Shadow of the Erdtree: Elden-Ring-DLC ist bewusst schwer gestaltet

Update Max Doll
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Shadow of the Erdtree: Elden-Ring-DLC ist bewusst schwer gestaltet
Bild: Namco Bandai

Rezensionen haben den Elden-Ring-DLC Shadow of the Erdtree hochgelobt, Spieler kritisieren ihn aus überwiegend einem Grund: Der Schwierigkeitsgrad sei übertrieben hoch. Die Entwickler sehen das allerdings ganz anders.

Medien und Käufer urteilen im Schnitt aus verschiedenen Gründen oft unterschiedlich. Das ist auch hier so. Die Presse feiert Shadow of the Erdtree laut Metacritic und macht sie zur besten Erweiterung aller Zeiten. Sie stößt damit die hervorragende Erweiterung Blood and Wine zum Rollenspiel-Klassiker The Witcher 3 vom Thron. Spieler liegen auf der Plattform etwas dahinter, durchschnittlich 8.2 von 10 statt 95 von 100 Punkten vergeben sie. Auf Steam ist die Käuferschaft unzufriedener. Nur 66 Prozent aller Wertungen sind positiv, insgesamt sind die Reviews „gemischt“.

Technik & Schwierigkeit

Das hat zwei Gründe: Neben der technischen Umsetzung, die durch Lags und schlechte Performance – gerade bei Bosskämpfen solle die Bildrate einbrechen – negativ auffällt, wird die Schwierigkeit bemängelt. Spieler sprechen dabei erneut von den Bossen. Sie seien zu wenig abwechslungsreich in ihrem Vorgehen, hätten zu viel Lebensenergie und zu viele Angriffe mit zu wenigen Zeitfenstern, um Schaden zu verursachen. Es handle sich um „eine Serie billiger Tricks, die wiederholt mit verrückter Geschwindigkeit gespammt werden“, notiert ein Käufer in den Steam-Rezensionen.

Damit müssten Sekiro-Bosse mit Souls-Mechaniken zu bekämpft werden. Das würde den Schwierigkeitsgrad künstlich in die Höhe treiben, ohne Spaß zu machen – oder spezielle Builds erfordern. Auch das wird kritisiert: Wer das Spiel beherrsche, solle mit jedem Charakter Erfolg haben können.

Dahinter steckt Absicht

Auf X, ehemals Twitter, riet Publisher Namco Bandai in offenkundiger Reaktion zu der Kritik nur dazu, den Erweiterungs-spezifischen Segen zu verbessern. Wie schwer der DLC ist, wird maßgeblich über das Scadutree-Blessing bestimmt. Auf diese Weise skalieren die Entwickler den Schwierigkeitsgrad, um sicherzustellen, dass Spieler unabhängig ihres Spielfortschritts im Hauptspiel vor ähnlichen Herausforderungen stehen.

Darauf zielt der Unmut allerdings nicht ab, sondern auf grundlegendes Design. Schwer soll Elden Ring allerdings bewusst sein, das hatte Serienvater Hidetaka Miyazaki gegenüber dem Guardian parallel zum Erscheinen des DLCs bestätigt. Es sei nicht der richtige Ansatz, den Schwierigkeitsgrad weiter und weiter zu senken, „damit die ganze Welt das Spiel spielen kann“.

Das hängt mit dem gesamten Konzept zusammen, führte Miyazaki aus: „Das Gefühl von Erfolg, das Spieler durch das Überwinden von Herausforderungen erlangen, ist ein solch fundamentaler Teil des Erlebnisses“. Sie zu entfernen, würde es „das Spiel selbst kaputtmachen“. Auch das ist allerdings unumstritten, bemängelt wird explizit die Art, wie Herausforderungen geschaffen werden.

Update

From Software hat ungeachtet dieser Aussagen in der Zwischenzeit ein Balancing-Update für Shadow of the Erdtree veröffentlicht. Damit wird die Stat-Progression der Scadutree-Blessings angepasst: Die ersten gefundenen Segnungen geben einen etwas größeren Schub, die späteren einen schwächeren, um Spielern den Einstieg in den DLC zu erleichtern.