Im Test vor 15 Jahren: Edifier S330D und S530D mit gutem Klang aus Fernost
Der chinesische Hersteller Edifier begann im Jahr 2009, auf dem deutschen Markt Fuß zu fassen. Mit dem Edifier S330D und S530D (Test) bot das Unternehmen zwei sehr preiswerte Audiosysteme im Bereich von 100 Euro an, die im Test mit guter Klangqualität punkteten.
Zwei Systeme, die je um 100 Euro herum kosteten
Bei dem Edifier S530D setzte der Hersteller teilweise auf altbekannte Komponenten. So stammten beispielsweise die beiden Satelliten des Systems von den größeren S550 und S730D ab. Ebenso wurde die Kabelfernbedienung der älteren Systeme inklusive des blau beleuchteten Displays für das S530D wiederverwertet. Über einen Drehregler und zwei Tasten ließen sich so die Funktionen der 2.1-Anlage steuern.
Zusätzlich erhielten Kunden eine Funkfernbedienung mit einem limitierten Funktionsumfang. Damit konnte man das System lediglich an- und ausschalten sowie die Lautstärke steuern. Pluspunkte sammelte der Hersteller für die Anschlussvielfalt: Abseits der zwei Stereo-Cinch-Eingänge bot das S530D einen digitalen Koaxial- und einen optischen Eingang. Der primäre Unterschied zwischen dem S530D und dem teureren S730D war damit der Subwoofer. Dieser fiel beim S530D kleiner und in anderer Bauweise – mit einem Bass-Reflex-Rohr statt der passiven Membrane des größeren Modells – aus.
Aspekt | Edifier S330D | Edifier S530D | Edifier S730D |
---|---|---|---|
Kanäle | 2.1 | 2.1 | 2.1 |
Leistung Satelliten |
18 Watt RMS pro Kanal | 35 Watt RMS pro Kanal | 75 Watt RMS pro Kanal |
Leistung Subwoofer |
36 Watt RMS | 75 Watt RMS | 150 Watt RMS |
Eingänge | 1 × Mini-Klinke 1x Stereo-Cinch 1 × optisch 1 × digital |
2 × Stereo-Cinch 1 × optisch 1 × digital |
2 × Stereo-Cinch 1 × optisch 1 × digital |
Pegelsteuerung | Kabelfernbedienung | Kabelfernbedienung Funkfernbedienung |
Kabelfernbedienung Funkfernbedienung |
Besonderheiten | Kabelfernbedienung digitale Audio-Eingänge |
Kabelfernbedienung Funkfernbedienung digitale Audio-Eingänge |
Kabelfernbedienung Funkfernbedienung digitale Audio-Eingänge |
Preis | rund 85 Euro | rund 139 Euro | rund 240 Euro |
Anders als beim S530D war beim S330D alles neu. Bei den Satelliten setzte der Hersteller auf zwei schmale Türme anstelle des ausladenden Designs des S530D. Zwar baute Edifier weiter auf eine 2-Wege-Konstruktion, der Tiefmitteltöner war aber vergleichsweise klein. An der vom Unternehmen gewohnten sehr guten Verarbeitung änderte sich auch bei den Satelliten des 85 Euro teuren S330D nichts. Der Subwoofer des S330D war ebenfalls mit einem Bass-Reflex-Rohr ausgestattet und optisch sehr stark an den größeren Bruder angelehnt, allerdings etwas kompakter. Die sehr gute Anschlussvielfalt mussten Edifier-Kunden auch bei dem Modell für unter 100 Euro nicht missen: Neben den analogen Anschlüssen gab es beim S330D ebenfalls die zwei digitalen Anschlüsse. Abstriche mussten Anwender bei der Bedienbarkeit machen, da der S330D über keine Funkfernbedienung verfügte und die Kabelfernbedienung deutlich abgespeckt war. So ließ sich beispielsweise die Eingangsquelle nicht über die Steuerung wechseln, sondern konnte nur durch Aus- und Einstecken der angeschlossenen Quellen gesteuert werden.
Kleiner Aufpreis für deutlich mehr Klang
Das Edifier S330D klang prinzipiell gut für den Preisbereich, in dem es platziert war. Schwächen, die sich im Test zeigten, waren der etwas zu schwache Mitteltonbereich und der kraftlose Bass, der an Tiefe vermissen ließ. Insgesamt war der Klang etwas zu hell und ließ Details vermissen. Deutlich besser machte es das S530D, welches dank der sehr ausgewogenen Satelliten einen detaillierten und angenehmen Klang besaß. Im Vergleich zu den höherpreisigen Systemen des Herstellers konnte der Subwoofer nicht ganz so tief aufspielen, hatte aber keine Probleme damit, ein Zimmer mit einem druckvollen Bass zu füllen.
Fazit
Für einen Preis um 100 Euro herum waren beide Systeme sehr gut. Das Edifier S330D musste mehr Kritik einstecken, da neben der umständlichen Bedienung auch der Klang etwas zu wünschen übrig ließ. Anders sah es bei dem S530D aus, bei dem es sich um „ein fehlerfreies Stück Technik“ handelte. Für knapp 139 Euro war es schwierig, ein besseres 2.1-System zu finden. Der beste Konkurrent – das Concept F von Teufel – war vor 15 Jahren bereits nicht mehr verfügbar und überließ Edifier so den Markt.
In der Kategorie „Im Test vor 15 Jahren“ wirft die Redaktion seit Juli 2017 jeden Samstag einen Blick in das Test-Archiv. Die letzten 20 Artikel, die in dieser Reihe erschienen sind, führen wir nachfolgend auf:
- Das NZXT Whisper war „too hot to handle“
- Sapphires Radeon HD 4890 Atomic war ohne Makel
- Cooler Masters HAF 922 war ein HAF-Storm-Sniper-Hybrid
- Selbst Vapor-X konnte die Radeon HD 4890 nicht zähmen
- Die Razer Mamba als kabellose Spielermaus
- Nvidias Ion verlieh dem Intel Atom nicht nur in Spielen Flügel
- Das teure Edel-Netbook „EeePC S101“ von Asus
- OCZ’ erste Barfuß-SSD gegen Intels X25-M
- Die ATi Radeon HD 4770 überzeugte dank 40 nm
- Mit dem Phenom II X4 945 und 955 BE an die Spitze
- Das Edifier S550 war ein Soundsystem ohne Makel
- Radeon HD 4890 und GeForce GTX 275 lagen Kopf an Kopf
- Intels effiziente Core 2 Quad mit der TDP eines Dual-Core
- Gainwards GTX 260 GS GLH war die schnellste GTX 260
- Intels X25-M war die mit Abstand schnellste SSD
- Der perfekte CPU-Kühler von Xigmatek
- SLI und CrossFire mit 2, 3 und 4 Grafikkarten
- HTCs G1 war das erste Smartphone mit Android
- AMD Phenom II auf Sockel AM3 mit DDR3 ohne Mehrwert
- Mit dem 790-g-Megahalems direkt auf den ersten Platz
Noch mehr Inhalte dieser Art und viele weitere Berichte und Anekdoten finden sich in der Retro-Ecke im Forum von ComputerBase.