AMD Strix Point im Test: Fazit

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Nicolas La Rocco (+2)
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Ein Testembargo, das an einem Sonntag fällt. Ein Testmuster, das erst am Mittwoch davor eintraf. Wollte AMD hier etwas verstecken? Der Test des Ryzen AI 9 HX 370 im Asus Zenbook S16 (UM5606) liefert keinen Anlass dafür davon auszugehen, ganz im Gegenteil.

Eines der ersten Notebooks mit AMD Ryzen AI 300
Eines der ersten Notebooks mit AMD Ryzen AI 300

AMD Strix Point in Form des Ryzen AI 9 HX 370 überzeugt im Test mit einer gegenüber Hawk Point deutlich gestiegenen Effizienz der CPU: Das SoC mit vier Zen-5- und acht Zen-5c- statt acht Zen-4-Kernen ist mit maximal 33 Watt TDP im Testmuster von Asus, dem Zenbook S 16, schneller als der Ryzen 9 8945HS mit 37, 52 oder im besten Fall gar mit 75 Watt. Mehr Kerne, auch wenn in diesem Fall vier große gegen acht „kompakte“ getauscht wurden, sind besser.

Im sehr dünnen Asus Zenbook S16 gibt es die Spitzenleistung dauerhaft zwar nur mit dem sehr lauten Full-Speed-Profil, andere Designs werden Strix Point das Leistungsniveau mit Sicherheit jedoch auch leiser zugänglich machen. Wird das Asus Zenbook S16 leise(r) betrieben, sinkt die Leistung unter Dauerlast – wie leise es wird bestimmt, wie schnell das Leistungsniveau fällt.

Auf den ersten Blick enttäuscht dürften viele Strix-Point-Interessenten beim Blick auf die Leistung der iGPU sein. Die Radeon 890M mit 16 CUs vom Typ RDNA 3.5 ist zwar auch im Zenbook S16 schneller als die Radeon 780M der Vorgänger-APU, maximal 12 Prozent sind in Anbetracht der 33 Prozent mehr Shader, der optimierten Architektur, dem besseren Speicher und der im Datenblatt sogar noch einmal höheren Taktraten jedoch ein kleiner Schritt.

Dafür verantwortlich sind die in den Benchmarks tatsächlich anliegenden Taktraten. Allem Anschein nach – und durchaus nicht verwunderlich – benötigt Strix Point dann doch etwas mehr TDP, um die 50 Prozent breitere iGPU bei vergleichbaren Taktraten wie Hawk Point/Phoenix zu fahren. RDNA 3.5 vollführt hier keine Wunder. Ob dem so ist, werden weitere Tests mit einem Ryzen AI 9 HX 370 mit mehr als 33 Watt TDP zeigen müssen. Noch nicht getestet hat die Redaktion aus Zeit- und Kompatibilitätsgründen die AI-Leistung der neuen CPU-Architektur.

Asus Zenbook S 16 (UM5606W) mit AMD Ryzen 9 HX 370 im Test
Asus Zenbook S 16 (UM5606W) mit AMD Ryzen 9 HX 370 im Test
HDMI 2.1, 2 × USB-C 4.0 und 3,5-mm-Klinke links
HDMI 2.1, 2 × USB-C 4.0 und 3,5-mm-Klinke links
SD-4.0-Cardreader und USB-A 3.2 Gen 2 rechts
SD-4.0-Cardreader und USB-A 3.2 Gen 2 rechts
Das Zenbook S16 besteht zum Großteil aus „Ceraluminum“
Das Zenbook S16 besteht zum Großteil aus „Ceraluminum“
Zenbook-Logo auf Lüftungsgitter oberhalb der Tastatur
Zenbook-Logo auf Lüftungsgitter oberhalb der Tastatur
Kühlöffnungen an der Unterseite
Kühlöffnungen an der Unterseite

Das Asus Zenbook S16 (UM5606) erwies sich im Test als sehr edles, extrem kompaktes und mit einem hervorragenden 16-Zoll-OLED ausgestattetes „Ultrabook“, das „Strix-Point-33-Watt-Leistung“ allerdings nur sehr laut, alternativ leise nur kurzfristig zur Verfügung stellen kann. Es ist ein sehr leistungsstarkes Arbeitsnotebook, keine Dauer-CPU-Volllast- oder Gaming-Maschine. Diese Aufgabe werden andere Systeme mit Strix Point und potenterem Kühlsystem und/oder höherer TDP erledigen.

Dafür erreichte das Notebook Laufzeiten, wie sie zuletzt die neuen Snapdragon-X-Notebooks (mit etwas kleinerem Akku, aber dafür auch etwas kleinerem Display) geliefert hatten.

ComputerBase hat Asus Zenbook S16 (UM5606) leihweise von AMD unter NDA zum Testen erhalten. Die einzige Vorgabe war der frühestmögliche Veröffentlichungszeitpunkt. Eine Einflussnahme des Herstellers auf den Testbericht fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht.

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