Western Digital: 32 TB HDD, SSDs mit 64 TB oder PCIe 5.0 und neue Roadmaps
KI-Anwendungen verlangen nach viel Speicherplatz. Diesen will Western Digital mit neuen SSDs und HDDs fürs Rechenzentrum liefern. Die Festplatte Ultrastar DC HC690 bietet 32 TB ohne HAMR-Technik. Die Ultrastar DC SN655 SSD bringt es sogar auf bis zu 64 TB. Für hohe Leistung sorgt wiederum die Ultrastar DC SN861 SSD mit PCIe 5.0.
Erste Festplatte mit 32 TB ohne HAMR
Seagate hatte vorgelegt und die ersten Festplatten mit 30 TB (CMR) und 32 TB (SMR) vorgestellt, die damit die maximale Speicherkapazität bei 3,5"-Festplatten bieten. Dafür setzt Seagate als erster Hersteller der Branche auf Heat-Assisted Magnetic Recording (HAMR). Allerdings ist die breite Verfügbarkeit noch immer nicht gegeben.
Western Digital hat bereits seit letztem Dezember bis zu 28 TB im Portfolio und zwar in Form der Ultrastar DC HC680 mit 28 TB und SMR. Bald will der Hersteller aber zu Seagate aufschließen und seinerseits 32 TB im HDD-Segment anbieten.
Heute wird verkündet, dass Muster der Ultrastar DC HC690 mit 32 TB an Kunden verschickt werden. Auf HAMR kann Western Digital zunächst verzichten und setzt stattdessen erneut auf ePMR, OptiNAND sowie UltraSMR. Details gibt es heute aber bis auf den Namen und ein Bild noch nicht. Erst im Sommer will Western Digital mehr verraten.
Ultrastar DC SN655+ SSD mit 64 TB
SSDs bieten schon jetzt mehr Speichervolumen als HDDs, sind aber pro Terabyte weiterhin deutlich teurer. Dafür sind sie eben auch viel schneller, was insbesondere die Zugriffszeiten aber auch den Durchsatz angeht.
Mit Speicherkapazitäten von 32 TB und 64 TB kündigt Western Digital die Ultrastar DC SN655+ für das dritte Quartal an. Abbildungen zeigen die 2,5-Zoll-Version (U.3), doch wird auch E1.L als Formfaktor genannt. Die SN655+ ergänzt die bisherige SN655-Serie (maximal 16 TB).
Maximale IOPS mit PCIe-5.0-SSDs
Mit der angeblich „marktführenden Random Read Performance“ soll wiederum die Ultrastar DC SN861 SSD ebenfalls im späteren Verlauf des Jahres 2024 erscheinen. Hier geht es nicht um maximalen Speicherplatz, doch immerhin sind bis zu 16 TB geplant. Auszeichnen soll sich die Enterprise-SSD durch eine „extrem niedrige Latenz und beispiellose Reaktionsfähigkeit für Large Language Model (LLM)-Training, Schlussfolgerungen (Inferenzen) und die Bereitstellung von KI-Diensten“, wirbt der Hersteller.
Zur SN861 liegen schon ausführliche Informationen vor, obgleich sich das 16-TB-Modell (mutmaßlich 15,36 TB nutzbar) nicht darunter befindet. Die kleineren Varianten sollen in der Spitze sequenziell mit 13,7 GB/s lesen und mit bis zu 7,5 GB/s schreiben. Herausragend ist aber die Leistung beim wahlfreien Lesen: Hier werden bis zu 3,3 Millionen IOPS erreicht.
Roadmaps bis ins Nirgendwo
Immer mehr Speicherplatz will Western Digital sowohl bei SSDs als auch bei HDDs künftig bieten. Bei den SSDs soll es nächstes Jahr zunächst auf 128 TB hinaufgehen, eine Marke, die Samsung zumindest als Vorführobjekt schon lange erreicht hat. Vor knapp einem Jahr zeigte Samsung sogar bereits eine erste 256-TB-SSD. Western Digital will die 256 TB als Serienprodukt im Jahr 2027 anbieten können. Noch ohne Jahreszahl in der Roadmap verbleibt das Fernziel von 1 Petabyte (1.000 TB).
Gemächlicher geht es bei den Festplatten zu. Hier will Western Digital die Marke von 40 TB im Jahr 2026 knacken und 2027 oder 2028 dann 50 TB überbieten. Dass dabei dann doch HAMR eingesetzt wird, ist zu erwarten. Auf einer weiteren Präsentationsfolie steht unter HAMR lediglich „Coming Soon“. Mehr als 100 TB sind dann das zeitlich undefinierte Fernziel bei den HDDs.
Zu den Neuvorstellungen unter dem Motto „The AI Data Cycle“ hat Western Digital eine Videopräsentation veröffentlicht.