Kooperation bei Apple Intelligence: Weder Apple noch OpenAI zahlen für ChatGPT-Integration
Bei der WWDC 24 verkündete Apple offiziell die Kooperation mit OpenAI, ChatGPT findet den Weg auf das iPhone, das iPad und den Mac. Finanzielle Details zum Abkommen waren bislang nicht bekannt. Wie Bloomberg berichtet, soll jedoch kein Geld fließen.
Entsprechende Informationen hat Bloomberg-Autor Mark Gurman von namentlich nicht genannten Personen erhalten, die mit den Vorgängen vertraut sind. Demnach zahlen weder OpenAI noch Apple für das Abkommen. Ohnehin würden beide nicht damit rechnen, dass mit dem Abkommen aktuell bemerkenswerte Umsätze generiert werden.
OpenAI profitiere aber, weil ChatGPT so für Hunderte Millionen von Apple-Nutzern zugänglich werde. Und Apple hat den Vorteil, den Dienst des Marktführers in das eigene Ökosystem integrieren zu können.
ChatGPT kostet nichts auf den Apple-Produkten. Nutzer erhalten aber die Möglichkeit, dass kostenpflichtige ChatGPT-Plus-Abonnement abzuschließen. Bereits heute lässt sich ChatGPT auf den Apple-Geräten über die App nutzen.
ChatGPT und – bald – weitere Chatbots als Teil von Apple Intelligence
ChatGPT ist dabei nur ein Teil von Apples KI-Lösung. Den Kern von „Apple Intelligence“ bilden kleinere KI-Modelle, die direkt auf dem jeweiligen Gerät laufen und tief in die Betriebssysteme iOS, iPadOS und macOS verankert sind. Komplexere Aufgaben werden in Apples Cloud-Lösung berechnet, mit dem Konzept „Private Cloud Compute“ soll die Verarbeitung besonders sicher sein. Privatsphäre und Datenschutz zählten zu den wesentlichen Punkten bei der Vorstellung.
ChatGPT kommt hingegen erst zum Einsatz, wenn Siri oder die neuen Schreib-Tools weitergehende Fragen beantworten sollen. Nutzer können Fragen dann auf Wunsch an ChatGPT weiterleiten. Tendenziell ist die Kooperation also vergleichbar mit der Integration der Google-Suche oder von Google Maps.
Bis ChatGPT auf den Apple-Geräten verfügbar ist, dauert es ohnehin noch. „Später im Jahr“ hieß es bei der Vorstellung. Exklusiv ist das Abkommen ebenfalls nicht. So sollen bereits Gespräche laufen, um Google Gemini als zusätzliche Option anzubieten. Auch mit Anthropic verhandelt Apple laut Bloomberg. Der Claude-Chatbot könnte also ebenfalls bald verfügbar sein.
KI-Dienste als Einnahmequelle für Apple
Apple könnte demnach also eine Vielzahl von KI-Lösungen anbieten. Das Angebot wäre ähnlich wie bei der Suchmaschine, bei der Nutzer ebenfalls zwischen verschiedenen Anbietern wählen können.
In diesem Fall könnten sich die KI-Dienste für Apple auch zur Einnahmequelle entwickeln. Bei der Suche erhält Apple mittlerweile 20 Milliarden US-Dollar pro Jahr von Google, damit diese Suchmaschine als Standard voreingestellt ist. Bei diesen Beträgen handelt es sich laut den Informationen aus einem Gerichtsverfahren aber um eine Umsatzbeteiligung. Sollten die KI-Dienste also den Suchmaschinen-Datenverkehr verringern, würden bei Apple die Einnahmen sinken. Die KI-Dienste könnten diesen Rückgang dann ausgleichen, heißt es bei Bloomberg.