SSD-Controller Roadmap: Bei Realtek dauert es noch ein Weilchen bis PCIe 5.0
Dank großem zeitlichen Vorsprung dominiert Phison den Markt der SSD-Controller mit PCIe 5.0. Nur langsam ziehen die Konkurrenten nach und so präsentierte auch Realtek erst einmal eine neue Roadmap. Doch bis Chips wie der RTS5781DL und der RTS5782 erscheinen, ist es schon wieder 2025.
Denn laut der Roadmap wird erst einmal noch ein neuer PCIe-4.0-Controller erscheinen, der aber auch erst Ende 2024 als Engineering Sample (ES) zur Verfügung stehen soll. Gemeint ist der RTS5776DL, ein 4-Kanal-Controller ohne DRAM, der PCIe 4.0 x4 und NVMe 2.0 unterstützt. Mit lesend wie schreibend bis zu 7.400 MB/s wird die Schnittstelle praktisch ausgereizt.
RTS5781DL: Realteks erster mit PCIe 5.0
Auf das erste Quartal 2025 sind dann Engineering Samples des RTS5781DL datiert. Der erste SSD-Controller mit PCIe 5.0 x4 von Realtek lässt also noch lange auf sich warten. Mit ebenfalls 4 Speicherkanälen, NVMe 2.0, ohne DRAM und einer 4K-LDPC-Engine zur Fehlerkorrektur lesen sich die Eckdaten fast wie beim Pendant mit PCIe 4.0. Durch die schnellere Schnittstelle sollen aber bei sequenziellen Transfers Durchsatzraten von bis zu 10.000 MB/s möglich sein. Beim wahlfreien Lesen und Schreiben steigt die Maximalleistung von 1,2 Millionen IOPS auf 1,4 Millionen IOPS.
Noch mehr Leistung mit dem RTS5782
Eine wirkliche Konkurrenz zum allgegenwärtigen Phison E26 wird es bei Realtek aber erst noch später geben. Ohne nähere zeitliche Einordnung steht der RTS5782 als letztes auf der Roadmap. Mit 8 Kanälen und DRAM-Cache bedient er dann das High-End-Segment für SSDs mit bis zu 14.000 MB/s lesend und 12.000 MB/s schreibend sowie in der Spitze 2,5 Millionen IOPS.
Weitere Mitbewerber um die Leistungskrone
Alternativen zum Phison E26, der aktuell nahezu alle PCIe-5.0-SSDs für Verbraucher bedient, wird es bei anderen Herstellern voraussichtlich früher geben. So wurde kürzlich bekannt, dass Silicon Motion den lange angekündigten 8-Kanal-Controller SM2508 mit reichlich Verspätung im vierten Quartal 2024 zumindest ausliefern wird. Dank moderner 6-nm-Fertigung soll er deutlich effizienter arbeiten als der E26 und dabei mindestens ähnliche Leistungswerte bieten. Die Erwartungen an diesen Chip sind entsprechend groß.
Mit dem IG5666 von Innogrit gibt es dann sogar noch einen weiteren High-End-Controller mit PCIe 5.0, der in Form der Team Group T-Force GE Pro SSD sogar bereits den US-Markt erreicht hat. In ersten Tests konnte der IG5666 allerdings nicht überzeugen und lag meist weit hinter den SSDs mit Phison E26.