Im Test vor 15 Jahren: Intels Core i7-950 und 975 Extreme Edition mit Turbo

Robert McHardy
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Im Test vor 15 Jahren: Intels Core i7-950 und 975 Extreme Edition mit Turbo

Mit Intel Core i7-950 und i7-975 Extreme Edition (Test) stellte Intel vor 15 Jahren zwei neue Nehalem-Prozessoren vor, die dank eines neuen Steppings bei gleicher TDP mehr Takt boten. Wer Effizienz gewinnen wollte, schaltete Intels Turbo-Modus ab.

Mehr Takt dank D1-Stepping

Sowohl der Core i7-950 als auch der i7-975 Extreme Edition kamen im neuen D1-Stepping daher, das Intel im Vergleich zum alten C0-Stepping zu höheren Taktraten bei gleicher TDP verhalf. Konkret legten beide Prozessoren eine Multiplikatorstufe zu und takteten somit 133 MHz höher als der Core i7-940 (2,93 GHz) respektive i7-965 Extreme Edition (3,20 GHz).

Von diesem höheren Takt und dem neuen Stepping abgesehen unterschieden sich die beiden neuen Nehalem-CPUs nicht von ihren Vorgängern. Dementsprechend besaßen beide über ein MByte L2- und acht MByte L3-Cache, unterstützten Intels Turbo-Modus und Simultaneous HyperThreading (SMT), und besaßen einen QPI-Takt von 4,8 respektive 6,4 GHz. Der i7-975 Extreme Edition bot zudem einen offenen Multiplikator, sodass Nutzer die CPU-Taktrate leicht anpassen konnten. Anwender mit einem normalen Nehalem mussten dafür den Takt des Busses anpassen, der auch die Taktraten des Arbeitsspeicher bestimmte.

Die schnellsten Nehalem-Prozessoren

Die beiden neuen CPUs waren jeweils die schnellsten ihrer Garde. Sowohl zwischen dem i7-940 und i7-950 als auch dem i7-965 Extreme Edition und i7-975 Extreme Edition lagen im Durchschnitt zwei Prozent Leistung, was anhand der marginal höheren Taktraten zu erwarten war. Je nach Anwendungszweck konnte die Mehrleistung variieren, beispielsweise agierte der i7-975 in Office- und Multimedia-Anwendungen knapp vier Prozent schneller als der i7-965.

Diagramme
Performancerating Office & Multimedia
    • Core i7-975 XE, 3,33 GHz, DDR3-1600, Turbo an, SMT an
      145,3
    • Core i7-975 XE, 3,33 GHz, DDR3-1600, Turbo aus, SMT an
      141,5
    • Core i7-965 XE, 3,20 GHz, DDR3-1600
      140,0
    • Core i7-975 XE, 3,33 GHz, DDR3-1600, Turbo an, SMT aus
      135,9
    • Core i7-975 XE, 3,33 GHz, DDR3-1600, Turbo aus, SMT aus
      132,1
    • Core i7-950, 3,06 GHz, DDR3-1066
      132,0
    • Core i7-940, 2,93 GHz, DDR3-1066
      127,5
    • Core i7-920, 2,66 GHz, DDR3-1066
      119,4
    • Core 2 QX9770, 3,20 GHz, DDR3-1600
      115,6
    • Phenom II X4 955, 3,20 GHz, DDR3-1333, AMD 790FX
      105,4
    • Core 2 Q9550, 2,83 GHz, DDR3-1333
      105,3
    • Core 2 QX6850, 3,00 GHz, DDR3-1333
      103,5
    • Core 2 Q9450, 2,66 GHz, DDR3-1333
      101,6
    • Phenom II X4 945, 3,00 GHz, DDR3-1333, AMD 790FX
      100,7
    • Phenom II X4 940, 3,00 GHz, DDR2-1066, AMD 790GX
      100,0
    • Phenom II X4 940, 3,00 GHz, DDR2-1066, AMD 790FX
      99,8
    • Phenom II X4 920, 2,80 GHz, DDR2-1066, AMD 790GX
      95,1
    • Core 2 E8600, 3,33 GHz, DDR3-1333
      94,2
    • Phenom II X4 810, 2,60 GHz, DDR3-1333, AMD 790FX
      91,9
    • Phenom II X4 940 @ 2,60 GHz, DDR2-1066, AMD 790FX
      91,8
    • Phenom II X4 810, 2,60 GHz, DDR2-1066, AMD 790FX
      91,4
    • Core 2 E8500, 3,16 GHz, DDR3-1333
      91,3
    • Phenom II X4 940 @ 2,60 GHz, DDR2-1066, AMD 790GX
      90,5
    • Phenom II X4 805, 2,50 GHz, DDR3-1333, AMD 790FX
      89,2
    • Phenom X4 9950, 2,60 GHz, DDR2-1066
      87,7
    • Core 2 E8400, 3,00 GHz, DDR3-1333
      87,5
    • Core 2 Q6600, 2,40 GHz, DDR3-1066
      86,7
    • Phenom X4 9850, 2,50 GHz, DDR2-800
      85,0
    • Core 2 E7200, 2,53 GHz, DDR3-1066
      73,3
    • Athlon 64 X2 6000+, 3,00 GHz, DDR2-750
      68,7
    • Athlon 64 X2 4850e, 2,50 GHz, DDR2-714
      59,2
Einheit: Prozent, Arithmetisches Mittel

Eines zeigte sich auch im D1-Stepping wieder deutlich: Für Spiele lohnte sich ein Nehalem-Prozessor im Jahr 2009 nicht. Verglichen mit dem älteren Core 2 Extreme QX9770 lag die Spieleleistung des i7-975 Extreme Edition um drei Prozent zurück. Noch deutlicher wurde das bei einem Vergleich mit einem Core 2 Duo E8600, also einem älterem Dual-Core-Prozessor, oder dem Core 2 Quad Q9450, die beide mit dem Core i7-975 Extreme Edition gleichauf lagen.

Diagramme
Leistungsaufnahme – Komplettes System
  • Idle:
    • Athlon 64 X2 4850e, 2,50 GHz, DDR2-714
      90
    • Athlon 64 X2 6000+, 3,00 GHz, DDR2-750
      96
    • Core 2 E7200, 2,53 GHz, DDR3-1066
      102
    • Phenom II X4 805, 2,50 GHz, DDR3-1333, AMD 790FX
      103
    • Phenom II X4 920, 2,80 GHz, DDR2-1066, AMD 790GX
      104
    • Phenom II X4 940 @ 2,60 GHz, DDR2-1066, AMD 790GX
      104
    • Phenom II X4 810, 2,60 GHz, DDR3-1333, AMD 790FX
      104
    • Phenom II X4 940, 3,00 GHz, DDR2-1066, AMD 790GX
      105
    • Core 2 E8500, 3,16 GHz, DDR3-1333
      106
    • Core 2 E8400, 3,00 GHz, DDR3-1333
      106
    • Core 2 E8600, 3,33 GHz, DDR3-1333
      107
    • Phenom II X4 955, 3,20 GHz, DDR3-1333, AMD 790FX
      108
    • Phenom II X4 945, 3,00 GHz, DDR3-1333, AMD 790FX
      108
    • Phenom II X4 940, 3,00 GHz, DDR2-1066, AMD 790FX
      110
    • Phenom II X4 940 @ 2,60 GHz, DDR2-1066, AMD 790FX
      110
    • Phenom II X4 810, 2,60 GHz, DDR2-1066, AMD 790FX
      112
    • Phenom X4 9850, 2,50 GHz, DDR2-800
      115
    • Core 2 Q9450, 2,66 GHz, DDR3-1333
      116
    • Phenom X4 9950, 2,60 GHz, DDR2-1066
      116
    • Core 2 Q9550, 2,83 GHz, DDR3-1333
      118
    • Core 2 QX9770, 3,20 GHz, DDR3-1600
      125
    • Core 2 Q6600, 2,40 GHz, DDR3-1066
      125
    • Core i7-920, 2,66 GHz, DDR3-1066
      126
    • Core i7-950, 3,06 GHz, DDR3-1066
      127
    • Core i7-940, 2,93 GHz, DDR3-1066
      127
    • Core 2 QX6850, 3,00 GHz, DDR3-1333
      128
    • Core i7-965 XE, 3,20 GHz, DDR3-1600
      139
    • Core i7-975 XE, 3,33 GHz, DDR3-1600, Turbo aus, SMT aus
      139
    • Core i7-975 XE, 3,33 GHz, DDR3-1600, Turbo aus, SMT an
      141
    • Core i7-975 XE, 3,33 GHz, DDR3-1600, Turbo an, SMT aus
      141
    • Core i7-975 XE, 3,33 GHz, DDR3-1600, Turbo an, SMT an
      142
Einheit: Watt (W)

In puncto Leistungsaufnahme zeigten sich mit dem D1-Stepping zumindest bei den zugleich höheren Taktraten der Prozessoren keine Verbesserungen gegenüber dem C0-Stepping. Ähnlich sah es bei den Kerntemperaturen aus. Wer die verbleibenden Strom- und Temperatur-Reserven ausschöpfen wollte, der konnte mittels Übertaktung weitere etwa 13 Prozent Leistung gewinnen, was mit 30 Prozent höheren Temperaturen und einer 28 Prozent höheren Leistungsaufnahme des Gesamtsystems erkauft wurde.

Apropos Leistungsaufnahme: Wer den Turbomodus deaktivierte, der konnte so etwa 10 Prozent Leistungsaufnahme (des Gesamtsystems) einsparen, musste aber auf lediglich 1,4 Prozent Leistung verzichten. Intel erhöhte die Kernspannung deutlich zu aggressiv und trieb so die Leistungsaufnahme in die Höhe. Abhilfe schaffte das Deaktivieren des Turbo-Modus und manuelles Übertakten, welches in durchschnittlich mehr Leistung bei gleicher Leistungsaufnahme resultierte.

Fazit

Insgesamt stellten der i7-950 und i7-975 Extreme Edition einen kleinen Schritt gegenüber den Vorgängern dar. Die Leistung war marginal höher, ansonsten konnten Anwender keine Verbesserungen erwarten. Wie bereits bei den Vorgängern war der Turbo-Modus stromfressend und lohnte sich in der Praxis eher nicht. Die Preise von 562 respektive 999 US-Dollar im Großhandel bei einer Abnahmemenge von 1.000 Einheiten waren für die meisten Anwender unnötig hoch, gab es die kleineren Modelle wie den i7-920 bereits ab 284 US-Dollar. Für Spieler lohnte Nehalem sich zum Erscheinungszeitpunkt ohnehin nicht und ein älterer Core 2 Duo oder Core 2 Quad erzielte die gleiche Leistung für deutlich weniger Geld.

In der Kategorie „Im Test vor 15 Jahren“ wirft die Redaktion seit Juli 2017 jeden Samstag einen Blick in das Test-Archiv. Die letzten 20 Artikel, die in dieser Reihe erschienen sind, führen wir nachfolgend auf:

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