5G bei 97 Prozent: Telekom schließt größtes Funkloch an einer ICE-Strecke

Nicolas La Rocco
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5G bei 97 Prozent: Telekom schließt größtes Funkloch an einer ICE-Strecke
Bild: Deutsche Telekom

Die Telekom kommt bei der Bevölkerungsabdeckung mit 5G aktuell auf einen Wert von 97 Prozent, nachdem über die letzten vier Wochen die Mobilfunkversorgung an 676 Standorten ausgebaut wurde. Auf der ICE-Strecke Waren-Neustrelitz will die Telekom in Kürze damit beginnen, das größte Funkloch an einer ICE-Strecke zu schließen.

Die Schließung des größten noch existierenden Funklochs an Deutschlands ICE-Strecken stehe kurz vor der Umsetzung, erklärt der Netzbetreiber in einer aktuellen Ankündigung. Gemeint ist die ICE-Strecke durch den Nationalpark Müritz, die bislang nicht mit Mobilfunk versorgt war. Die Nationalpark-Verwaltung, das Landratsamt des Landkreises Mecklenburgische Seenplatte und die Telekom konnten sich jedoch auf den Bau von 14 neuen Mobilfunkmasten entlang der Bahnstrecke zwischen Neustrelitz und Waren (Müritz), davon neun im Nationalpark, einigen, um die rund 30 Kilometer mit Mobilfunk zu versorgen. 20 Minuten Fahrzeit im Funkloch sollen damit der Vergangenheit angehören.

Doppelt so viele Masten in geringerer Höhe

Wie die Telekom erklärt, war das Ziel aller Beteiligten einerseits, die Mobilfunkversorgung für Zugreisende und die Kommunen entlang der Strecke zu verbessern, andererseits sollte dabei aber die Naturlandschaft ausreichend berücksichtigt werden. Die neuen Masten werden deshalb in einer geringeren Höhe von rund 25 anstelle von üblicherweise 30 bis 40 Metern errichtet, damit sie nicht höher als die umliegenden Bäume ragen und somit nicht das Landschaftsbild stören. Der Artenschutz wie auch die automatisierte Waldbrandüberwachung sollen dadurch ebenfalls gewährleistet werden. Im Gegenzug braucht es aber die doppelte Anzahl von Masten bei doppelt so hohen Kosten, um gleichzeitig die durchgehende Mobilfunkversorgung entlang der Bahnstrecke zu gewährleisten.

Bauanträge sollen bis Sommerende gestellt werden

Bis Ende August seien jetzt noch letzte „Hausaufgaben“ zu erledigen und mit der Deutschen Bahn zu koordinieren, ehe zum Ende des Sommers die Bauanträge beim Landratsamt gestellt werden sollen. Diesbezüglich sei man aber zuversichtlich. Ein Termin zur endgültigen Fertigstellung des Ausbaus ist der Ankündigung nicht zu entnehmen.

5G erreicht 97 Prozent der Bevölkerung

Unterdessen hat der Netzbetreiber auch eine Bevölkerungsabdeckung mit 5G von aktuell 97 Prozent angekündigt. 676 Standorte seien dafür ausgebaut und 96 weitere neu gebaut worden. An 500 bestehenden Standorten sei zudem Kapazität erhöht worden, wobei an 91 dieser Standorte jetzt erstmals 5G genutzt werden könne. Der Netzbetreiber zählt aktuell 12.150 5G-Antennen in über 920 Städten und Gemeinden auf der der schnellen 3,6 GHz-Frequenz, die für bis zu 1 Gbit/s im Downlink ausgelegt ist. Bei den eigenen Handytarifen wirbt die Telekom aber weiterhin mit 300 Mbit/s. Bis Ende 2025 will die Telekom auf eine Bevölkerungsabdeckung von 99 Prozent kommen. Das ist das Niveau, das aktuell für LTE vorliegt. Der Netzausbau lässt sich auf einer Karte einsehen.

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