Fractal Design Mood im Test: Testergebnisse, Messwerte und Fazit
2/2Testsystem und Methodik
Das verwendete Testsystem ist im Mid-Range-Segment angesiedelt. Gegenüber den übrigen Gehäusetests von Fulltowern ist der Parcours des Fractal Design Moods abgewandelt. Getestet wird sowohl mit CPU-Luftkühler (Noctua NH-L9a) als auch mit einer AiO-Wasserkühlung (Corsair H100i RGB Pro)
Komponente | |||
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CPU | Ryzen 7 3700X, 65 Watt TDP | ||
Mainboard | MSI B350 I Pro AC | ||
Arbeitsspeicher | Corsair Vengeance RGB DDR4-3200 | ||
Grafikkarte | Sapphire Pulse Radeon RX 7700 XT Länge: 280 mm, Höhe rund 53 mm (2,5 Slot) |
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SSD | PNY XLR8 Gaming 1 TB, M.2 | ||
Kühlung | Corsair H100i Pro RGB Noctua NH-L9a |
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Netzteil | Cooler Master V850 SFX |
Zwei Kühlungsmethoden und sieben Belüftungsreihen
Gegenüber punktuellen Temperaturmessungen zu einem willkürlichen Zeitpunkt werden alle ermittelten Temperaturen und GPU-Lüfterdrehzahlen im Zeitverlauf protokolliert und dargestellt. Ermittelt werden die Messwerte über einen Zeitraum von 20 Minuten, der vom Start des Spiels Cyberpunk 2077 (WQHD, volle Details) bis zu dessen Beendigung reicht.
Ein sonst eigentlich untersuchter lautloser Modus, der das System bei einer Gesamtlautstärke von etwa 33 dA(A) beäugt, war abermals aufgrund des Netzteils nicht möglich, da jenes keinen passiven Betriebsmodus bietet und selbst ohne weiteres Zutun anderer Lüfter mit rund 40 dB(A) arbeitet. Daher wird der ansonsten lautlose Betriebsmodus nun mit circa diesem Wert untersucht.
Die Untersuchung der AiO-Wasserkühlung erfolgte in drei Konstellationen. Die Lüfterdrehzahlen der beiden 120-mm-Lüfter wurden dabei auf 30, 60 und 100 Prozent gesetzt. Parallel wurde auch der Deckellüfter entsprechend angesteuert.
- Testreihe 01, 30 %, AiO-Lüfter bei 700 U/min, Deckellüfter bei 360 U/min
- Testreihe 02, 60 %, AiO-Lüfter bei 1.500 U/min, Deckellüfter bei 720 U/min
- Testreihe 03, 100 %, AiO-Lüfter bei 2.400 U/min, Deckellüfter bei 1.200 U/min
Als Luftkühler kommt der Noctua NH-L9a zum Einsatz. Der flache Top-Blow-Kühler bietet einen 92-mm-Lüfter. Als maximale TDP nennt der Hersteller 65 Watt, die mit dem im ITX-Testsystem verbauten AMD Ryzen 7 3700X ausgereizt werden. Die Drehzahl des CPU-Lüfters wird auf 1.200 U/min fixiert. Die GPU-Lüftersteuerung wird hingegen aktiv gelassen. Im Leerlauf stehen die Ventilatoren also still. Unter Spielelast drehen sich die Lüfter im Bereich von 600 bis 900 U/min.
Name | Front | Deckel |
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04 Luft Deckel low | – | 1 × FD Dynamic X2 180 mm, 600 U/min |
05 Luft Deckel high | – | 1 × FD Dynamic X2 180 mm, 1.200 U/min |
06 Luft Deckel Front low | 2 × Noctua NF-A14, 600 U/min | 1 × FD Dynamic X2 180 mm, 600 U/min |
07 Luft Deckel Front high | 2 × Noctua NF-A14, 1.400 U/min | 1 × FD Dynamic X2 180 mm, 1.200 U/min |
Die Skalierung der Einheit Dezibel (dB) erfolgt logarithmisch. Das bedeutet, dass eine Steigerung von 10 dB für das menschliche Empfinden etwa einer Verdopplung der Lautstärke entspricht. Die Raumtemperatur belief sich zum Testzeitpunkt auf rund 24 °C.
Lautstärke im Leerlauf und in Spielen
Bevor es an die Temperaturen geht, gilt der erste Blick wie immer der Lautstärke in den beiden Situationen. Hier profitiert das ITX-Testsystem von einer neuen Grafikkarte, die unter Last maximal 900 U/min dreht und gegenüber dem restlichen Testsystem, das selbst im leisen Betrieb mit rund 40 bis 41 dB(A) deutlich zu hören ist, kaum herauszuhören ist.
CPU-, VRM-, SSD- und RAM-Temperatur
Die Analyse der Temperaturmessungen zeigt direkt auf den ersten Blick, dass das Fractal Design Mood mit einer AiO-Wasserkühlung wesentlich besser zurechtkommt als mit einer Luftkühlung. Selbst die niedrigste Stufe (Testreihe 01) kann sich gegen die unter voller Drehzahl laufende Luftkühlung (Testreihe 05) behaupten.
Mit einer CPU-Temperatur zwischen 61 und 62 °C unter voller Drehzahl liegt die AiO-Kühlung in Verbindung mit dem Mood jedoch nur im Mittelfeld. Ein Blick auf das wesentlich kleinere Lian Li A4-H2O (Test) zeigt, dass hier auch Temperaturen um 51 °C möglich sind. Gleichauf liegt das Fractal Design Mood hinsichtlich der CPU indes mit dem Cooler Master NR200P V2 (Test).
Die Testreihen 04 und 05 verdeutlichen derweil äußerst gut, dass der Deckellüfter einen sehr großen Einfluss auf die Systemtemperatur hat. Die Unterschiede betragen hier im Mittel 10 °C. Die Messungen 06 und 07 fallen hingegen vollständig aus dem Bild. Mit zwei einsaugenden 140-mm-Lüftern in der Front verschlimmern sich die Temperaturen ungemein. Die Testreihe 07 schafft es unter voller Drehzahl lediglich auf das Niveau der langsam drehenden Testreihe 04. Die Testreihe 06 dominiert die Messungen mit 82 bis 83 °C im negativen Sinn.
Im Ergebnis ist festzuhalten, dass sich das Mood mit einer AiO-Kühlung am wohlsten fühlt. Sofern ein Top-Blow-Kühler verwendet wird, sollte zur Vermeidung von Verwirbelungen auf die Frontbelüftung verzichtet werden.
GPU-Temperatur und -Lüfterdrehzahl
Die Grafikkarte profitiert ebenfalls von einer hohen Drehzahl des Deckellüfters. Doch auch ohne sie arbeitet der Beschleuniger dank des anliegenden Lochgitters überaus souverän. Gegenüber dem Prozessor können sich bei der Grafikkarte indes auch die schnell drehenden Luft-Testreihen 05 und 07 hervortun.
Fazit
Das Fractal Design Mood sorgt sowohl mit seiner Turmform als auch mit seinem Stoffkleid für eine frische Abwechslung im Gehäusesektor. Gerade die Optik ist das Auszeichnungsmerkmal des Gehäuses, das es so auf den ersten Blick nicht als PC outet und schon beinahe ein hippes Lifestyle-Gadget vermuten lässt. Das Mood ist damit vollends für Orte abseits des Schreibtisches gewappnet und macht auch auf dem heimischen Fernseh-Sideboard eine gute Figur, die sogar von weniger computeraffinen Personen überaus positiv angenommen wird – anders als üblich bei Computergehäusen.
Den hübschen Auftritt außer Acht gelassen, kann das ITX-Turmgehäuse jedoch nur mittelmäßig überzeugen. Die äußere Verarbeitungsqualität lässt mit mehrfachen Mängeln bei den Spaltmaßen zu wünschen übrig. Die Kunststoffteile passen zudem nicht zum anvisierten Preis von rund 170 Euro, selbst wenn sie gut gefertigt sind. Die Kühlwerte liegen im guten Mittelfeld. Im Inneren verschenkt das Fractal Design Mood jedoch einiges an Potential.
Viel ungenutzter Platz, gepaart mit einem schlechten Kabelmanagement und dem Fakt, dass von insgesamt drei möglichen Laufwerk-Brackets effektiv nur eins ohne hinzunehmende Einschränkungen genutzt werden kann, passt ebenso wenig zum ausgerufenen Preis. Unterm Strich ist das Fractal Design wahrlich kein schlechtes Gehäuse, doch wird der hoch angesetzte Preis letztlich nur für das äußere Auftreten bezahlt.
ComputerBase wurde das Mood leihweise von Fractal Design zum Testen zur Verfügung gestellt. Eine Einflussnahme des Herstellers auf den Testbericht fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht. Es gab kein NDA.
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