Günsch
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Heller, haltbarer, sparsamer: LG fertigt Tandem-OLED-Displays für Notebooks in Serie
Bild: LG Display

LG Display hat mit der Massenfertigung der ersten Tandem-OLED-Displays für Notebooks begonnen. Die 13"-Displays besitzen zwei OLED-Ebenen, was für mehr Leuchtkraft, eine längere Lebensdauer und eine niedrigere Leistungsaufnahme sorgt.

Doppelte OLED-Schicht hat Vorteile

Mit zwei Ebenen (Dual Layer, hier „Tandem“) von Organischen Leuchtdioden, die rotes, blaues und grünes Licht emittieren, kann die Helligkeit massiv gesteigert werden. LG spricht von einer Verdreifachung der Helligkeit im Vergleich zu OLED-Displays mit nur einer Ebene (Single Layer). Wird nicht die maximale Helligkeit benötigt, steigt die Haltbarkeit auf das Doppelte und die Leistungsaufnahme sinkt um 40 Prozent, wirbt LG Display, ein Tochterunternehmen von LG Electronics.

Trotz der zweiten Ebene sei es zudem gelungen, das 13"-Display etwa 40 Prozent dünner und 28 Prozent leichter als bisherige OLED-Displays für Notebooks zu gestalten. Was hier genau verglichen wird, geht aus der Pressemitteilung allerdings nicht hervor. Ob die Technik wesentlich teurer als normale OLED-Displays ist, bleibt ebenso unklar.

Now applied to laptops for the first time, LG Display’s new Tandem OLED panel has been tailored for laptop use. It can deliver double the lifespan and triple the brightness of a conventional single-layer OLED display, while reducing power consumption by up to 40%, making it ideal for high-performance IT devices like AI laptops as well as regular laptops.

By designing the components and enhancing the structure of the 13-inch Tandem OLED panel, LG Display has been able to make it around 40% thinner and 28% lighter than existing OLED laptop screens, enabling sleek design and greater portability.

LG Display

Eckdaten des Tandem-OLED-Displays von LG

Das Tandem-OLED-Display besitzt eine Auflösung von 2.880 × 1.800 Pixeln (WQXGA+), was bei 13 Zoll Diagonale eine Bildpunktdichte von 261 ppi bedeutet. Gewohnt hoch ist bei OLED-Displays das Farbspektrum, laut LG soll der DCI-P3-Farbraum zu 100 Prozent abgedeckt werden. Zur maximalen Helligkeit wird an dieser Stelle überraschend gar keine Angabe gemacht. Die vorliegende Zertifizierung nach VESA-Standard Display HDR True Black 500 erfordert eine maximale Helligkeit von 500 cd/m² und das auch nur für einen kleineren Bereich in der Bildschirmmitte. Auf voller Fläche müssen dauerhaft 300 cd/m² erreicht werden.

Das Tandem-OLED-Display von LG ist außerdem mit einem Touch-Sensor ausgestattet, um damit eine „hochempfindliche Touch-Komplettlösung“ mit hoher Präzision zu ermöglichen.

Erstmals im neuen Dell XPS 13

Die Gerüchte aus dem Vorfeld, dass Dell zu den ersten Abnehmern zählen wird, haben sich bestätigt. Und so gibt es seit Kurzem das Dell XPS 13 mit der Option auf das Tandem-OLED-Display von LG zu kaufen. Dieses wird von Dell allerdings nur mit 400 cd/m² angegeben.

Dell XPS 13 (2024)
Dell XPS 13 (2024) (Bild: Dell)

In ersten Tests des Notebooks kann das Display überzeugen. So konnte XDA Developers mit maximal 485 cd/m² zwar nicht ganz die oben beschriebene VESA-Vorgabe erreichen, doch ist der Wert über 100 cd/m² besser als beim XPS 13 Plus aus dem Vorjahr.

Tandem OLED zuvor im Auto und im iPad Pro

Völlig neu ist die Tandem-OLED-Technik nicht, Patente reichen sogar 20 Jahre in die Vergangenheit. LG Display hat sie vor einigen Jahren zunächst für den Automobilbereich eingeführt, wo die Haltbarkeit und die Leistungsaufnahme im Vordergrund standen. Große mediale Aufmerksamkeit erhielt sie erst mit dem Apple iPad Pro 2024, das sowohl von LG Display als auch von Samsung Display mit entsprechenden Bildschirmen versorgt wird.

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