Wegen DMA: Apple Intelligence kommt (vorerst) nicht in die EU

Dennis Krause
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Wegen DMA: Apple Intelligence kommt (vorerst) nicht in die EU

Die neuen Betriebssysteme iOS 18, iPadOS 18 und macOS 15 werden in der Europäischen Union in einem reduzierten Umfang erscheinen. Vorerst werden einige KI-Funktionen wie Apple Intelligence nicht über den Atlantik wandern. Der Konzern sieht das Gesetz über digitale Märkte (DMA) erneut als Sicherheitsrisiko.

Apple Intelligence erscheint vorerst nicht in der EU

Wie Bloomberg unter Berufung auf Apple berichtet, wird das Unternehmen die Veröffentlichung von Apple Intelligence, der iPhone Bildschirmübertragung auf den Mac und die Bildschirmübertragung in SharePlay in der Europäischen Union vorerst zurückhalten. Die Ankündigung betrifft somit iPhones, iPads und Macs. Mit Apple Intelligence sollen lokale KI-Modelle und KI-Modelle in der Cloud die neuen Betriebssysteme schlauer machen und auch Siri deutlich hilfreicher werden lassen.

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DMA als angebliches Sicherheitsrisiko

Bloomberg liegt eine Stellungnahme des Konzerns vor, der seine Entscheidung in Hinblick auf die Zusammenarbeitsbestimmungen des Gesetz über digitale Märkte getroffen hat. Apple befürchtet, die Auflagen, die zu mehr Wettbewerb führen sollen, könnten die „Integrität“ der eigenen Produkte gefährden und sich so auch negativ auf den Datenschutz und die Datensicherheit der Nutzer auswirken.

We are concerned that the interoperability requirements of the DMA could force us to compromise the integrity of our products in ways that risk user privacy and data security,

Apple

Was für spezifische Gefahren der Konzern durch den DMA in den Bereichen lokale und cloudbasierte KI-Modelle für Bild- oder Textgenerierung und Bildschirmübertragung sieht, erläutert Apple nicht. Der Konkurrent Microsoft hat allerdings ebenfalls seinen KI-Assistenten erst mit Verzögerung in der Europäischen Union ausgerollt.

Nicht das erste Mal

Bereits zur Einführung des DMAs hat Apple Sicherheitsbedenken hervorgebracht, als es darum ging, Progressive Web Apps (PWAs) auch mit anderen Browser-Engines zu ermöglichen. Die Funktion ist deshalb weiterhin nur für Apples eigene Engine WebKit verfügbar.

Zeitplan für KI-Funktionen wird klarer

Schon zur WWDC 2024 (Thema) hat Apple sich mit einem genauen Zeitplan für die Einführung von Apple Intelligence zurückgehalten. Der Konzern kündigte zwar zahlreiche Funktionen an, jedoch wolle man die eigenen KI-Funktionen erst einmal im Herbst als Beta in US-amerikanischen Englisch ausrollen. Für andere Sprachen gibt es noch keinen Zeitplan, Apple sprach nur von „im nächsten Jahr“. Innerhalb der gegenwärtig anlaufenden Entwickler-Beta befinden sich die Funktionen noch gar nicht. Sie werden erst später mit einer Warteliste für interessierte Beta-Nutzer verteilt.

Veröffentlichung in 2025?

Dementsprechend ist die heutige Ankündigung von Apple auch eine Präzisierung für den baldigen Launch. Im Artikel von Bloomberg wird explizit von „diesem Jahr“ gesprochen, in dem die Funktionen vorerst nicht in der EU erscheinen sollen. Bisher war dieser Schritt zwar geplant, aber nur in einer Sprache, welche auch nur im Mitgliedsland Irland eine Muttersprache ist. Wann Apple nun weitere Sprache ausrollt und wann diese wiederum in die EU kommen bleibt allerdings auch nach der heutigen Ankündigung noch offen.

In einer früheren Version des Artikels hieß es, Apple Intelligence wird vorerst nur in den USA starten. Tatsächlich wird es mit Ausnahme der EU global im Herbst starten. Die Funktionen werden außerhalb der EU allerdings weiterhin nur in US-amerikanischer Sprache und als Beta zur Verfügung stehen.

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