WD Blue SN5000 SSD: 4 TB für Mainstream hat einen QLC-Haken

Michael Günsch
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WD Blue SN5000 SSD: 4 TB für Mainstream hat einen QLC-Haken
Bild: Western Digital

Längst haben sich SSDs mit PCIe 4.0 als Mainstream etabliert. Für dieses Segment führt Western Digital jetzt die neue Serie WD Blue SN5000 ein, die mit noch etwas mehr Leistung in die Fußstapfen der SN580 tritt. Zudem reicht die Serie jetzt bis 4 TB Speichervolumen, das wird aber nicht mit TLC-Speicher erreicht.

Mit solider Mittelklasseleistung zum kleinen Preis verdiente sich die WD Blue SN580 (Test) letztes Jahr das Prädikat „Gut und günstig“. Jetzt gibt es schon wieder einen Nachfolger mit der WD Blue SN5000, neuerdings ist die Seriennummer also vierstellig.

Typischer Auftritt, jetzt mit mehr Leistung

Geblieben ist das M.2-Format mit 80 mm Länge und ein passend zur Serie blauer Aufkleber auf der einseitig bestückten Platine. Darunter steckt aber noch etwas schnellere Technik, denn gegenüber der SN580 steigen die sequenziellen Transferraten von maximal 4.150 MB/s beim Lesen und Schreiben auf 5.500 MB/s beim Lesen und 5.000 MB/s beim Schreiben. Das Durchsatzplus beträgt somit beim Lesen stolze 33 Prozent. Allerdings gelten diese Werte nur für das 4-TB-Modell der SN5000-Serie. Nur etwas langsamer sind die Varianten mit 1 TB und 2 TB, während das 500-GB-Modell noch 5.000 MB/s lesend und 4.000 MB/s schreibend erreicht.

500 GB 1 TB 2 TB 4 TB
Formfaktor M.2 2280
Schnittstelle PCIe 4.0 x4
Controller WD, 4 Channel, DRAM-less
NAND-Flash BiCS5 112 Layer TLC BiCS6 162 Layer QLC
Seq. Lesen 5.000 MB/s 5.150 MB/s 5.500 MB/s
Seq. Schreiben 4.000 MB/s 4.900 MB/s 4.850 MB/s 5.000 MB/s
Wahlfrei Lesen 460K IOPS 730K IOPS 650K IOPS 690K IOPS
Wahlfrei Schreiben 770K IOPS 900K IOPS
TBW 300 TB 600 TB 900 TB 1.200 TB

Unverändert sind die festgelegten TBW-Grenzen (Total Bytes Written). Wird das jeweilige Schreibvolumen vor Ablauf der sonst 5 Jahre währenden Garantie überschritten, erlischt diese vorzeitig. Mit 300 TB und 600 TB für die Modelle mit 500 GB und 1 TB Speicherplatz liegen die TBW auf typischem Niveau für SSDs mit TLC-Speicher. Ab dem 2-TB-Modell gilt das aber nicht mehr, denn hier gibt es nur 900 TB und beim 4-TB-Modell nur 1.200 TB. Das Verhältnis der TBW zum Speicherplatz nimmt also ab. Einen Wert von 1.200 TB TBW gibt es sonst bei Modellen mit 2 TB Speichervolumen.

Wer oft große Datenmengen schreibt, sollte dies berücksichtigen. Für Normalanwender ist dies kein Problem.

Bei 4 TB kommt QLC zum Einsatz

Der Blick in das Datenblatt (PDF) verrät dann auch den Grund für die geringe TBW-Einstufung des 4-TB-Modells: Bei diesem kommt nämlich kein TLC-NAND wie bei den kleineren Modellen, sondern potenziell weniger haltbarer QLC-NAND zum Einsatz. Das kann auch niedrige Schreibraten nach dem SLC-Modus bedeuten. Hier gilt es Testberichte abzuwarten.

Es kommt allerdings schon die aktuelle BiCS6-Generation (162 Layer) des QLC-NAND zum Einsatz, während die Modelle mit TLC noch auf BiCS5 (112 Layer) setzen. Der Controller stammt erneut aus eigenem Hause, verfügt über 4 NAND-Channel und verzichtet auf einen eigenen DRAM-Cache. Eine solche Mixtur gab es auch schon bei der SN580.

Leistungsaufnahme

Western Digital gibt eine „maximal durchschnittliche“ (max average power) Leistungsaufnahme von 6,3 Watt an. Im Tiefschlafmodus soll sich die Serie mit 5 Milliwatt begnügen.

Preise und Verfügbarkeit

Auch wenn Western Digital in der Pressemitteilung von einer Verfügbarkeit im Juli spricht, sind alle Modelle laut Herstellershop zur Stunde bereits vorrätig. Dort können die SSDs versandkostenfrei zu folgenden Preisen bestellt werden:

  • WD Blue SN5000 NVMe SSD - 500GB für 64,99 €
  • WD Blue SN5000 NVMe SSD - 1TB für 88,99 €
  • WD Blue SN5000 NVMe SSD - 2TB für 156,99 €
  • WD Blue SN5000 NVMe SSD - 4TB für 313,99 €

Noch liegen die Preise deutlich höher als jene der WD Blue SN580 im freien Handel, doch sollten sich diese annähern, wenn die SN5000 bei den Online-Shops aufschlägt.