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Exynos W1000: Samsung bringt 3-nm-SoC für neue Galaxy-Smartwatches

Nicolas La Rocco
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Exynos W1000: Samsung bringt 3-nm-SoC für neue Galaxy-Smartwatches
Bild: Samsung

Im Vorfeld des nächsten Unpacked-Events, in dessen Rahmen auch neue Galaxy-Smartwatches erwartet werden, hat Samsung Semiconductor mit dem Exynos W1000 jetzt den passenden Chip vorgestellt. Dabei geht das Unternehmen einen großen Schritt zur 3-nm-GAA-Fertigung und stellt das CPU-Design von zwei auf fünf Kerne um.

Der Exynos W1000 wird in 3 nm GAA gefertigt, wie dem Datenblatt zu entnehmen ist. Dabei dürfte es sich um den von Samsung Foundry als SF3 bezeichneten Node handeln, der einer aktuellen Roadmap zufolge dieses Jahr für die Massenproduktion bereit sein soll. Der Exynos W1000 ist damit noch vor den Smartphone-Prozessoren das erste SoC der Semiconductor-Sparte, das diesen Prozess erhalten hat. Der neueste Exynos 2400 für Smartphones setzt noch auf 4LPP+ mit FinFET alias SF4P nach neuer Benennung. Das vorherige Smartwatch-Flaggschiff Exynos W930 wurde noch in 5LPP gefertigt.

Ein Performance-Kern für die Smartwatch

Aber nicht nur bei der Fertigung geht Samsung eine großen Schritt nach vorne, auch das CPU-Design hat das Unternehmen vollständig umgestellt. Von zwei Arm Cortex-A55 wechselt Samsung zu einem Big-Litte-Design mit einem Cortex-A78 als Performance-Kern und vier Cortex-A55 als Efficiency-Kerne. Dabei liegen die Taktraten bei maximal 1,6 GHz (A78) und 1,5 GHz (A55). Single- und Multi-Core-Benchmarks sollen laut Samsung um den Faktor 3,4 beziehungsweise 3,7 steigen, Apps im Vergleich zum Exynos W930 bis zu 2,7 Mal schneller starten. Die GPU verbleibt bei der bekannten Arm Mali-G68 MP2 des Vorgängers.

CPU-Design des Exynos W1000
CPU-Design des Exynos W1000 (Bild: Samsung)

Kompaktes Packaging mit PMIC, DRAM und NAND

Der Exynos W1000 setzt zudem auf das Fan-Out Panel-Level-Packaging (FOPLP), um einen kleineren Formfaktor und eine bessere Wärmeverteilung zu erzielen. Als System-in-Package (SiP) sind analog zu Apples S-Prozessoren der Apple Watch auch die Power-Management-ICs (PMIC) direkt integriert. Darüber hinaus setzt Samsung auf embedded Package on Package (ePOP) und stapelt DRAM und NAND direkt auf den Chip zu einem Paket. Beim DRAM ist Samsung von LPDDR4 zum schnelleren und stromsparenden LPDDR5 gewechselt, als NAND kommt weiterhin eMMC mit bis zu 32 GB zum Einsatz.

Packaging des Exynos W1000
Packaging des Exynos W1000 (Bild: Samsung)

Das SoC bietet laut Datenblatt auch ein integriertes LTE-Modem für bis zu 150 Mbit/s im Downlink und bis zu 75 Mbit/s im Uplink, das Zeitalter von 5G in Smartwatches ist somit noch nicht angebrochen. In der zugehörigen Smartwatch dürfte es wieder Varianten ausschließlich mit Wi-Fi oder zusätzlich mit Mobilfunk und eSIM geben. Zum Wi-Fi- oder Bluetooth-Standard macht Samsung aber keine Angaben. Unterstützt wird zudem die Standortbestimmung mit GPS, GLONASS, BeiDou und Galileo.

Einsatz in Galaxy Watch 7 und Ultra

Erstmals zum Einsatz kommen dürfte der Exynos W1000 in der Galaxy Watch 7 und Galaxy Watch Ultra, deren Vorstellung gemeinsam mit neuen faltbaren Smartphones und dem Galaxy Ring für den 10. Juli in Paris erwartet wird.

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