Canon EOS R1 & R5 Mark II: Neue DSLM-Profikameras kosten 4.800 respektive 7.500 Euro
Mit der EOS R1 und der EOS R5 Mark II stellt Canon zwei neue spiegellose DSLM-Kameras vor. Die EOS R1 setzt mit dem integrierten Hochformatgriff die einstige EOS-1-Serie fort und richtet sich an Profifotografen aus den Bereichen Sport und Nachrichten. Die EOS R5 Mark II löst die gut viereinhalb Jahre alte EOS R5 ab.
EOS R1: Schweres Flaggschiff ab 7.500 Euro
Mit der EOS R1 erweitert Canon die Speerspitze im Portfolio, die bereits mit der EOS R3 als Gegenstück zur Nikon Z9 aufgestellt war. Wie zu früheren Spiegelreflexzeiten übernehmen die „Einser-Modelle“ dabei stets die Flaggschiffposition und gelten als unverwüstliches Arbeitsgerät.
Diese Tugenden übernimmt auch die neue EOS R1. Das Kameragehäuse setzt sich aus einem Verbund aus Magnesium und Polykarbonat zusammen und ist umfangreich gegen Wasser und Staub abgedichtet. Gegenüber dem DSLR-Vorgänger EOS 1D X Mark III, die knapp 1,5 kg auf die Waage brachte, kommt die EOS R1 mit rund 1,1 kg wesentlich leichter daher.
AI-Upscaling von 46 auf 96 Megapixel
Während die Nikon-Z9-Konkurrenz für 6.000 Euro mit 45,7 Megapixel auflöst, begnügt sich die Canon EOS R1 mit 24,2 Megapixeln. Aufnahmen können dessen ungeachtet kameraintern mittels KI auf bis zu 96 Megapixel hochskaliert werden. Auch für die Rauschunterdrückung kommt KI zum Einsatz.
Auch an anderer Stelle unterscheiden sich die beiden Profimodelle von Canon und Nikon stark von einander. Auf dem Papier hat die EOS R1 jedoch gleich mehrfach die Nase vorn. Der integrierte Bildstabilisator kann im Zusammenspiel mit ebenfalls stabilisierten Objektiven bis zu 8,5 Belichtungsstufen ausgleichen, bei Nikon sind es nur sechs. Auch die Serienbildgeschwindigkeit unter Verwendung der vollen Auflösung übertrifft mit maximal 40 Bildern die Sekunde die der Konkurrenz um Nikon Z9 und Sony Alpha 1 (50 MP), die jeweils 30 JPG- oder 20 RAW-Aufnahmen pro Sekunde abliefern.
Autofokus entlang der Vertikale
Als Besonderheit hebt Canon den neuartigen Autofokus hervor, der auch kleinere Motive und vertikale Details in Situationen fokussiert, in denen im AF-Bereich keine horizontalen Daten verfügbar sind. Diese innovative Technologie ist eine Premiere für Canon. Sie erfordert eine völlig neue Anordnung auf dem Autofokussensor, bei der einzelne Pixel um 90 Grad gedreht werden, um den Autofokus sowohl entlang der horizontalen als auch der vertikalen Achse zu ermöglichen.
Wie zuvor üblich, glänzt die EOS R1 auch in Sachen Anschlussvielfalt und bietet unter anderem WLAN AX, FTP-Übertragung mit zwei Threads und einen 2,5-Gigabit-Ethernet-Anschluss. Videos können mit 6K60 (RAW) aufgezeichnet werden.
Die Canon EOS R1 soll ab November 2024 den Handel erreichen. Der Preis liegt bei rund 7.500 Euro. Sonys Flaggschiff Alpha 1 schlug mit rund 7.300 Euro zu Buche, während die Z9 mit beinahe „günstigen“ 6.000 Euro bepreist ist.
EOS R5 Mark II als Allrounder
Gut viereinhalb Jahre nach der EOS R5 erscheint mit der Mark II eine zeitgenössische Anpassung der Allrounder-Kamera. Die Kernmerkmale bleiben in jeweils verbesserter Form erhalten. So setzt die Canon EOS R5 Mark II abermals auf einen 45-Megapixel-Sensor und bietet bis zu 8K-Videoaufnahmen. Die Bildwiederholungsfrequenz der 8K Aufnahmen steigt zudem von zuvor 30 auf nunmehr 60 Bilder pro Sekunde. Auch die Serienbildgeschwindigkeit steigt. Kam die EOS R5 auf 20 Aufnahmen die Sekunde, schafft die Mark II nunmehr bis zu 30 Bildern pro Sekunde. Außerdem sind ein Bildprozessor sowie kamerainterne KI-Funktionen mit an Bord.
Wie das Flaggschiffmodell EOS 1 bietet auch die neue EOS R5 Mark II WLAN AX. Der 2,5-Gigabit-Ethernet-Anschluss kann über einen optionalen Hochformatgriff nachgerüstet werden.
Die EOS R5 Mark II soll ab Ende August 2024 den Handel erreichen und wird mit einer Preisempfehlung von rund 4.800 Euro beziffert. Zusammen mit dem Standard-Zoomobjektiv RF 24-105 F4 L IS USM werden rund 6.100 Euro fällig.
Der herkömmliche Hochformat-Akkugriff BG-R20 wird mit knapp 500 Euro angegeben. Ist der Ethernet-Anschluss gewünscht, werden hingegen 700 Euro für den BG-R20EP nötig. Der Griff CF-R20EP bietet obendrein einen Lüfter, der die Kamera kühlen und so längere Videoaufnahmen ermöglichen soll. Auch der CF-R20EP bietet den LAN-Anschluss, jedoch wird auf die Akkuerweiterung verzichtet. Der Preis beträgt hier rund 570 Euro.