Im Test vor 15 Jahren: Cooler Masters HAF 922 war ein HAF-Storm-Sniper-Hybrid
Im Test vor 15 Jahren stand Cooler Masters HAF 922 (Test) als kleinere und günstigere Version des beliebten HAF 932. Bei dem HAF 922 setzte der Hersteller äußerlich zwar auf die gewohnte HAF-Optik, im Inneren handelte es sich allerdings um einen Klon eines anderen Midi-Towers des Unternehmens.
Außen HAF, innen Storm Sniper
Bei dem Cooler Master HAF 922 handelte es sich um einen Midi-Tower, der es bei Abmessungen von 502 × 253 × 563 mm (H × B × T) auf ein Gewicht von etwa 8,7 kg brachte. Äußerlich ähnelte das Mini-HAF stark dem größeren Bruder HAF 932, setzte aber teilweise auf – dem Formfaktor entsprechend – etwas abgeschwächte Formen. An der Front bot es Platz für fünf 5,25-Zoll-Laufwerke und einen 200-mm-Lüfter mit roter Beleuchtung. Neben diesem fand sich ein weiteres 200-mm-Exemplar an der Oberseite des Gehäuses. Weiteren Platz für Ventilatoren boten die Seitenwand und der Boden des HAF 922, das ATX- und Micro-ATX-Mainboards aufnehmen konnte. Trotz des aggressiven Designs setzte Cooler Master nur teilweise auf Stahl und verwendete stattdessen viel Kunststoff. Dieser war bezüglich der Farbe und Oberflächenstruktur jedoch so gut an die Metallteile angepasst, dass sie optisch nahtlos ineinander übergingen.
Bei den inneren Werten erhielten Kunden kein kleineres HAF 932, sondern ein Cooler Master Storm Sniper: die beiden Gehäuse waren quasi identisch. Verglichen mit dem rund 50 Prozent teureren Storm Sniper strich der Hersteller jedoch einige Features wie die werkzeuglose Befestigung der Erweiterungskarten und des Lüfterrahmens im Boden des Gehäuses. Aus dem Cooler Master Cosmos entnahm das Unternehmen die Arretierungen von 5,25-Zoll-Laufwerken mittels eines Knopfdrucks. Alternativ konnten sie auch beidseitig verschraubt werden. Der 200-mm-Lüfter in der Front des Gehäuses versorgte bis zu fünf – mittels eines Kunststoffrahmens entkoppelte – Festplatten mit Frischluft.
In puncto Platz hinterließ das HAF 922 gemischte Gefühle. Kritik musste es sich unter anderem dafür gefallen lassen, dass nicht vollständig plane Netzteile nur mit dem Lüfter nach oben montiert werden konnten, da sie ansonsten mit dem Mainboard-Tray kollidierten – etwas, das ComputerBase bereits bei dem Storm Sniper kritisiert hatte. Positiv fiel hingegen der üppige Platz für CPU-Kühler auf, der durch das ausgebuchtete Seitenteil des HAF 922 noch weiter vergrößert wurde. Ein letztes Manko war, dass der verbaute 200-mm-Lüfter im Deckel des Gehäuses auf dem Lüftergitter auflag und es so zu Vibrationen neigte – eine einfache Entkopplung hätte hier preisgünstig Abhilfe geschaffen.
Im Vergleich mit anderen Gehäusen bot das HAF 922 gute Temperaturen, insbesondere bei höheren Drehzahlen. Bei abgesenkten Drehzahlen agierten die großen 200-mm-Lüfter zwar sehr leise, konnten allerdings nicht mehr immer mit potentiell schnelleren und kleineren Lüftern mithalten. Insgesamt gab es hier nichts zu bemängeln, aber das HAF 922 konnte gleichzeitig nicht aus der Masse herausstechen.
Fazit
Insgesamt war das Cooler Master HAF 922 ein gutes Gehäuse, das die Optik des größeren Bruders in kleinere und bezahlbare Regionen brachte. Dafür gestaltete es sich schwer, aus der vielen guten Konkurrenz herauszustechen. Für einen Preis von rund 100 Euro gab es zwar keine großen Mängel, für eine Empfehlung reichte es jedoch aufgrund der vielen anderen guten Gehäuse in diesem Preisrahmen nicht.
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