BIOS-Settings bei Asus: Das sind die neuen „Default-Settings“ für Intel Core i9 & i7 „K“
Bis Freitag müssen OEMs laut Intel BIOS-Updates mit einem Bugfix für den im Zuge der Untersuchungen zu den instabilen K-CPUs entdeckten „eTVB-Bug“ veröffentlichen. Asus setzte das übers Wochenende für viele Platinen um. ComputerBase hat sich angesehen, welche „Default-Settings“ bei Asus damit jetzt geladen werden.
Testlauf auf Asus ROG Maximus Z790 Dark Hero
Die Redaktion hat das Ganze auf dem Asus ROG Maximus Z790 Dark Hero mit einem Core i9-14900K geprüft. Grundsätzlich sollten sich auch andere Mainboards des Herstellers so verhalten. Dass Platinen mit weniger potenter Stromversorgung niedrigere Grenzwerte setzen, ist aber nicht ausgeschlossen. Bei CPUs unterhalb des Core i9 ist das in jedem Fall so, denn hier gelten andere von Intel empfohlene Grenzwerte.
BIOS 1402 auf dem Asus ROG Maximus Z790 Dark Hero
Das neueste BIOS für das Mainboard ist Version 1402. Online verfügbar gemacht wurde sie am 12. Juli, das BIOS selbst nennt den 24. Juni 2024 als Tag der Fertigstellung.
Direkt nach dem Update mit anschließendem Neustart begrüßt ein Postscreen den Anwender, der zum Drücken der Taste „F5“ auffordert, was die Werkseinstellungen lädt. Danach kann wie gewohnt nach einem Update über „F1“ das BIOS aufgerufen werden.
Default: Default-Settings + Power-Delivery-Profile „Extreme“
Im BIOS begrüßt den Nutzer dann kein Asus-OC-Setting, sondern die „Intel Default Settings“ mit dem Power-Delivery-Profile „Extreme“.
Das sieht auf einem Core i9-13900K(F) oder Core i9-14900K(F) dauerhaft 253 Watt TDP (PL1 = PL2) und maximal 400 Ampere (ICCMAX) vor. „Asus MultiCore Enhancement“, das in der Vergangenheit „Default“ war und zahlreiche Limits aushebelte, ist nicht aktiv.
Ein Blick in die Details unter „Internal CPU Power Management“ zeigt dann auch die gewünschten Werte: PL1 = PL2 mit 253 Watt und das „Stromstärke-Limit“ bei 400 Ampere.
Alternativ: Default-Settings + Power-Delivery-Profile „Performance“
Alternativ können es Anwender bei den Default-Settings belassen, aber statt „Extreme“ als Power-Delivery-Profile „Performance“ auswählen. Hier gibt Intel Herstellern die Wahl, ob sie weiterhin dauerhaft PL2 (in diesem Fall 253 Watt) anliegen lassen oder nur kurzfristig und dann auf 125 Watt (TDP) zurückfallen. Die maximale Stromstärke wird auf 307 Ampere begrenzt.
Asus hat sich auf dem ROG Maximus Z790 Dark Hero dafür entschieden, es beim Core i9-14900K bei PL1 = PL2 = 253 Watt zu belassen. Die ICCMAX wird korrekt auf 307 Ampere angepasst.
„OC“ über das „Asus Advanced OC Profile“
Wer die CPU außerhalb der offiziellen Spezifikationen betreiben will, kann manuell eingreifen oder direkt anstelle von „Intel Default Settings“ das „Asus Advanced OC Profile“ laden, das dann auch „Asus MultiCore Enhancement“ aktiviert. Der Nutzer erhält in diesem Fall – wie von Intel inzwischen vorgeschrieben – eine Warnung.
Die Liste der Anpassungen, die daraufhin vorgenommen werden, ist lang und umfasst die von Intel in den „Default-Settings“ inzwischen vorgeschriebenen Schutzmechanismen. Darüber hinaus wird PL2 auf 4.096 Watt angehoben und damit quasi ausgehebelt. ICCMAX steigt wie in der Vergangenheit auf 512 Ampere – also deutlich über Intels Empfehlung, nicht über 400 Ampere zu gehen.
Eine Sache hebelt Asus wiederum nicht aus: Dauerhaft darf die CPU nur 253 Watt aufnehmen. Dass dem allem Anschein nach wirklich so ist, hat ComputerBase auch noch überprüft, obschon die hohen CPU-Temperaturen auf dem Testsystem im Durchschnitt nur etwas über 253 Watt Verbrauch zuließen. Daher dauerte es ein wenig, bis HWiNFO eine Limitierung der CPU-Leistung durch eine maximal erlaubte Leistungsaufnahme von 253 Watt meldete.
Intels offiziell „empfohlene Vorgaben“
Die nachfolgende Tabelle enthält abschließend noch mal Intels aktuell „empfohlene Vorgaben“ sowohl für die grundlegenden „Default-Settings“ als auch für die Power-Delivery-Profiles und wie sie auf den verschiedenen CPU-Klassen der 13. und 14. Gen Core für Desktop-PCs ausfallen.
Inzwischen hat die Redaktion auch den Core i7-14700K auf dem Asus ROG Maximus Z790 Dark Hero in Augenschein genommen, für den Intel andere Grenzwerte empfohlen hat als für den Core i9-14900K.
Wie es Intels empfohlene Einstellungen vorsehen, gibt es in diesem Fall in der Tat nur ein Power Delivery Profil: „Performance“. Es ist in Ermangelung einer Alternative automatisch aktiv, wenn die „Intel Default Settings“ gewählt wurden, der darauf folgende Optionspunkt fehlt. Das „default“ gewählte Profil konfiguriert den Core i7-14700K mit PL1 = PL2 = 253 Watt sowie maximal 307 Ampere ICCMAX.
Intel hat bis dato einzig und allein neue Settings und Profile für K-CPUs empfohlen, die allerdings auch die einzigen gewesen sind, die in der aktuellen Diskussion eine Rolle gespielt haben. Heißt das auch in der Praxis, dass bei den Non-K-CPUs alles beim Alten geblieben ist?
Zumindest auf dem genutzten Mainboard von Asus ist das der Fall: Der Core i5-14500 wird „default“ mit dem „Asus Advanced OC Profil“ inklusive aktivem „Asus MultiCore Enhancement“ gefahren, was dauerhaft 4.096 Watt PL1 = PL2 und bis zu 512 Ampere Stromstärke bedeutet.
Offiziell ohne OC abgesegnet hat Intel wiederum maximal 154 Watt für maximal 28 Sekunden, danach gelten die 65 Watt TDP dieser CPU.
Im Test des Core i5-14500 genehmigte sich die CPU „offen“ bis zu 224 Watt unter Volllast, das ist demzufolge auch weiterhin möglich.
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